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Ein Pokal aus Kiel

17.08.2012 -„Unser Norden"-Cup: Die SG hat knapp die Nase vorn

Dieses Ergebnis hatten nur die wenigsten der 9000 Zuschauer erwartet: Die Trophäe des „Unser Norden"-Cups ergatterte die SG Flensburg-Handewitt. Sie schaffte im "Endspiel" über 40 Minuten gegen den Lokalmatador THW Kiel ein 16:16 (8:9). Das reichte, da sich die SG mit 19:14 (11:6) gegen Aalborg Handball behauptete, während sich die „Zebras" gegen den gleichen Gegner mit einem 21:17 (11:8) begnügen mussten. Für Ljubomir Vranjes war der Sieg nebensächlich. „Es war gut, sich mit dem THW zu messen und dass wir uns über 80 Minuten mit unseren Olympia-Teilnehmern einspielen konnten", sagte der SG-Trainer. „Insgesamt war es okay, aber längst noch nicht perfekt."

Vor dem Test-Landesderby musste die SG gegen den dänischen Vertreter ran. Erstmals seit der letzten Saison positionierte sich wieder der „Königs-Mittelblock“: Tobias Karlsson und Michael Knudsen. Nach einem schnellen 3:1-Start der Aalborger festigte sich die 6:0-Abwehr, Torwart Sören Rasmussen setzte gegen seinen Ex-Klub erste Akzente. Vorne mischten die Neuzugänge Steffen Weinhold und Maik Machulla mit, die ersten drei Treffer besorgte allerdings der dritte Rückraum-Akteur Lars Kaufmann mit seiner kräftigen Fackel. Hellwach war Anders Eggert, der den Ball zur ersten SG-Führung ins Netz legte (4:5). Lars Kaufmann erhöhte mit einem Heber auf 4:8. Kurz vor der Pause betrat Youngster Marc Blockus das Parkett und schloss im Glandorf-Trikot mit Macht zum 6:11-Pausenstand ab.

Nach der Pause kamen Mattias Andersson, Jacob Heinl, Thomas Mogensen und Petar Djordjic. Aalborg zeigte seine Qualitäten, während sich bei der SG einige Nachlässigkeiten im Angriff einschlichen. Der Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr. Malte Voigt, gerade eingewechselt, schlüpfte auf Linksaußen durch. 12:16 – die Entscheidung!

Der letzte Freiwurf von Lars Kaufmann.

Mit diesem Ergebnis durfte sich die Kieler Arena auf ein echtes Finale freuen. Und tatsächlich: Es flammte mindestens eine halbe Derby-Stimmung auf. Das Schleswig-Holstein-Duell hat auch auf Testspiel-Ebene seinen besonderen Charakter. Das spürte man auch, als Lars Kaufmann nach seinem ersten Treffer in einen kurzen Jubel verfiel. Es entwickelte sich eine packende Angelegenheit, kein Team konnte sich absetzen. Beim 5:4 (11.) für den THW nahm Ljubomir Vranjes seine Auszeit und beorderte Thomas Mogensen auf die Spielmacher-Position. Ein Anspiel auf Jacob Heinl und ein Treffer waren die Ausbeute des Dänen in den nächsten Minuten. Mit einem blitzschnellen Gegenstoß brachte Lasse Svan Hansen die SG mit 6:7 in Front. Das bessere Ende in Durchgang eins hatten aber die „Zebras“: Marko Vujin markierte mit einem extremflachen Kegel-Wurf das 9:8.

Die SG kehrte hellwach aus der Kabine zurück. Anders Eggert verwandelte einen Siebenmeter zum 10:12 (39.). Fünf Minuten vor Schluss hieß es 12:14. Die Gäste bekamen nun einige Zeitstrafen aufgebrummt. Dennoch schockte Petar Djordjic das Publikum mit dem 15:16. Daniel Narcisse glich aus, doch Marko Vujin scheiterte an SG-Schlussmann Matthias Andersson. Fast hätte es sogar zum Sieg gereicht. Ein spektakulärer letzter Freiwurf von Lars Kaufmann landete an der Latte. Vielleicht gibt es am morgigen Samstag eine Zugabe, wenn es ab 17 Uhr gegen TMS Ringsted in der Campushalle um den Jacob Cement Cup geht.

Das siegreiche Team. Fotos: Ki.

Aalborg Handball – SG Flensburg-Handewitt  14:19 (6:11)
SG: Rasmussen, Andersson (ab 21.) – Karlsson, Machulla (1), Eggert (3/1), Mogensen (2), Svan Hansen (2), Weinhold, Djordjic (4), Heinl (1), Voigt (1), Kaufmann (4), Knudsen, Blockus (1)

THW Kiel – SG Flensburg-Handewitt  16:16 (9:8)
SG: Rasmussen, Andersson (ab 21.) – Karlsson, Machulla, Eggert (2/1), Mogensen (3), Svan Hansen (2), Weinhold, Djordjic (2), Heinl (3), Kaufmann (2), Knudsen (2)
 

 

Von: ki