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Goldenes Tor von Johan Jakobsson

19.03.2016 -VELUX EHF Champions League: 28:27 – gute Ausgangsbasis für Oster-Knüller

Die SG Flensburg-Handewitt hat bei Montpellier HB mit 28:27 (15:13) gewonnen und geht mit einer guten Ausgangsbasis in die zweite Hälfte der VELUX EHF Champions League. Das Rückspiel steigt am Ostersonntag, 27. März, um 17 Uhr in der FLENS-ARENA. „Es ist wirklich okay, auswärts mit einem Tor zu gewinnen“, sagte ein zufriedener SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Aber noch liegen 60 Minuten vor uns, und wir brauchen in Flensburg eine kleine Hölle.“

Kresimir Kozina stand in der Startaufstellung und war gleich für die erste Balleroberung verantwortlich. Im Gegenzug rollte der Spielzug, Lasse Svan schloss für den ersten Treffer des Tages ab. Allerdings gab Montpellier, angefeuert von melodischen Klängen, zunächst den Takt vor. 4:2 hieß es schnell. Die SG, bei der Rasmus Lauge, Thomas Mogensen und Holger Glandorf die zweite Reihe bildeten, verzeichnete noch keine gute Chancen-Verwertung. Mattias Andersson war rechtzeitig fit geworden, setzte mit einem gehaltenen Siebenmeter bald ein Signal. Doch zu mehr reichte es vorerst nicht, die Gäste liefen meist einem Rückstand hinterher. Montpellier operierte mit Linkshänder Vid Kavticnik als Spielmacher, Kreisläufer Matej Gaber stellte die SG anfangs vor Probleme. Nach einer Viertelstunde mischte für die SG Henrik Toft Hansen mit. Rasmus Lauge hatte gerade mit einem Doppelschlag das 7:7 markiert. Der französische Erstligist legte auf 10:8 vor, bekam dann aber zunehmend Schwierigkeiten mit der 6:0-Abwehr der SG. „Eigentlich hatten wir Montpellier 60 Minuten gut im Griff“, meinte Ljubomir Vranjes. „Manchmal sind wir aber zu sehr in die Zweikämpfe gegangen und haben den Spielfluss vernachlässigt.“

Pressekonferenz nach dem Spiel.

Als Diego Simonet nach einem Zusammenprall am Knie behandelt werden musste – er kehrte nach wenigen Minuten zurück – und die Franzosen im Gegenzug bei einem vermeintlichen technischen Fehler vergeblich einen Schiedsrichter-Pfiff einforderten, kochte die Halle. Die SG blieb cool: Zwei Konter über Thomas Mogensen und Lasse Svan brachten das 11:13. Montpellier glich wieder aus, doch ein gewaltiger Hüftwurf von Thomas Mogensen sorgte für Raunen auf den Rängen. Der eingewechselte Johan Jakobsson ließ sich auch von einigen harten Attacken nicht einschüchtern und erhöhte auf 13:15. Ein Wermutstropfen: Jim Gottfridsson mischte kurz vor der Pause mit, schied aber sofort wieder aus, nachdem ein gegnerischer Finger im Auge gelandet war. Der junge Schwede musste nach dem Spiel in die Klinik untersucht werden.

Die SG kehrte gut aus der Kabine zurück. Holger Glandorf traf aus dem Rückraum zum 14:17. Die Gastgeber tauschten die Torhüter, setzten auf Arnaud Siffert und eine aggressivere Deckung. Im französischen Angriff fiel Diego Simonet nun endgültig aus. Die deshalb notwendigen Umstellungen schienen die SG zu verunsichern. Mit einer Vierer-Serie zog Montpellier am Bundesligisten vorbei. Der griff zu seinem Konzept. Die Anspiele erreichten Henrik Toft Hansen, Holger Glandorf warf mit Wucht, und Thomas Mogensen „kegelte“ erfolgreich. Beim 19:21 sah es schon wieder ganz anders aus, zumal Mattias Andersson immer besser in Schwung kam. Nach dem nächsten Geschoss von Johan Jakobsson nahm Montpellier ein Team-Timeout.

Einige Fans begleiteten die SG ans Mittelmeer.

Mit einem Siebenmeter-Doppelschlag von Dragan Gajic fanden die Hausherren wieder Anschluss. Kentin Mahé stieg nun über Linksaußen in die Partie ein. Thomas Mogensen brillierte mit einem Pass auf Henrik Toft Hansen, der zum 21:23 vollendete. Immer klarer wurde, dass die SG mit einer guten Ausgangsposition heimkehren würde. Doch sie schnupperte auch am Sieg. Mattias Andersson verhinderte mit einer Glanzparade den Ausgleich, im Gegenzug erhöhte Henrik Toft Hansen auf 23:25. Auf den Schweden im Kasten war nun mehrmals Verlass, sodass sein Team auf die Erfolgsspur einbiegen konnte. „Ich weiß, was Mattias Andersson kann“, lobte Ljubomir Vranjes. „Er wurde in der etwas hektischen Schlussphase zum entscheidenden Faktor.“ 26:27 hieß es 32 Sekunden vor Ultimo, als Ljubomir Vranjes letztmals seine Jungs zusammentrommelte, um sie auf die 5:1-Defensive einzuschwören. Doch seine Truppe produzierte einen Fehlpass, Dragan Gajic glich aus. Die SG hatte noch einmal den Ball. Freiwurf: Henrik Toft Hansen legte für Johan Jakobsson auf, der aus elf Metern abzog. Der Ball zappelte im Netz. Tor und Sieg!

Starker Rückhalt: Mattias Andersson.

Noch am Abend trat der SG Tross die Fahrt nach Marseille an, um am morgigen Sonntag heimzufliegen. „Montpellier dürfen wir nicht unterschätzen, die spielen einen schnellen Handball“, mahnte Holger Glandorf für den kommenden Sonntag an. SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke ergänzte: „Wir haben hier eine eindrucksvolle Atmosphäre erlebt. Nun hoffe ich auf eine Antwort der Hölle Nord, damit wir das Viertelfinale erreichen.“

 

Montpellier HB – SG Flensburg-Handewitt  27:28 (13:15)
Montpellier HB: Gerard (8 Paraden), Siffert (5 Paraden, ab 34.) – Simonet (4), Dolenec (4), Guigou (1), Borges (2), Gaber (5), Kavticnik (3/1), Bonnefond (2), Fabregas, Gajic (6/2)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (16/1 Paraden) – Karlsson, Eggert (3/2), Glandorf (4), Mogensen (4), Svan (4), Djordjic, Jakobsson (5), Toft Hansen (4), Gottfridsson, Lauge (4), Mahé, Kozina
Schiedsrichter: Krstic/Ljubic (Slowenien); Zeitstrafen: 6:10 Minuten (Fabregas 2, Dolenec 2, Guigou 2 – Karlsson 4, Kozina 2, Glandorf 2, Lauge 2); Siebenmeter: 4/3:2/2 (Andersson hält gegen Gajic); Zuschauer: 2800
Spielverlauf: 0:1 (1.), 3:1 (5.), 4:2 (6.), 4:4 (8.), 6:4 (11.), 7:5 (12.), 7:7 (14.), 8:8 (16.), 10:8 (17.), 10:10 (20.), 11:10 (21.), 11:13 (26.), 13:13 (28.) – 14:15 (32.), 14:17 (34.), 18:17 (38.), 18:19 (43.), 19:19 (43.), 19:22 (47.), 21:22 (50.), 22:23 (52.), 23:24 (53.), 24:26 (56.), 25:27 (59.), 27:27 (60.)

Von: ki

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