Stripes
Stripes
Archiv

„Ljubos Jungs" spielfreudig

19.08.2016 -Jacob Cement Cup: 41:30 – SG überrennt „Zebras"

Die SG Flensburg-Handewitt hat erneut den Jacob Cement Cup gewonnen. Auch die 15. Auflage nach der Premiere in 2002 entschied der nördlichste Bundesligist in der heimischen FLENS-ARENA für sich. Und dies in beeindruckender Art und Weise. Denn beim klaren 41:30 (19:13)-Sieg ließ die Mannschaft von Ljubomir Vranjes keinem geringeren Team als dem des Landesrivalen THW Kiel nicht den Hauch einer Chance.

Aufgrund der vielen Olympia-Teilnehmer fehlten auf beiden Seiten viele Stars. Dennoch konnten sich beide Aufstellungen sehen lassen. Auf Seite der Gäste standen insgesamt acht aktuelle oder ehemalige Nationalspieler. Mit dem ehemaligen SG Rückraumshooter Blazenko Lackovic, (Olympiasieger 2004) und dem amtierende Europameister Rune Dahmke stachen dabei zwei Spieler heraus. Die SG bot ebenfalls acht ehemalige und aktuelle Internationale auf. Dabei durfte sich Thomas Mogensen mit Dänemark über den Titel als Europameister 2012 freuen und Holger Glandorf war Teil des Wintermärchens 2007, als Deutschland in der Bundesrepublik Weltmeister wurde. Der halbrechte Rückraumspieler der SG legte nach dem Anpfiff wie die Feuerwehr los und traf zwei Mal unwiderstehlich zur zwischenzeitlichen 4:2-Führung nach fünf Minuten. Größer war der Jubel jedoch beim 2:0, als der aus der eigenen A-Jugend in den Herrenbereich aufgestiegene Johannes Krüger einen Tempogegenstoß zur Freude der Fans im Kieler Tor versenkte. Die Gäste ihrerseits hatten erhebliche Probleme mit der beweglichen SG Deckung. Nur Dener Jaanimaa fand mit seiner Wurfkraft dort einige Lücken. Dank ihm blieb der THW Kiel beim 6:3 nach neun Minuten noch dran.

Doch die spielfreudigen Gastgeber, die zudem um einen gut aufgelegten Keeper Kevin Møller als Rückhalt wussten, präsentierten sich weiter entschlossen. Der wurfgewaltige Petar Djordjic, der es auf insgesamt sieben Tore brachte, traf immer wieder. Am Kreis überzeugten nach ihren langen Verletzungspausen Jacob Heinl und Anders Zachariassen. Dazu legte Johannes Krüger unter dem Jubel der Fans noch zwei weitere Treffer drauf. So stand in der 18. Minute eine 11:5-Führung. Ljubomir vranjes brachte kurz darauf Neuzugang Ivan Horvat. Der 23-jährige Kroate führte sich gleich gut ein. Einen Siebenmeter netze er zum 14:9 ein. Danach erhöhte er mit einem kraftvollen Wurf auf 15:9, was die Dezibel-Zahl in der FLENS-ARENA ebenso erhöhte wie der Treffer zum 19:12 des ebenfalls ganz jungen Toms Lielais kurz vor dem Halbzeitpfiff.

Ivan Horvat feierte sein Heimdebüt. Fotos: Nolte.

Mit einem klaren 19:13 für die SG ging es in die Kabinen. Aus der kehrten „Ljubos Jungs" weiter spielfreudig zurück. Vor allem Holger Glandorf schien richtig Bock auf Handball zu haben und erzielte schöne Tore. Dennoch konnten die Landeshauptstädter bis zum 25:19 durch Niclas Ekberg (38.) die Halbzeit-Differenz aufrecht erhalten. Doch danach überrannten die nördlichsten Fördestädter die „Zebras“ förmlich. Holger Glandorf und Petar Djordjic trafen nach Belieben. Ein weiterer SG Nachwuchsspieler führte sich nahtlos in den spielstarken Reigen ein. Der auf der Rückraum-Mitte eingesetzte Marlon Runow sorgte in der 43. Minute für einen Jubelsturm, als er mit dem 30:21 seinen Premierentor erzielte. Beim THW Kiel stemmte sich nur noch der im zweiten Durchgang überzeugende Neuzugang Nikola Bilyk neben Dener Jaanimaa gegen die drohende Klatsche. Das 19-jährige Talent aus Österreich erzielte sieben seiner acht Tore nämlich in den zweiten 30 Minuten.

Die SG bot weiter Tempohandball, bei dem auch Bogdan „Bogi“ Radivojevic seine Klasse zeigte und einen schönen Treffer nach dem anderen landete. Als dann auch noch Hampus Wanne zwölf Minuten vor dem Abpfiff zum 35:22 einwarf, schien dem THW Kiel eine Schmach zu drohen. Doch zumindest Nikola Bilyk und Dener Jaanimaa trafen und verhinderten so Schlimmeres. Alle anderen Schützen hatten ihre Probleme, da auch der in der 47. Minute für den 13 Bälle haltenden Kevin Møller zwischen die Pfosten gerückte Andreas Meyer Ejlersen bei seinem ersten Auftritt in der FLENS-ARENA brillierte. Er hielt sogleich einen Siebenmeter von Niklas Ekberg und fügte diesem Streich noch fünf weitere tolle Paraden hinzu. Mit Toms Lielais war es dann einem Akteur aus der jungen Garde vorbehalten, den Schlusspunkt zum 41:30 zu setzen. Mit Holger Glandorf durfte sich ein Routinier über ein gelungenes persönliches „Triple“ freuen. Neben dem Gewinn des Jacob Cement Cup, wurde der 33-jährige mit neun Treffern auch noch erfolgreichster Torschütze und bester Spieler in der begeisterten FLENS-ARENA.

Die Laune war bei Spielern und Fans schon vor dem Anpfiff bestens. Denn die SG Spieler schrieben fleißig Autogramme – vor allem für die jungen Zuschauer in der FLENS-ARENA. Schon bevor es um 16.30 Uhr zur offiziellen Autogrammstunde und der Öffnung der Eingänge kam, war der Andrang vor der „Hölle Nord“ riesengroß. Bis auf die untersten Stufen und den daran grenzenden Gehweg war die Schlange der freudig Wartenden. Und diese wurden belohnt, denn an Stehtischen waren immer zwei SG Spieler, die somit sehr gut im Foyer aufgeteilt waren. So gab es außer den signierten neuen Autogrammkarten auch das hochbeliebte „Selfie“, sowie viele lockere Gespräche. Man sah vor allem bei den sogenannten Kleinen nur strahlende Gesichter, denen sich auch die Großen und darunter auch die Spieler, fröhlich und entspannt anschlossen. 

Es herrschte große Freude im Rund.

Das A-Jugend Team der SG Flensburg-Handewitt hat den erstmals ausgespielten Otto Duborg Byggecenter Junior Cup gewonnen. Mit 28:23 (13:14) besiegte die Mannschaft von Sascha Zollinger und Jürgen Bauer die dänische A-Jugend von Ribe-Esbjerg HH. Dabei sahen die in der Spitze 1500 Zuschauer eine abwechslungsreiche Partie, in der zunächst die Mannschaft aus dem benachbarten Königreich spielfreudiger war. In der zweiten Hälfte drehte der SG Nachwuchs auf. David Bleckmann warf sieben Tore.

SG Flensburg-Handewitt – THW Kiel   41:30 (19:13)
SG Flensburg-Handewitt: Møller (13/1 Paraden), Meyer (6/1 Paraden) – Blohme (n.e.), Eggert (n.e.), Glandorf (9), Mogensen, Runow (2), Wanne (2), Djordjic (7), Lielais (2), Krüger (4), Heinl (3), Zachariassen (3), Radivojevic (5), Horvat (4/1)
THW Kiel: Landgraf, Crnojevic – Sebastian Firnhaber (3), Lackovic, Sprenger (1), Ekberg (3/1), Dahmke (4), Jaanimaa (7), Williams (1), Vujin (3), Bilyk (8/1), Santos
Schiedsrichter: Brauer/Holm (Hamburg/Hagen); Siebenmeter: 3/1:4/2 (Krüger scheitert an Landgraf, Radivojevic an den Pfosten – Vujin scheitert an Møller, Ekberg scheitert an Meyer); Zeitstrafen: 2:4 Minuten (Zachariassen – Williams, Firnhaber); Zuschauer: 5000
Spielfilm: 3:2 (4.), 6:3 (9.), 11:5 (18.), 15:9 (24.), 19:13 – 22:16 (34.), 25:19 (38.), 30:21 (43.), 35:22 (48.), 38:28 (54.), 40:28 (56.), 41:30 (60.)

Von: jös

Für den Import aller Heimspiele der SG Flensburg-Handewitt in Ihren Kalender (ics Format) klicken Sie bitte hier.