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SG zum elften Mal Vize-Meister

05.06.2016 -DKB Handball-Bundesliga: 41:27 – ein runder Saison-Abschluss

Die SG Flensburg-Handewitt beendete eine Saison der DKB Handball-Bundesliga zum elften Mal als Vize-Meister. Am letzten Spieltag schlug sie den Bergischen HC mit 41:27 (21:16). „Das war ein optimaler Abschluss“, fand SG Coach Ljubomir Vranjes. „Alle haben gespielt, alle sind viel gelaufen, und wir haben viel Druck ausgeübt.“ Linkshänder Holger Glandorf blickte bereits ein wenig nach vorne: „Die Mannschaft hat sich gut weiterentwickelt. Es steckt viel Potenzial in ihr, sodass wir es nächste Saison wieder wissen wollen.“

Die Atmosphäre war noch einmal phänomenal: Als die „Hölle Nord“ sich verdunkelt hatte, leuchteten viele grüne Knicklichter, die die letzte Einlauf-Zeremonie dieser Serie flankierten. Zuvor hatte ein Spieler einen Pokal in seinen Händen: Rasmus Lauge wurde von Horst Dieter Adler, dem Herausgeber des „Flensburg-Journals“, als „Spieler der Saison“ gekürt. „Der Wechsel zur SG hat sich als richtig erwiesen“, sagte das derzeit verletzte Rückraum-Ass. Kurz darauf bekam Viktor Szilagyi eine Mega-Plop-Flasche von SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke überreicht. Die Fans skandierten den Namen des BHC-Kapitäns, der in seinem 405. und letzten Bundesliga-Spiel selbstverständlich in der Startaufstellung stand. „Wehmut wollte ich heute nicht an mich heranlassen“, erklärte Viktor Szilagyi. „Aber ich bin stolz, dass ich in meiner langen Karriere auch Teil der SG Geschichte geworden bin. Das ist ein besonderer Verein mit einer besonderen Halle.“

Viktor Szilagyi: Ein letztes Mal auf dem Handballfeld.

Bei der SG waren zunächst Jim Gottfridsson und Thomas Mogensen berufen, den Angriff anzukurbeln. Holger Glandorf und Lasse Svan bestückten die gewohnt starke rechte Seite. Schnell hieß es 3:0, zumal die 6:0-Abwehr sehr gut stand. Mattias Andersson musste erst nach fünf Minuten hinter sich greifen, und zwar nach einem Siebenmeter. Da hatte der schwedische Keeper bereits vier Paraden auf seinem Konto. Die keimende Mini-Hoffnung erstickte allerdings beim Blick auf den Live-Ticker. 1:6 hieß es in Lübbecke – die Rhein-Neckar Löwen befanden sich klar auf Meister-Kurs. In der FLENS-ARENA entwickelte sich dennoch eine flotte Partie mit vielen Toren. Zunächst lief die SG auf Hochtouren. Jim Gottfridsson brach durch und erhöhte auf 9:3. Dann mischten die Westdeutschen besser mit, verkürzten nach 20 Minuten auf 14:12. Ljubomir Vranjes nutzte die voller Klaviatur seiner Aufstellung. Sonder-Applaus erntete Kresimir Kozina während seiner letzten Partie als SG Kreisläufer. Nach 25 Minuten betrat mit Petar Djordjic der 13. Akteur das Parkett und erhöhte kurz darauf auf 21:14.

Lasse Svan: Einmal mehr bester SG Schütze.

Nach der Pause ging das muntere Treiben weiter. Zwar musste der nun im Kasten stehende Kevin Møller zunächst häufiger den Ball aus dem Netz holen, als ihm lieb war, doch vorne hatten Anders Eggert, Thomas Mogensen oder Lasse Svan fast immer rasche Antworten. Holger Glandorf war nicht zu stoppen und erhöhte auf 29:22. Damit war der Torhunger der SG längst nicht gestillt, die Tempo-Welle rollte. Und Thomas Mogensen flog nach einem Check sogar über die Bande, sprang aber sofort wieder zurück aufs Feld. Beifall bekam auch der ehemalige SG Keeper Christopher Rudeck, als er endlich in den BHC-Kasten durfte. Zur Begrüßung warf Kentin Mahé ihm gleich zwei Mal den Ball um die Ohren. 35:24! Dann hatte Kresimir Kozina seinen Auftritt: Gegenstoß, Tor zum 37:25 und stehende Ovationen. „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid“, war gerade erklungen, als die SG die 40 vollmachte. Kentin Mahé bediente den in den Kreis hineinspringenden Hampus Wanne, der vollendete. Klasse! Die „Hölle Nord“ war längst in Party-Stimmung.

Ein Dank ging an die Zuschauer. Fotos: Ki.

Die „dritte Halbzeit“ begann. Ein letztes Mal in dieser Spielzeit schritten die Spieler alle Seiten der FLENS-ARENA ab. „Danke für eure Unterstützung“, stand auf einem langen Plakat. Kresimir Kozina schickte ein paar Sondergrüße gen Publikum. Derweil bauten eifrige Hände ein Podest auf, das die SG Akteure kurz darauf bestiegen. Aus der Hand von HBL-Präsidiumsmitglied Klaus Elwardt gab es einen Satz Silber-Medaillen. Das Licht verdunkelte sich. Kresimir Kozina kehrte ein letztes Mal in die „Hölle Nord“ zurück. „Im Herbst konnte kaum jemand mit deinem Namen etwas anfangen“, erinnerte SG Beiratsvorsitzender Boy Meesenburg. „Du hast sofort Herz gezeigt und die Herzen erobert.“ Der kroatische Kreisläufer bedankte sich: „In Flensburg habe ich von der ersten Sekunde an große Unterstützung erfahren.“

Abschied nach acht Monaten: Kresimir Kozina.

Das Mikrofon wanderte zu Tobias Karlsson. „Wir haben seit Jahren eine der besten Hallen in Europa“, sagte der Kapitän. „Nur ein Punkt hat gefehlt und wir hätten statt Silber nun Gold um den Hals. Das wollen wir im nächsten Jahr nachholen.“ Dierk Schmäschke schloss die Wortbeiträge: „Glückwunsch an die Rhein-Neckar Löwen zur Meisterschaft. Nach der Sommerpause werden wir in allen drei Wettbewerben wieder angreifen.“ Dann enterten ganz besondere SG Fans das Parkett: ein Teil der Erfolgsband „Santiano“. Das Motto: „Auf geht`s! Leinen los in die neue Saison!“ Draußen vor der Halle ging die Feier weiter. Ljubomir Vranjes gab seinen Spielern, die teilweise auf gepackten Koffern saßen, mit auf den Weg: „Nächste Saison wollen wir es noch besser machen. Wir müssen hart arbeiten.“

Vor der FLENS-ARENA ging die Party weiter.

SG Flensburg-Handewitt – Bergischer HC  41:27 (21:16)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (10 Paraden), Møller (8 Paraden, ab 31., bei zwei 7m)  – Karlsson, Eggert (9/5), Glandorf (2), Mogensen (4), Svan (9), Wanne (3), Djordjic (1), Jakobsson (1), Toft Hansen (2), Gottfridsson (5), Mahé (4), Kozina (1)
Bergischer HC: Gustavsson (8 Paraden), Rudeck (2 Paraden, ab 49.) – Preuss (2), Hoße (2), N. Artmann, Gutbrod (5), Jonovski, Oelze (2), Gunnarsson (9/7), J. Artmann, Szilagyi (4), Majdzinski (3), Weiß
Schiedsrichter: Brauer/Holm (Hamburg/Hagen); Zeitstrafen: 0:6 Minuten (Preuss 4, Weiß 2); Siebenmeter: 5/5:7/7; Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Spielverlauf: 3:0 (5.), 4:1 (7.), 4:3 (8.), 9:3 (12.), 10:5 (13.), 11:6 (15.), 11:8 (16.), 13:9 (18.), 14:10 (19.), 14:12 (20.), 15:13 (22.), 17:13 (23.), 17:14 (24.), 21:14 (28.) – 21:17 (31.), 22:18 (33.), 24:18 (34.), 24:20 (36.), 26:20 (37.), 27:22 (39.), 29:22 (41.), 30:23 (44.), 32:23 (46.), 32:24 (48.), 35:24 (50.), 37:25 (52.), 39:26 (56.), 39:27 (58.)      

Von: ki

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