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Rückendeckung der Fans

07.05.2016 -DKB Handball-Bundesliga: 32:25 – SG wieder obenauf

Der SG Flensburg-Handewitt meldete sich mit einem Sieg zurück. In der DKB Handball-Bundesliga schlug sie am Abend FA Göppingen mit 32:25 (16:10). „Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es für die Spieler ist, wieder in die Halle einzulaufen, wenn so eine Woche wie die letzte hinter ihnen liegt“, sagte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Ich kann deshalb meine Mannschaft nur loben. Sie hat es wirklich gut gemacht, wenn man die Umstände berücksichtigt.“ SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke ergänzte: „Die Spieler sind Profis, aber auch im Herzen Sportler und vor allem Menschen. Eine solche Enttäuschung muss man erst einmal wegstecken. Das war eine sehr gute Moral, was die Mannschaft da heute unter Beweis gestellt hat.“

Rasmus Lauge konnte leider nicht mitwirken, die Sprechchöre, die vor dem Anpfiff auf den Rängen erschallten, dürften aufbauende Wirkung gehabt haben. Bei Holger Glandorf lief das Warmup zumindest so gut, dass er auf der Bank Platz nahm. Kentin Mahé, Thomas Mogensen und Johan Jakobsson bildeten zunächst den Rückraum. Hampus Wanne begann auf Linksaußen und erzielte das 2:2. „Rückkehrer“ Lars Kaufmann wurde mit warmen Beifall empfangen und brachte seine aktuellen Farben mit 2:3 in Führung.

Energiebündel: Thomas Mogensen. Fotos: Ki

Der Jubel der Gäste, die von einer unübersehbaren Fan-Delegation begleitet wurden, verebbte schnell. Die SG nahm das Zepter in die Hand. Die 6:0-Formation stand sicher, Mattias Andersson entschärfte schnell die ersten Bälle, und in der Offensive lief viel über die rechte Seite. Johan Jakobsson war sogar ein „lupenreiner Hattrick“ zum 6:3 vergönnt. Nach einer Viertelstunde beantragten die Göppinger das erste Team-Timeout, verzettelten sich danach aber erneut in der SG Defensive. Der Gegenstoß zündete: Hampus Wanne erhöhte auf 9:4. „Es war ein komisches Spiel mit vielen Fehlern“, sollte FA-Coach Magnus Andersson später bilanzieren. „Wir hatten viele Probleme in Abwehr und Angriff. Mit Blick auf die nächsten Aufgaben gegen Stuttgart und in Nantes müssen wir unbedingt wieder unser gewohntes Leistungsniveau erreichen.“

Ljubomir Vranjes ließ nun mit eine 5:1-Deckung operieren. Vorne mischte Petar Djordjic mit und donnerte den Ball zum 11:5 in die Maschen. Als Johan Jakobsson nach einem Gerangel am Kreis eine Zeitstrafe aufgebrummt bekam, musste Holger Glandorf ran und traf zum 12:6. Die SG spulte zur Verzückung der „Hölle Nord“, die auch ohne sommerliche Witterung auf Betriebstemperatur gekommen wäre, souverän ihr Konzept ab. Mit Mühe kämpfte sich Göppingen bis zur Pause in den zweistelligen Bereich vor. Die letzte Antwort hatte aber die SG: Pass von Holger Glandorf auf Thomas Mogensen, der zum 16:10 durchmarschierte und sich emotional mit einigen Klopfern auf die eigene Brust beim Publikum bedankte. „Zur Pause war ich sehr zufrieden“, verriet Ljubomir Vranjes später. „Vor allem die Abwehr und Torwart Mattias Andersson haben mir gefallen.“

Schal-Tag: Die Fans standen hinter der SG.

In der Halbzeit sagte Moderator Michael „Holzi“ Holst durch, dass die Schals ausverkauft seien. Ein Test demonstrierte, dass viele Zuschauer an den SG Schal-Tag gedacht hatten. Kurz darauf spendete die Menge stehende Ovationen, um ihren Lieblingen den Rücken zu stärken. „Diese Resonanz war toll“, freute sich Dierk Schmäschke. „Die Mannschaft hat registriert, dass die FLENS-ARENA heute ausverkauft war.“ Die Gastgeber kehrten zur Startaufstellung zurück, den besseren Wiederbeginn erwischten allerdings die Schwaben. Gerade Lars Kaufmann erwischt eine starke Phase. Plötzlich hieß es nur noch 17:14. „Alle spielberichtigten Akteure haben heute Verantwortung bekommen, und das werde ich die letzten fünf Saisonspiele auch so fortsetzen“, erklärte Ljubomir Vranjes. „Da muss man manchmal etwas mehr Geduld und auch etwas mehr Verständnis für Fehler haben.“

Siebenfacher Torschütze: Johan Jakobsson.

Auf dem rechten Flügel wirbelte nun Bogdan Radivojevic und stellte wieder den Fünf-Tore-Vorsprung her. Jim Gottfridsson erhielt nun Spielanteile in der Offensive und als Halbverteidiger. Die SG blieb in der Vorwärtsbewegung. Hampus Wanne konterte zum 23:18. Dann parierte Mattias Andersson einen Siebenmeter von Marcel Schiller, und die zweite Welle zündete: Johan Jakobsson traf. Ein paar überhastete Aktionen im Angriff ließen Göppingen noch einmal auf 26:23 herankommen. „Ich weiß nicht, ob wir besser oder die Flensbuger zu Beginn der zweiten Hälfte schlechter waren“, rätselte Magnus Andersson. „Zumindest hat sich danach die Fehlerzahl bei uns wieder erhöht.“

Ljubomir Vranjes hatte die grüne Karte gezückt, der Anhang skandierte: „Steht auf, wenn ihr Flensburg seid!“ Dann machte die SG den Sack zu: Eine feine Kombination schloss Bogdan Radivojevic ab, Mattias Andersson hielt, und Jim Gottfridsson erhöhte auf 28:23. Zwei Minuten vor Schluss noch einmal begeisternder Applaus: Zum ersten Mal seit September tummelte sich Anders Zachariassen auf dem Spielfeld. „Es war wichtig, dass er wieder das Gefühl hat richtig dabei zu sein“, meinte Dierk Schmäschke und teilte mit, dass Rasmus Lauge im Laufe der nächsten Woche in Berlin operiert werden wird.

Zurück auf dem Spielfeld: Anders Zachariassen.

SG Flensburg-Handewitt – FA Göppingen  32:25 (16:10)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (15/1 Paraden), Møller (bei einem 7m) – Karlsson, Glandorf (2), Mogensen (2), Svan (2), Wanne (5), Djordjic (3), Jakobsson (7), Zachariassen, Toft Hansen (2), Gottfridsson (1), Mahé (2/2), Radivojevic (6)
FA Göppingen: Prost (12/2 Paraden) – Kraus (2), Kneule, Späth (1), Barud, Sesum (3), Fontaine (1), Kaufmann (5), Schiller (5/4), Halen (1), Kristensen (4), Berg, Pfahl (3)
Schiedsrichter: Immel/Klein (Tönisvorst/Ratingen); Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Jakobsson 4, Toft Hansen 2 – Späth 2, Barud 2, Fontaine 2, Pfahl 2); Siebenmeter: 4/2:5/4 (Mahé und Wanne scheitern an Prost – Andersson hält gegen Schiller); Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Spielverlauf:1:0 (2.), 1:2 (5.), 2:3 (6.), 6:3 (11.), 6:4 (12.), 9:4 (16.), 11:5 (20.), 12:6 (22.), 13:8 (24.), 14:9 (27.), 15:10 (30.) – 17:11 (34.), 17:14 (37.), 19:14 (38.), 20:16 (40.), 21:17 (42.), 22:18 (44.), 24:18 (47.), 24:20 (49.), 26:20 (50.), 26:23 (54.), 29:23 (57.), 30:25 (59.) 

Von: ki

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