Stripes
Stripes
Archiv

Munteres Tempo in Plock

12.02.2017 -VELUX EHF Champions League: 37:30 – SG mit hoher Effizienz

Der dritte Platz in der Gruppe A der VELUX EHF Champions League ist weiterhin realistisch. Die SG Flensburg-Handewitt gewann bei Wisla Plock mit 37:30 (18:16) und errang damit im fünften Königsklassen-Auswärtsspiel bereits den vierten Sieg. „Unter den gegebenen Umständen hat die Mannschaft diese Aufgabe wirklich souverän gelöst“, beobachte SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „Das war ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Achtelfinale. Mit höheren Zielen halten wir uns noch zurück, da wir noch auf absolute Top-Teams wie Paris, Barcelona und Veszprém treffen.“

Im Vergleich zum Landesderby hatte Ljubomir Vranjes einige Veränderungen an seinem Kader vorgenommen. Hampus Wanne und Anders Zachariassen waren diesmal dabei. Ebenso Kevin Møller im Tor, dem schnell erste Paraden glückten, bisweilen aber etwas Pech mit den Abprallern hatte. Bogdan Radivojevic startete auf der rechten Außenbahn, da Lasse Svan von einer Erkältungswelle erfasst worden war. Auch Jacob Heinl war nicht hundertprozentig fit, stellte sich aber dennoch in der Abwehr in den Dienst der Mannschaft.

Die Zuschauer standen – ein Ritual in der Orlen-Arena – in den ersten Minuten und sahen, wie Bogdan Radivojevic mit einem Doppelpack das 0:2 besorgte. Dagegen agierte der polnische Vize-Meister zunächst sehr konfus. Bereits nach etwas mehr als vier Minuten intervenierte Wisla-Coach Piotr Przybecki mit seiner grünen Karte. Danach schaffte Plock zwar den Ausgleich, fiel aber schnell wieder zurück. Die SG überzeugte in der Offensive mit einer beeindruckenden Effizienz. Mit seinem fünften Treffer erhöhte ein entschlussfreudiger Petar Djordjic auf 5:10. „Mit dem Gegenstoß und der Umsetzung der schnellen Mitte war ich sehr zufrieden“, sagte Ljubomir Vranjes dem TV-Sender Sky. „Die Abwehr könnte besser stehen, aber wir hatten zum Glück einen überragenden Kevin Møller.“ Der Schlussmann strahlte: „Ich freue mich immer, wenn ich das Vertrauen von Ljubomir Vranjes erhalte. Und diese Freude hat man mir während des Spiels sicherlich angesehen.“

Die Hausherren indes wechselten die Torhüter, stellten ihre Deckung auf offensive Varianten um. Dennoch hielt die SG einen Vorsprung und führte nach rund 20 Minuten mit 9:13. Ljubomir Vranjes nahm ein Team-Timeout und brachte neue Kräfte. Henrik Toft Hansen und Rasmus Lauge mischten nun mit – und auch Jannek Klein. Der 17-Jährige erzielte bei seinem Königsklassen-Debüt mit dem 10:14 gleich sein erstes Tor. „Er hat seine Sache gut gemacht und uns geholfen“, lobte Dierk Schmäschke.

Gilberto Duarte sorgte für Unruhe in der SG Deckung.

Auch Jim Gottfridsson war im rechten Rückraum gefordert und tankte sich zum 13:15 durch. Dann ging es schnell: Valentin Ghionea zog von der Mittellinie ab, da das SG Gehäuse verwaist war. Rasmus Lauge hechtete zwar noch dazwischen, mit dem Nachwurf war Michal Daszek allerdings erfolgreich. Der Anschluss – die Orlen-Arena stand Kopf. Mit zwei Treffern verschaffte Thomas Mogensen der SG bis zur Pause wieder etwas Luft.

Nach Wiederbeginn übernahm Kentin Mahé das Zepter im Rückraum. Die ersten Spielzüge liefen über Bogdan Radivojevic, der auf 17:20 erhöhte. Der serbische Rechtsaußen warf sich in einen Rausch. „Er war neben Kevin heute der überragende Mann, was ihm sicherlich gut getan hat“, erwähnte Ljubomir Vranjes im Sky-Interview. Weiterhin ein wertvoller Rückhalt war Kevin Møller, der sich auf einem 40-Prozent-Niveau bewegte. Aus der Abwehr heraus funktionierten die langen Pässe: Hampus Wanne und Bogdan Radivojevic vollendeten. 17:22 – das sah schon wirklich gut aus. Die Wisla-Bank sah sich zum zweiten Team-Timeout genötigt.

Eine 5:1-Defensive sollte die Wende bringen. Das tat sie aber nicht. Die SG spielte sehr zielstrebig und konzentriert. Nur wenige Spielzüge endeten mit einem Fehler. Bogdan Radivojevic schloss einen Konter zum 20:26 ab. Erstmals war der Vorsprung auf sechs Hütten angewachsen. Drei Minuten später war Anders Zachariassen nicht zu halten, und es hieß 22:29. „Es ist eine Freude für einen Trainer, wenn er bei seinem Team eine solche Lauffreude und eine solche Begeisterung für den Handball sieht“, sagte Ljubomir Vranjes gegenüber Sky. „Wir haben viel gewechselt, und jeder hat seine Rolle angenommen.“ So allmählich schob sich der Deckel auf die Partie. Die SG ließ aber nicht nach, Kevin Møller hatte weiterhin viel Spaß, und Jannek Klein bekam noch ein paar Einsatzminuten, die mit einer Zeitstrafe endeten.

Erstes Tor: Jannek Klein. Fotos: Wisla Plock.

 

Wisla Plock – SG Flensburg-Handewitt  30:37 (16:18)
Wisla Plock: Corrales (5 Paraden), Wichary (4/1 Paraden), Morawski (4 Paraden) – Kwiatkowski, Daszek (4/2), Duarte (4), Wisniewski, Ghionea (4), Rocha (2), T. Gabala (1), Ivic (6/2), Tarabochia (3), Pusica, Mihic (2), Piechowski, Zhitnikov (4) 
SG Flensburg-Handewitt: Møller (21/2 Paraden) – Eggert (3/3), Glandorf (3), Mogensen (3), Wanne (5), Djordjic (5), Heinl (1), Zachariassen (3), Toft Hansen (1), Gottfridsson (2), Lauge, Klein (1), Mahé (1), Radivojevic (9)
Schiedsrichter: Eliasson/Palsson (Island); Zeitstrafen: 8:12 Minuten (Tarabochia 2, Rocha 2, Pusica 2, Piechowski 2 – Heinl 4, Wanne 2, Zachariassen 2, Lauge 2, Klein 2); Siebenmeter: 6/4:4/3 (Rocha scheitert an Møller und trifft im Nachwurf, Møller hält gegen Ivic – Eggert verwirft gegen Wichary); Zuschauer: 4500
Spielverlauf: 0:2 (3.), 1:3 (5.), 3:3 (7.), 3:7 (10.), 5:8 (11.), 5:10 (13.), 6:11 (14.), 8:11 (15.), 8:13 (20.), 10:13 (22.), 10:14 (23.), 13:14 (25.), 14:15 (26.), 15:16 (28.), 15:18 (29.) – 17:18 (31.), 17:22 (34.), 18:23 (36.), 20:24 (38.), 20:26 (40.), 22:26 (41.), 22:29 (43.), 23:31 (49.), 25:32 (50.), 25:34 (53.), 27:35 (57.), 28:36 (58.), 30:36 (59.)

Von: ki

Für den Import aller Heimspiele der SG Flensburg-Handewitt in Ihren Kalender (ics Format) klicken Sie bitte hier.