Stripes
Stripes
Archiv

Die Abwehr ist die Basis

12.10.2017 -DKB Handball-Bundesliga: 28:17 – SG erst nach der Pause konstant

Fünftes Heimspiel, fünfter Sieg! Die SG Flensburg-Handewitt schlug am Abend den TVB 1898 Stuttgart mit 28:17 (12:10) und bleibt damit in der DKB Handball-Bundesliga im Bereich der Spitzengruppe. „Nur 17 Gegentore zu kassieren ist eine sehr gute Quote, die für die Abwehr und Mattias Andersson sprechen“, bilanzierte SG Coach Maik Machulla. Kollege Markus Baur erkannte an: „Am Sieg gibt es nichts zu rütteln. Wir haben aber gesehen, dass wir einer Spitzenmannschaft Schwierigkeiten bereiten können, wenn wir uns einige Dinge auf einen Zettel schreiben und diese dann auch umsetzen.“

Diese Szene symbolisierte die Anfangsphase bestens: Mattias Andersson hielt, leitete sofort den Gegenstoß ein, den Hampus Wanne erfolgreich abschloss. 4:1 – die SG startete dominant. Der frischgebackene Papa Rasmus Lauge mischte wieder mit. Ebenso Lasse Svan, dem der nächste Konter gegönnt war. 6:2 – frühzeitig herrschte Feierstimmung auf den Rängen. Die hielt aber nicht durchgängig an. Die SG musste doch einige ergebnistechnische Tiefs durchlaufen. Zwei fatale Minuten reichten, um die Stuttgarter, die auf Spielmacher Michael Kraus (verletzt) und Linkshänder Stefan Salger (krank) verzichten mussten, auf 7:6 heranzubringen. Holger Glandorf antwortete, die Deckung passte auf, sodass immer wieder Gegenstöße gestartet werden konnten. Der Vorsprung wuchs auf drei, vier, ja sogar fünf Treffer. Simon Jeppsson deckte kurzzeitig auf der Halbposition, stieß einmal mit vor und bediente Hampus Wanne mit einem Moonball-Pass. 11:6 – das sah sehr gut aus.

Die Abwehr arbeitete gut. Fotos: Ki

Aber es rumorte immer wieder auf der Tribüne: Das Spiel hatte einen merkwürdigen Jojo-Effekt, was auch daran lag, dass sich die beiden Keeper Johannes Bitter und Mattias Andersson ein halbwegs offenes Duell lieferten. Plötzlich waren die Schwaben auf 11:10 dran. Zu allem Überfluss scheiterte Rasmus Lauge mit einem Siebenmeter. Im Gegenzug verpasste TVB-Linksaußen Tobias Schimmelbauer den Ausgleich. Nur Pfosten! Rasmus Lauge stellte dann den Halbzeitstand her. Die anfängliche Unbekümmertheit war aber etwas verflogen. „Ich war nicht unzufrieden mit dem Spiel, da wir uns genügend Chancen herausgearbeitet haben“, meinte Maik Machulla. „Wir haben aber in den ersten 30 Minuten acht Freie nicht genutzt. Mit dem Ergebnis von 12:10 zur Pause war ich unzufrieden.“

Mit Wiederbeginn brachte Maik Machulla zwei neue Kräfte: Henrik Toft Hansen und Kentin Mahé. Die Musik spielten zwei bewährte Akteure: zunächst Holger Glandorf, dann Rasmus Lauge im Doppelschlag. Kentin Mahé zwirbelte einen Strafwurf ins Netz. 16:11! Torschützenkönig Rasmus Lauge setzte sich dann mit all seiner Dynamik durch. Die SG hatte ein Sechs-Tore-Polster erreicht und bewegte sich nun auf sicheren Pfaden durch die FLENS-ARENA. „Als wir in der zweiten Halbzeit weggezogen waren, erlebte die Partie ihren Knackpunkt“, meinte Maik Machulla. „Den ersatzgeschwächten Stuttgartern fehlte dann auch die Durchschlagskraft aus dem Rückraum.“ Markus Baur sah es ähnlich: „Obwohl wir zur Pause kein schlechtes Ergebnis hatten, vermisste ich in der Kabine die Freude. Dort haben wir das Selbstvertrauen gelassen, gerade dem Rückraum fehlte es in der zweiten Hälfte an Überzeugung.“

Mattias Andersson: Siebenmeter gen Latte geguckt.

Nun erhielten auch die Neuzugänge Magnus Rød und Simon Jeppsson längere Einsatzzeiten. Der junge Norweger leitete einen Gegenstoß ein, legte auf für den zwei Jahre älteren Schweden, der sich die Chance zum 22:14 nicht entgehen ließ. Einer der Routiniers bewies Zielgenauigkeit vom rechten Flügel: Lasse Svan. Mit dem 25:15 waren die Messen endgültig gelesen. Alles war klar, aber einmal hatten die Fans keine klare Sicht – als das Licht für eine Sekunde ausfiel. Nach der unverhofften Nacht-Sequenz erhoben sich alle Zuschauer: Die stehenden Ovationen hatte sich die Mannschaft redlich verdient. Nur sieben Gegentore in Abschnitt zwei – das war beeindruckend. Die Nordtribüne sang: „Wir wollen den Derby-Sieg!“

Rasmus Lauge einmal mehr der beste Schütze.

SG Flensburg-Handewitt – TVB 1898 Stuttgart 28:17 (12:10)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (13 Paraden), Lind (1 Parade, ab 53.) – Karlsson, Glandorf (3), Mogensen (1), Svan (4), Wanne (5), Jeppsson (2), Heinl Zachariassen (1), Toft Hansen (1), Lauge (7), Mahé (4/2), Rød
TVB 1898 Stuttgart: Bitter (14/1 Paraden), Maier (45.-47., ab 56.) – Schimmelbauer (4), Häfner, Weiß (1), Schagen (2), Schweikardt (2), Späth (2), Röthlisberger, Kretschmer (4), Orlowski (2
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg/Dodendorf); Zeitstrafen: 2:6 Minuten (Mahé 2 – Bitter 2, Späth 2, Orlowski 2); Siebenmeter: 3/2:1/0 (Lauge scheitert an Bitter – Schagen trifft die Latte); Zuschauer: 5789
Spielverlauf: 2:0 (2.), 4:1 (4.), 6:2 (10.), 7:3 (14.), 7:6 (16.), 11:6 (20.), 11:10 (25.) – 12:11 (32.), 17:11 (40.), 18:12 (43.), 18:14 (44.), 23:14 (51.), 25:15 (54.), 26:17 (58.)

 

Von: ki

Für den Import aller Heimspiele der SG Flensburg-Handewitt in Ihren Kalender (ics Format) klicken Sie bitte hier.