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5:0-Traumstart

21.10.2015 -DKB Handball-Bundesliga: 29:21 – sicherer SG Heimsieg

Die SG Flensburg-Handewitt ist zumindest vorübergehend auf den zweiten Platz der DKB Handball-Bundesliga gesprungen. Sie schlug am Abend den TBV Lemgo mit 29:21 (15:8). SG Trainer Ljubomir Vranjes war generell zufrieden, stimmte aber auch kritische Töne an. „Nur 21 Gegentore in 60 Minuten, das ist absolut okay“, sagte er. „Aber die letzten 20 Minuten haben wir nicht den Drang zum Tore entfaltet, den ich mir gewünscht hätte.“

Die Anfangsphase ließ das Herz der SG Fans höherschlagen: Mit Henrik Toft Hansen bot die SG einen Frischvermählten auf, Hampus Wanne wirbelte sich zum ersten Tor des Tages, und Mattias Andersson hielt in den ersten drei Minuten schon zwei Würfe mit seinen Händen fest. Anders Eggert  legte einen Siebenmeter über den Kopf von TBV-Keeper Jonas Maier. 3:0! Gäste-Coach Florian Kehrmann reklamierte und kassierte bereits sehr früh eine Zeitstrafe. Die Überzahl nutzte die SG: Holger Glandorf mit Dynamik, Hampus Wanne per Konter – und es hieß 5:0. „Wir hatten viel zu viel Respekt vor der Abwehr“, ärgerte sich Florian Kehrmann. „Leider haben wir uns zu viele Halbchancen genommen.“

Kresimir Kozina gab sein Debüt. Fotos: Ki

Mattias Andersson ballte die Fäuste, bei den ersten sechs Duellen mit den Lemgoern blieb er stets Sieger. Erst im siebten Anlauf glückte Rolf Hermann der erste TBV-Treffer. Da waren bereits 9:38 Minuten gespielt. Sofort antwortete die SG: Thomas Mogensen schloss die folgende schnelle Mitte erfolgreich ab. Die SG hatte alles unter Kontrolle, Holger Glandorf traf konsequent aus der zweiten Reihe: Thomas Mogensen erhöhte nach gut einer Viertelstunde auf 11:4. Zwei unglückliche Aktionen verursachten Sorgenmienen im Rund: Der Ellenbogen von Holger Glandorf landete am Kopf von TBV-Linksaußen Patrick Zieker, der behandelt werden musste und benommen ausschied. Petar Djordjic touchierte beim Anlauf den Fuß von Florian Kehrmann, knickte um, konnte aber zum Glück weiterspielen.

Anders Eggert: Acht Siebenmeter, acht Tore.

Dann mischten die Westfalen besser mit, die SG agierte nicht mehr ganz so effektiv, was auch Ljubomir Vranjes zu einem Team-Timeout veranlasste. Auf 12:8 verkürzte der Gast zwischenzeitlich, dann fanden die Hausherren ihren Elan wieder. Und knapp zwei Minuten vor der Halbzeit großer Szenen-Applaus: Kresimir Kozina betrat erstmals das Spielfeld. Am Kreis setzte der „kroatische Bär“ gleich eine Sperre, in der Abwehr sortierte er sich in den Mittelblock ein, und wenige Sekunden vor der Halbzeit-Sirene lochte er zum 15:8 ein. Fans und Mitspieler feierten den Neuzugang. „Kresimir kann uns helfen, und wir können Anders Zachariassen und Jacob Heinl alle Zeit der Welt geben, um völlig gesund zurückzukehren“, meinte SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke. Ljubomir Vranjes ergänzte zum Debüt des Kreisläufers: „Ich habe ein paar Dinge gesehen, die wir mit ihm und der Mannschaft besprechen müssen. Aber es ist auch nicht einfach, nach nur zwei Trainingseinheiten in die Bresche zu springen.“

Die SG Abwehr stand von Anfang an gut.

Zur zweiten Hälfte kehrte die SG zur Startaufstellung zurück. Rasmus Lauge zauberte einen Doppelschlag auf die Platte. 17:9! Im TBV-Kasten stand nun Nils Dresrüsse. Auf der Gegenseite entschärfte Mattias Andersson einen Siebenmeter von Arjan Haenen. Thomas Mogensen tanzte durch die Abwehr und erhöhte auf 19:10. Dann hatte die SG das Zielwasser offenbar hinter der Auswechselbank verstaut. In elf Minuten glückte nur ein Tor. Lemgo betrieb Ergebnis-Kosmetik. Beim 20:14 intervenierte Ljubomir Vranjes mit seiner grünen Karte. „Die zweite Besetzung der Flensburger trat nicht so konsequent auf wie die erste – das kam uns entgegen“, meinte Florian Kehrmann. „Als ich anfing zu wechseln, lief es nicht mehr so gut“, fand Ljubomir Vranjes. „Aber zumindest haben alle Spielpraxis gesammelt.“

Holger Glandorf versprühte viel Gefahr.

Im Rückraum spielten nun Johan Jakobsson, Kentin Mahé und Rasmus Lauge. Anders Eggert beendete mit einem vollstreckten Strafwurf die Flaute. Kurzfristig agierte die SG mit zwei Kreisläufern, und Kresimir Kozina holte einen Siebenmeter heraus. Die SG hatte die Punkte sicher im Sack und erntete stehende Ovationen vom Publikum. Die Resonanz war prächtig. „Fast 6000 Zuschauer an einem Mittwoch zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, erklärte Dierk Schmäschke. Bis zum nächsten Heimauftritt, dann gegen den SC Magdeburg, muss sich die „Hölle Nord“ allerdings bis zum 1. November gedulden.

Johan Jakobsson kam im zweiten Durchgang.


SG Flensburg-Handewitt – TBV Lemgo   29:21 (15:8)

SG Flensburg-Handewitt: Andersson (15/1 Paraden) – Karlsson, Eggert (8/8), Glandorf (4), Mogensen (4), Svan, Wanne (4), Djordjic (1), Jakobsson (2), Toft Hansen (2), Lauge (3), Mahé, Kozina (1)
TBV Lemgo: Dresrüsse (7 Paraden), Maier (5 Paraden, bis 30., bei zwei 7m) – Mansson (3), Feuchtmann, Kogut (3), Hornke (1), Stenbäcken (6), Hermann (4), A. Niemeyer, Haenen (2/1), Hübscher (2), Höning, Zieker, M. Niemeyer
Schiedsrichter: Grobe/Kinzel (Braunschweig); Zeitstrafen: 8:4 Minuten (Karlsson 2, Mogensen 2, Jakobsson 2, Lauge 2 – Hermann 2, Kehrmann 2); Siebenmeter: 8/8:3/1 (Hornke trifft Pfosten, Haenen scheitert an Andersson); Zuschauer: 5957
Spielverlauf: 5:0 (9.), 6:2 (11.), 7:3 (12.), 9:3 (14.), 11:4 (17.), 11:7 (22.), 12:8 (24.) – 16:8 (31.), 17:10 (32.), 19:10 (35.), 19:12 (39.), 20:14 (45.), 21:15 (47), 22:16 (48.), 24:16 (51.), 26:17 (53.), 26:19 (56.), 27:20 (58.), 28:21 (59.)

Von: ki

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