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Die letzte Viertelstunde ging an die SG

01.11.2017 -VELUX EHF Champions League: 33:28 – ein schwer erkämpfter Sieg

Mit einem Sieg hat die SG Flensburg-Handewitt ihre Ausbeute in der Gruppe B der VELUX EHF Champions League auf 8:4 Punkte ausgebaut. Am Abend schlug sie den RK Celje mit 33:28 (16:15). „Es war ein hartes Spiel, aber letztendlich können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein“, meinte SG Trainer Maik Machulla. „Froh bin ich über die nun bereits erreichten acht Punkte. Das ist eine Ausbeute, die sich wirklich sehen lassen kann.“ Sein Gegenüber Branko Tamse lobte sein Team: „Wenn man berücksichtigt, dass uns einige verletzte Spieler fehlten, war das ein gutes Spiel von uns.“

November-Stille herrschte in den ersten Sequenzen der Partie, unterbrochen durch das zweimalige Geräusch eines Gegentreffers. Dann erfüllte aber bereits die erste Aufregung die „Hölle Nord“: Matic Suholeznik traf bei einer Abwehr-Aktion Holger Glandorf im Gesicht und kassierte nach gerade einmal 117 Sekunden eine rote Karte. Die Überzahl nutzte die SG: Jacob Heinl erzielte vom Kreis den ersten SG Treffer des Tages. In der zweiten Reihe zogen Kentin Mahé und – sehr erfreulich – Rasmus Lauge das Spiel auf. Ein Gegenstoß lief über Hampus Wanne, der zum 4:3 vollstreckte. Erstmals führten die Gastgeber an diesem Abend.

Rasmus Lauge: wieder voll im Einsatz.

Mit wurfgewaltigen Rückraumleuten und gefährlichen Flügelspezialisten ließ sich der slowenische Meister nicht so einfach abschütteln. Im Gegenteil: Plötzlich hieß es 6:8. „Als wir die Nachricht erhielten, dass Celje zwei Leistungsträger fehlen würde, haben wir uns schon ein paar Gedanken gemacht, wie sich das auf die Spielweise auswirken könnte“, verriet Maik Machulla. „Branko Vujovic war in dieser Saison kaum in Erscheinung getreten, heute trumpfte er in unglaublicher Weise auf. Es war nicht einfach für die Deckung, sich auf diesen Akteur einzustellen.“ Der montenegrinische Linkshänder, gerade einmal 19 Jahre alt, erzielte neun lupenreine Treffer.

Einen Drei-Tore-Rückstand verhinderte die SG mit vereinten Kräften. Die zweite Welle rollte: Holger Glandorf zog in seinem 300. SG Spiel aus vollem Lauf ab. Kentin Mahé machte es ihm nach, und dann übergab Jacob Heinl mit dem 9:8 den Stab an Kreisläufer-Kollege Anders Zachariassen. Es blieb spannend. Zwischendurch führte Celje wieder, dann kam Magnus Rød in die Partie und glich wenige Sekunden später zum 11:11 aus. Wenige Minuten später eine schöne Personalie: Kevin Møller stand erstmals seit Juni im SG Kasten. Eine Fuß-Parade des Dänen wurde frenetisch gefeiert – auch wenn die Unparteiischen vorher gepfiffen hatten. Egal: Die SG hatte den Ball, und Kentin Mahé erhöhte mit Dynamik auf 15:12. Der Gegner bäumte sich nochmals auf und trottete lediglich mit einem hauchdünnen Rückstand zum Pausentee.

Kevin Møller freute sich über ein kurzes Comeback.

Der zweite Durchgang begann gar nicht so erbauend – mit einem Torwart-Treffer des Gastes: Die SG, in Unterzahl mit einem sechsten Feldspieler agierend, verlor den Ball. Urban Lesjak warf den Ball über das gesamte Feld in die Maschen. Auch der erste Rückraumwurf der Slowenen saß: 16:17! Die „Hölle Nord“ skandierte: „Flensburg-Handewitt!“ Ihre Mannschaft bekam das Geschehen allmählich wieder in den Griff. Mit einem Doppelschlag drehte Rasmus Lauge das Blatt. Jacob Heinl düste beim Konter gen Kreis und erntete das 21:19. Ein paar Paraden von Mattias Andersson, der nun wieder das Gehäuse hütete, sorgten zusätzlich für gute Laune.

Celje ließ sich lange nicht abschütteln. Fotos: Ki

Allerdings ging es auch bei der SG nicht ohne Unaufmerksamkeiten. Negative Ausschläge blieben nicht aus. Nach 45 Minuten hieß es 22:23. Dann rannten die Hausherren mit einem Zwischenspurt auf die Überholspur. Hampus Wanne und Lasse Svan feierten ein kleines Flügel-Festival, Magnus Rød erhöhte mit Schmackes auf 27:24. Alle Zuschauer erhoben sich: Sie hatten ein feines Gespür dafür, dass eine Länderspiel-Unterbrechung keine störungsfreie Rückkehr in den Vereinshandball garantiert. „Die Arena war da, als es darauf ankam“, sagte Maik Machulla. „Meine Mannschaft hat den Druck bis zum Ende hochgehalten, während Celje etwas müde wurde.“ Stehende Ovationen begleiteten den nächsten Angriff, den Henrik Toft Hansen erfolgreich abschloss. Die SG war endgültig auf die Siegesstraße eingebogen. „Wir ließen ein paar Chancen zu viel aus“, erkannte Branko Tamse. „Das nutzt ein Team wie Flensburg eiskalt aus.“ So erlebte die FLENS-ARENA einen Handball-Abend mit Happyend.

Als es darauf ankam, herrschte eine Höllen-Stimmung.

SG Flensburg-Handewitt – RK Celje 33:28 (16:15)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (13 Paraden), Møller (1 Parade, 23.-30.) – Karlsson, Glandorf (2), Mogensen (2), Svan (7), Wanne (3), Heinl (3), Zachariassen (1), Toft Hansen (1), Lauge (5/2), Mahé (5), Rød (4)
RK Celje: Lesjak (8 Paraden, 1 Tor), Panjtar (1 Parade, ab 53.) – Vujović (9), Jurecic, Malus (2), Razgor, Suholeznik, Marguc (8/1), Grošelj, Kodrin (3), Makuc, Anić (1), Dujshebaev (2), Bećiri (2)
Schiedsrichter: Gjeding/Hansen (Dänemark); Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Karlsson 2, Glandorf 2, Mahé 2, Zachariassen 2 – Suholeznik 2, Kodrin 2, Anic 2, Jurecic 2); Rote Karte: Suholeznik (2., Foulspiel); Siebenmeter: 2/2:1/1; Zuschauer: 4016
Spielverlauf: 0:2 (2.), 1:3 (3.), 4:3 (6.), 4:5 (8.), 5:6 (8.), 6:8 (10.), 9:8 (15.), 9:10 (17.), 10:11 (19.), 12:11 (22.), 12:12 (22.), 15:12 (26.), 15:14 (29.) – 16:17 (32.), 18:17 (33.), 18:19 (35.), 21:19 (36.), 21:21 (41.), 22:23 (45.), 26:23 (49.), 27:24 (50.), 29:25 (52.), 31:26 (56.), 33:27 (60.)

 

Von: ki

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