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SG schaukelt sich an die Spitze

09.10.2016 -DKB Handball-Bundesliga: 33:29 – unter dem Strich ein souveräner Sieg

Die SG Flensburg-Handewitt gewann beim TBV Lemgo mit 33:29 (19:12) und setzte sich damit wieder an die Spitze der DKB Handball-Bundesliga. „Über 45 Minuten haben wir einen sehr guten Auftritt gesehen“, strahlte Co-Trainer Maik Machulla. „Nach der Pause haben wir Lemgo zu einfach ins Spiel kommen lassen, konnten den Trend aber relativ schnell wieder drehen.“ Größere Schwierigkeiten brachte der zweite Durchgang, was SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke zu folgendem Fazit veranlasste: „Egal ob Mannheim, Kiel oder Lemgo – in dieser Saison gibt es keine leichteren Auswärtsspiele. Überall sind 100 Prozent Konzentration erforderlich.“

Mit dem Anpfiff löste sich die Spannung, mit welcher Startformation SG Coach Ljubomir Vranjes ins Rennen gehen würde: Es gab keine Überraschungen. Thomas Mogensen und Kentin Mahé kurbelten den Angriff ein. Die Tore fielen zunächst hauptsächlich über die rechte Seite: Lasse Svan und Holger Glandorf waren gewohnte Trumpfkarten. Ebenso Mattias Andersson, der die Lemgoer Schützen gewaltig nervte. Nach gut zehn Minuten befand sich die SG voll auf Kurs: Henrik Toft Hansen schloss eine zweite Welle zum 2:6 ab. Der TBV operierte nun mehrfach mit zwei Kreisläufern und holte seinen Torwart aus dem Kasten. Bei Balleroberungen ergaben sich dadurch Möglichkeiten für Distanzwürfe. Henrik Toft Hansen schleuderte den Ball einmal über das Gehäuse, beim 4:7 hatte er Zielwasser intus. Die Westfalen rückten zwischenzeitlich auf zwei Treffer heran, dann war die SG wieder Herr in der Lipperlandhalle und zog davon. Thomas Mogensen erzielte das 7:15.

Auch mit Distanzwürfen erfolgreich: Henrik Toft Hansen.

Ein Torwartwechsel bei Lemgo und ein Wechselfehler von Kentin Mahé sorgten für kurzfristige Unruhe im SG Spiel. Die Gastgeber näherten sich bis auf vier Treffer, dann zeigte Lasse Svan seine „Zauberhand“ und traf bei drohendem Zeitspiel zum 11:16. Bis zur Pause bauten die Nordlichter den Vorsprung wieder aus. Der eingewechselte Jim Gottfridsson bewies Augenmaß und beförderte den Ball mit der Sirene zum 12:19 in die Maschen. „Wir haben von Anfang an gezeigt, weshalb wir nach Lemgo gefahren sind“, strahlte Maik Machulla beim Gang in die Kabine. „Wir wollten zwei Punkte – und die erste Halbzeit war fantastisch.“

Den ersten Paukenschlag des zweiten Durchgangs setzte ein Akteur, der bis dahin noch gar nicht gespielt hatte: Kevin Møller, extra eingewechselt, parierte einen Siebenmeter. Danach kehrte Mattias Andersson zurück in den Kasten. Die SG begann mit derselben Aufstellung wie in der ersten Hälfte, doch der Elan war urplötzlich weg. Nach fünf Minuten ohne Torerfolg – Lemgo hatte auf 15:19 verkürzt – nahm Ljubomir Vranjes ein Team-Timeout. Die Abwehr brach schließlich den Bann: Der Block bremste den Wurf, Mattias Andersson stoppte den Ball endgültig – und dann rollte der Gegenstoß, den Henrik Toft Hansen abschloss.

Lasse Svan traf auch aus spitzem Winkel.

Der Schwung kehrte damit aber noch nicht zurück. Die Hausherren verkürzten bis auf 18:20, die Kulisse wachte auf. „Lemgo hat in dieser Phase mental und kämpferisch überzeugt“, beobachtete Dierk Schmäschke. „Wir hätten allerdings besser darauf vorbereitet sein müssen, dass Lemgo nach 16 Tagen Spielpause noch einmal alles investieren würde. Die letzte Viertelstunde hat mich aber wieder überzeugt.“ Bei der SG mischten nun Jim Gottfridsson und Johan Jakobsson in der Offensive mit. Gerade Henrik Toft Hansen bewegte sich gut in die freien Räume. Mit seinem 19:24 sorgte der Kreisläufer wieder für Luft. Dann nutzte die SG eine doppelte Überzahl. Ein Konter über Anders Eggert brachte das 20:26. Nun hatte der Gast wieder alles im Griff – und die Straße zur Tabellenspitze war freigegeben. Immer wenn der TBV nun zu Toren kam, hatte die SG eine schnelle Antwort parat. Mit zwei vorgezogenen Abwehrleuten betrieben die Westfalen erst in den letzten Minuten etwas Ergebnis-Kosmetik. Nach dem 29:31 machte Johan Jakobsson den Sack endgültig zu. „In dieser Phase der Saison ist jeder Sieg wichtig“, bemerkte Dierk Schmäschke. Bereits am Mittwoch geht es wieder in der FLENS-ARENA rund. Dann gastiert um 19 Uhr der VfL Gummersbach.

60 Minuten gefordert: Thomas Mogensen.
Fotos: Ingrid Anderson-Jensen

 

TBV Lemgo – SG Flensburg-Handewitt 29:33 (12:19)
TBV Lemgo: Wyszomirski (5/1 Paraden), Maier (9 Paraden, 21.-55.) – Mansson (4), Kogut (1), Ramba, Ebner (2), Theuerkauf (2), Hornke (4/3), Stenbäcken, Hermann (6), Suton (8), Valiullin (2), Zieker
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (17 Paraden), Møller (1/1 Parade, bei zwei 7m) – Karlsson, Eggert (6/2), Glandorf (5), Mogensen (4), Svan (3), Jakobsson (3), Toft Hansen (7), Gottfridsson (2), Mahé (3)
Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Altenheim/Elgersweier); Zeitstrafen: 8:4 Minuten (Ramba 4, Ebner 2, Suton 2 – Mahé 2, Mogensen 2); Siebenmeter: 4/3:3/2 (Møller pariert gegen Hornke – Wyszomirski hält gegen Eggert); Zuschauer: 4059
Spielverlauf: 0:3 (5.), 2:4 (10.), 2:6 (11.), 4:6 (12.), 5:7 (13.), 5:9 (15.), 6:11 (17.), 7:11 (18.), 7:15 (22.), 11:15 (26.), 12:16 (27.) – 15:19 (34.), 15:20 (37.), 18:20 (42.), 18:22 (43.), 19:24 (45.), 20:24 (46.), 20:27 (49.), 22:27 (51.), 23:28 (52.), 24:29 (53.), 25:31 (55.), 29:31 (59.)

 

Von: ki

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