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Zwei wichtige Punkte

09.09.2015 -DKB Handball-Bundesliga: 22:21 – Schwerstarbeit in Hamburg

Viertes Spiel, vierter Sieg! Die SG Flensburg-Handewitt bleibt in der DKB Handball-Bundesliga in der Erfolgsspur und gewann am Abend beim HSV Hamburg mit 22:21 (9:11). „Die Jungs haben gekämpft, spielerisch hätte ich mir aber eine bessere Leistung gewünscht“, meinte SG Trainer Ljubomir Vranjes. „Zumindest haben wir gewonnen.“ SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke ergänzte: „Das war ein schweres Spiel auf hohem kämpferischen Niveau.“

Als sich die Nebelschwaden der Hamburger Einlauf-Zeremonie verzogen hatten, zeigte sich die SG in einer anderen Aufstellung als zuletzt. Johan Jakobsson stand ebenso auf der Platte wie die Neuzugänge Henrik Toft Hansen und Rasmus Lauge, der diesmal von Beginn an zusammen mit Jim Gottfridsson den Angriff ankurbelte. Der Schwede markierte den ersten SG Treffer des Tages. Rasmus Lauge und Anders Eggert per Siebenmeter warfen gleich ein 3:1 für die Gäste heraus. Doch dann machte sich HSV-Schlussmann Johannes Bitter mehrmals noch größer, als er ohnehin ist und verhalf seinem Team damit ins Spiel.

Anders Eggert: 10/8 Tore. Fotos: Ki

Beim 5:4 führten die Hausherren, dann überwand Anders Eggert den Hamburger Keeper zum 5:5. Kurz darauf eine ganz brenzlige Situation: die SG in doppelter Unterzahl: Mit Glück, Geschick und Torwart Mattias Andersson überstand die SG diese Phase ohne Gegentreffer. Es entwickelte sich nun ein offener Schlagabtauch, bei dem die spielerischen Akzente oft auf der Strecke blieben. Kentin Mahé kam kurz in die Partie, musste aber schnell verletzt ausscheiden. Auch Holger Glandorf und Petar Djordjic hatten Kurzeinsätze. Kurz vor der Pause geriet die SG nochmals in eine doppelte Unterzahl. Rasmus Lauge glich zwar cool zum 9:9 aus, dann musste der Gast aber der HSV-Sieben den Vortritt lassen. „Wir hatten verdammt viele Zeitstrafen kassiert, dann findet man nur schwer seinen Rhythmus“, analysierte Ljubomir Vranjes.

Nach der Pause schickte der Trainer seinen Routinier auf die Platte: Thomas Mogensen bildete nun zusammen mit Holger Glandorf und Rasmus Lauge die zweite Reihe. Johan Jakobsson blieb nach einem Schlag auf das Knie auf der Bank. Es lief nun etwas besser, zumal die 6:0-Abwehr weiterhin gut funktionierte. Ein Ballverlust, ein schneller Antritt – und es hieß 11:12. Nach gerade einmal fünf Minuten im zweiten Durchgang nahm die HSV-Bank ein Team-Timeout. Gleich danach markierte Pascal Hens den Ausgleich. Das Kopf-an-Kopf-Rennen ging weiter. „Viele Mosaiksteine haben mir sehr gut gefallen“, meinte HSV-Trainer Michael Biegler: „Ich denke an Abwehr, Rückzugsverhalten und Torwart. In einigen Situationen hätten wir uns cleverer anstellen müssen.“

Johan Jakobsson: 30 Minuten im Einsatz.

Rückschläge blieben aber auch bei der SG nicht aus. Anders Eggert ließ einen Siebenmeter aus, beim 15:14 lag die SG erneut im Hintertreffen. Cool bleiben, lautete die Devise. Die SG drehte wieder den Spieß. Und als Mattias Andersson von Adrian Pfahl einen „Freien“ abkaufte, war die Bahn frei für Anders Zachariassen – bis er gefoult wurde. Den fälligen Strafwurf verwandelte Anders Eggert sicher zum 16:18. Der erste Zwei-Tore-Vorsprung seit der Anfangsphase. Doch in dieser Partie gab es kein Ruhepolster. Keine drei Minuten später war wieder alles auf Gleichstand, und Ljubomir Vranjes trommelte seine Jungs zu einer kurzen Besprechung zusammen.

Schwerstarbeit musste verrichtet werden, um aus Hamburg beide Zähler mitzunehmen. Drei Würfe wehrte Johannes Bitter in einem Angriff ab, doch die SG blieb im Ballbesitz – dann erkämpfte sich Holger Glandorf einen Siebenmeter. Anders Eggert markierte das 18:19. Allmählich kippte das Pendel zugunsten der SG – auch weil Mattias Andersson nun das Torhüter-Duell für sich entschied. „Er und unsere Abwehr waren gut – das war heute wichtig“, meine Ljubomir Vranjes. Rasmus Lauge tankte sich zum 19:21 durch, Holger Glandorf zum 20:22 – allmählich nahm der Sieg Konturen an. Die Hanseaten stellten auf eine offene Deckung um, der Anschlusstreffer von Pascal Hens kam zu spät. Der Rest war ein Slalomlauf durch ein Hamburger Spalier und Siegesjubel. Dierk Schmäschke atmete durch: „Das war ein Spiel, bei dem man bis zum Schluss die Nerven behalten musste.“

Mattias Andersson: ein wichtiger Rückhalt.


HSV Hamburg – SG Flensburg-Handewitt 21:22 (11:9)
HSV Hamburg: Bitter (12/1 Paraden), Vortmann (bei vier 7m, 1/1 Paraden) – Schröder (1), Mortensen (1), Pfahl (6), Damgaard (2), Hens (2), Nenadic, Flohr (2), Grabarczyk, Brozovic (1), Lindberg (6/3)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (13/1 Paraden), Møller (bei einem 7m) – Karlsson, Eggert (10/8), Glandorf (2), Mogensen (2), Svan (1), Djordjic, Jakobsson (1), Zachariassen (1), Toft Hansen, Gottfridsson (2), Lauge (3), Mahé
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg/Dodendorf); Zeitstrafen: 14:16 Minuten (Grabarczyk 6, Brozovic 6, Flohr 2 – Eggert 4, Svan 2, Jakobsson 2, Toft Hansen 2, Lauge 2, Zachariassen 2, Mahé 2); Rote Karten: Brozovic (48., dritte Hinausstellung), Grabarczyk (57., dritte Hinausstellung); Siebenmeter: 5/3:10/8 (Mortensen über das Tor, Pfahl scheitert an Andersson – Eggert scheitert an Bitter, Svan an Vortmann); Zuschauer: 5500
Spielverlauf: 1:0 (1.), 1:3 (6.), 3:3 (9.), 5:4 (14.), 5:6 (19.), 6:7 (20.), 7:8 (23.), 9:8 (26.), 9:9 (29.) – 11:12 (36.), 12:13 (38.), 13:14 (42.), 15:14 (45.), 15:16 (46.), 16:18 (48.), 18:18 (51.), 19:19 (55.), 19:21 (57.), 20:22 (59.)

Von: ki

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