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Traumstart ausgebaut

12.10.2016 -DKB Handball-Bundesliga: 33:22 – auch Gummersbach hatte keine Chance

Die SG Flensburg-Handewitt schlug den VfL Gummersbach mit 33:22 (17:12) und steht mit nunmehr 14:0 Punkten weiterhin an der Spitze der DKB Handball-Bundesliga. „Elf Tore Vorsprung“, strahlte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Das hört sich nicht nur viel an, das ist auch viel. Heute möchte ich meine Mannschaft nur loben, dass sie das Spiel gegen einen starken Gegner wie Gummersbach auf diese Weise beherrscht hat.“ Sein Gummersbacher Kollege Emir Kurtagic meinte: „Trotz einer Elf-Tore-Niederlage bin ich nicht sauer, denn mein Team hat gekämpft.“

Lasse Svan, war es vorbehalten, den ersten Treffer des Tages zu setzen. Auch Mattias Andersson hatte gleich seine Betriebstemperatur gefunden. Pech hatte der Keeper allerdings, als er einen Siebenmeter von Mark Bult parierte, sich dann aber beim Nachwurf geschlagen geben musste. Jim Gottfridsson stand erstmals in dieser Saison in der Startaufstellung, Anders Zachariassen kam auch früh zum Zuge, weil Henrik Toft Hansen eine schnelle Zeitstrafe kassierte. Die Abpraller landeten zunächst beim VfL Gummersbach, der bis zum 7:7 die Partie völlig offenhielt, aber auch einen Rückschlag zu verdauen hatte: Nationalspieler Julius Kühn verdrehte sich das Knie und schied früh aus.

Es gab wieder einige Gänsehaut-Momente.

Ljubomir Vranjes schrie Anweisungen auf das Spielfeld. „In den ersten zehn Minuten fehlte mir die Aggressivität in unser Deckung“, erklärt er später. „Kurzfristig dachte ich, dass ich ein Freundschaftsspiel sehe.“ Dann stand die Abwehr, und die SG legte einen Zwischenspurt ein. Holger Glandorf begeisterte mit einem Doppelschlag, Thomas Mogensen düste mit Elan durch die VfL-Defensive, und Anders Eggert bezauberte mit einem Dreher. 11:7! Die SG gewann an Dominanz. Anders Zachariassen erschien zum zweiten Mal auf der Platte. Nun länger: Das 12:9 ging auf seine Kappe. Gar nicht zu bremsen war Holger Glandorf. Und dann ein herrlicher, langer Pass von Jim Gottfridsson auf Lasse Svan. 14:9 – Gummersbach rettete sich ins Team-Timeout. Petar Djordjic agierte nun neben Jim Gottfridsson. Eine Konstellation, die es schon lange nicht mehr gab. Holger Glandorf erhöhte auf 16:10. Mit einem satten Fünf-Tore-Polster ging es in die Kabinen. „In der ersten Hälfte bin ich mit meinen Spielern zufrieden“, analysierte Emir Kurtagic. „Nur eine Sache gefiel mir nicht, und das war der Abschluss.“

Ljubomir Vranjes lobte seine Mannschaft.

Nach der Pause hielt Mattias Andersson zunächst seinen Kasten sauber. Die Gäste mussten sich erheblich mühen, um zum Erfolg zu kommen. Auf der anderen Seite erzielten Holger Glandorf oder Lasse Svan herrliche Treffer. So konnte der VfL nicht aufholen. Beim 21:15 legte Emir Kurtagic seine grüne Karte, kurz darauf überraschte sein Team mit einem Kempa-Trick. Das Gummersbacher Hoch verflog aber schnell. Die SG Deckung stand, und vorne nahm Thomas Mogensen das Heft in die Hand. Beim 23:17 parierte Mattias Andersson einen Strafwurf und feuerte die Party weiter an. „Heute waren wieder einige Gänsehaut-Momente dabei“, bemerkte SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke mit einem Lächeln. „Ich beobachte einen Entwicklungsprozess, der noch nicht am Ende der Fahnenstange angekommen ist. Es ist lobenswert, wie unsere Spieler mit der hohen Belastung umgehen.“

Wieder überragend: Mattias Andersson. Fotos: Ki

Die SG hatte alles im Griff und baute ihren Vorsprung kontinuierlich aus. „Die SG ist sehr konzentriert aufgetreten“, sagte VfL-Manager Frank Flatten. „Dieser Tatsache kann ich insofern etwas Positives abgewinnen, da sie beweist, dass man uns ernst nimmt.“ Auszeit, Torwart-Wechsel – für den VfL ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Lasse Svan zauberte einen Heber zum 29:20 in die Maschen. Beim 31:21 war die Zehn-Tore-Distanz hergestellt: Jim Gottfridsson mit Augenmaß. Stehende Ovationen in der „Hölle Nord“. Es war ein toller Handball-Abend, den die Vertragsverlängerung von Holger Glandorf krönte. Die Fans sangen und applaudierten. „Es war richtig gut, was meine Jungs heute gemacht haben“, freute sich Ljubomir Vranjes. „Und das Schönste: Holger hat verlängert und bleibt uns erhalten.“

Krönender Schlusspunkt: Holger Glandorf bleibt bis 2019.

 

SG Flensburg-Handewitt – VfL Gummersbach  33:22 (17:12)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (19/2 Paraden), Møller (bei einem 7m) – Karlsson, Eggert (8/5), Glandorf (7), Mogensen (6), Svan (5), Djordjic (1), Jakobsson (1), Zachariassen (1), Toft Hansen, Gottfridsson (4)
VfL Gummersbach: Lichtlein (7/1 Paraden), Puhle (6 Paraden) – Schroeter, Schindler (1), von Gruchalla (1), Schröder (2), Becker (1), Ernst (4), Kühn (1), Baumgärtner (2), Pevnov (3), Schmidt (5/2), Bult (2/1)
Schiedsrichter: Blümel/Loppaschewski (Berlin); Zeitstrafen: 4:6 Minuten (Karlsson 2, Toft Hansen 2 – Ernst 2, Bult 2, Becker 2); Siebenmeter: 6/5:6/3 (Eggert scheitert an Lichtlein – Bult scheitert zwei Mal an Andersson, trifft davon einmal im Nachwurf, Schmidt an die Latte); Zuschauer: 6047
Spielverlauf: 1:0 (1.), 2:2 (5.), 4:3 (7.), 5:5 (9.), 6:6 (12.), 7:7 (13.), 11:7 (17.), 11:9 (21.), 14:9 (24.), 16:10 (29.), 17:11 (30.) – 18:12 (33.), 19:14 (36.), 21:15 (38.), 21:17 (40.), 24:17 (45.), 26:18 (47.), 27:20 (51.), 29:20 (52.), 29:21 (53.), 32:21 (57.)

 

Von: ki

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