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Die Asse steckten in der Defensive

23.10.2013 -DHB-Pokal: 26:16 – das Achtelfinale ist erreicht

Die SG Flensburg-Handewitt hat die erste Hürde im DHB-Pokal gemeistert. Sie schlug am Mittwochabend den SC Magdeburg mit 26:16 (12:8). Damit hat die SG das Achtelfinale erreicht, das am Sonntag vor dem Bundesliga-Spitzenspiel Füchse Berlin gegen HSV Hamburg ausgelost werden wird. „Wir hatten diesmal natürlich Glück, dass wir ein Heimspiel erwischt haben", sagte SG-Trainer Ljubomir Vranjes. „Nichtsdestotrotz bin ich sehr zufrieden mit der Einstellung und der Konzentration, die meine Mannschaft über 60 Minuten gezeigt hat, sowie mit Abwehr und Torwart."

Wer kann spielen? Diese Frage war vor der Partie öfter in den Umgängen der FLENS-ARENA zu hören. Nun, von den drei SG-Rekonvaleszenten stand Drasko Nenadic sogar in der Startaufstellung. Seine Verstauchung am Fuß war zum Glück nicht so wild. Seine Fitness bewies der Serbe gleich mit zwei Ball-Eroberungen auf der Halbposition in der 6:0-Deckung. Beide Male entzündete sich ein Gegenstoß, beide Male schloss Bogdan Radivojevic erfolgreich ab. Es hieß 4:2.

Hinten setzte Mattias Andersson ein paar Glanzlichter. Sei es, indem er einen weiten Abwurf für Anders Eggert maßgeschneidert auflegte, einen „Freien“ vom Kreis abwehrte und auch einen Siebenmeter vereitelte. Vorne hatte Holger Glandorf einmal mehr einen kräftigen Zug im Arm. Die SG hielt den SCM auf Distanz. Die „Hölle Nord" kam in Wallung, obwohl sie nur knapp zur Hälfte gefüllt war. „Über den Zuspruch bin ich etwas enttäuscht", sagte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Diese Partie hätte mehr Zuschauer verdient gehabt. Vielleicht bekommen wir in der nächsten Runde eine neue Chance, die Halle voll zu machen."

Nach einer Viertelstunde agierte Steffen Weinhold als Spielmacher. Kurz darauf betrat auch Thomas Mogensen nach zehntägiger Zwangspause das Parkett und ordnete sich auf der linken Halbposition ein. „Natürlich fehlte ihm noch die Explosivität, er hatte ja nur zwei Mal vorher trainiert", bemerkte Ljubomir Vranjes. „Aber mit seiner Erfahrung war er ein wichtiger Faktor." Der SCM nahm beim 8:5 sein Team-Time-Out. Doch auch danach taten sich die Gäste sehr schwer, die SG-Defensive auszuhebeln. Allerdings ließ auch bei der SG die Chancen-Verwertung etwas zu wünschen übrig. Ohne Weiteres wäre frühzeitig ein hoher Vorsprung möglich gewesen. Aber auch so brachte ein Konter über Thomas Mogensen das 11:5. Danach bröckelte der Vorsprung etwas. Doch der Däne sorgte mit dem Halbzeit-Signal noch für einen Kracher, nachdem Jacob Heinl die Magdeburger Abwehrkräfte gut ausgesperrt hatte.

Die SG ließ den Gast auch im zweiten Durchgang nicht herankommen. Im Gegenteil: Der Vorsprung vergrößerte sich wieder. Die Schiedsrichter signalisierten  mit gehobener Hand ein Zeitspiel. Egal – mit einem gewaltigen Pfund lochte Steffen Weinhold zum 18:13 ein. Mattias Andersson parierte, seine Vorderleute schalteten schnell in den Vorwärtsgang. Anders Eggert vollendete zum 19:13. Die „Hölle Nord“ jubelte, SCM-Trainer Frank Carstens legte seine grüne Karte auf den Kampfrichter-Tisch. „Wir kamen eigentlich nie als Sieger in Frage", sagte er später. „Wir haben keinen vernünftigen Kampfgeist geboten, während die SG die Sache sehr konsequent und konzentriert durchgezogen hat. Mein Respekt!"

Nach der Unterbrechung wiederholte sich das, was schon im ersten Abschnitt ein kleines Problem darstellte: Die SG ließ doch einige gute Gelegenheiten aus. Als spielentscheidend erwies sich dieses Manko nicht, da auf Deckung und Torwart Mattias Andersson weiterhin Verlass war. Und als dann Steffen Weinhold und Jim Gottfridsson aus der zweiten Reihe nachsetzten, entwich die Spannung allmählich aus der FLENS-ARENA. Das 22:16 war nun doch ein beruhigender Vorsprung. Erstaunlich: In den letzten 14 Minuten musste Mattias Andersson nicht einmal hinter sich greifen. „Er hat diesmal eine enorme Konstanz bewiesen", lobte Dierk Schmäschke.

Steffen Weinhold zog in der zweiten Hälfte ab.
Fotos: N. Kirschner

 

SG Flensburg-Handewitt – SC Magdeburg  26:16 (12:8)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (24/1 Paraden) – Karlsson, Nenadic, Eggert (6/2), Glandorf (4), Mogensen (3), Weinhold (3), Heinl (1), Gottfridsson (1), Radivojevic (5), Knudsen (3)
SC Magdeburg: Eijlers (15 Paraden) – Musche (2), Weber (1), Kneer (2), Natek (1), Wiegert (1), Janke (1), Ackermann (1), Haaß (4), Hartfiel, M. Gebala, van Olphen (1), Hornke (2)
Schiedsrichter: Immel/Klein (Tönisvorst/Ratingen); Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Nenadic 4, Heinl 2 – Wiegert 2, Kneer 2, Janke 2, van Olphen 2); Siebenmeter: 2/2:1/0 (Weber scheitert an Andersson); Zuschauer: 2751
Spielverlauf: 1:0 (1.), 1:2 (4.), 5:2 (8.), 6:4 (10.), 7:5 (15.), 11:5 (25.), 11:8 (30.) – 12:9 (31.), 14:10 (35.), 15:12 (37.), 17:12 (40.), 20:13 (42.), 20:16 (46.), 22:16 (50.), 24:16 (54.) 

Von: ki

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