Stripes
Stripes
Archiv

SG musste sich mühen

23.12.2012 -DKB Bundesliga: 27:24 – hoch hängende Essener Weihnachtssterne

Eine wirklich gelungene Einstimmung auf die Festtage war das bestimmt nicht. Am Ende hatte die SG Flensburg-Handewitt aber den 27:24 (12:13)-Sieg bei TUSEM Essen und damit den achten Erfolg in der DKB Bundesliga in Serie eingefahren. „Essen spielte mit Leidenschaft und Herz, die Halle war voll, und bei unserer Mannschaft waren die Akkus leer", meinte SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. „In solchen Situationen sind solche Spiele sehr gefährlich. Deshalb freuen wir uns über die beiden Punkte sehr."

Anfangs mischte sich offensichtlich eine vorweihnachtliche Nervosität in die Aktionen der SG. Anders Eggert ließ einen Siebenmeter liegen, die 6:0-Abwehr sammelte schnell etliche Verwarnungen ein, und aus dem Rückraum häuften sich die Fahrkarten. Der 3:3-Ausgleichstreffer von Olafur Gustafsson, der in der Startformation stand, war nur ein kurzfristiger Lichtblick. Auch eine deutliche Ansprache von Ljubomir Vranjes nach 14 Minuten half noch nicht. Kurz darauf hieß es 9:5, die Reaktion der Zuschauer im Sportpark „Am Hallo“ war deutlich: Aber hallo!

Dem SG-Clan war klar: In Essen gab es weder Geschenke noch einen Schönheitspreis zu gewinnen. Allmählich lief es etwas besser. Thomas Mogensen setzte sich durch. 12:10! Florian von Gruchalla wurde ins Getümmel geworfen und versuchte sich vom Flügel. 12:11! Und Anders Eggert verwandelte nun die Strafwürfe. 13:12! Aber ein Remis beim Pausentee war der SG nicht vergönnt.

Der glückte der SG sofort nach Wiederbeginn: Auf Anders Eggert war Verlass. Keine Minute später schraubte sich Holger Glandorf hoch – und es klatschte im Netz. Das 13:14 war erst die zweite Führung nach dem 0:1. Aus der zweiten Reihe wurde nun besser getroffen. Die mitgereisten SG-Fans peitschten ihr Team nun wieder optimistischer an. Vorne fehlte zwar weiterhin der große Glanz, aber hinten packte die SG nun geschickter zu.

Aus dem Gröbsten heraus war die SG aber noch nicht. Nach einer Auszeit sammelte sich der TUSEM nochmals. Die junge Essener Truppe kämpfte aufopferungsvoll, während der SG die Strapazen der letzten Wochen deutlich anzumerken war. Drei Mal noch leuchtete ein Remis auf der Anzeigetafel. Aber an einem westdeutschen „Weihnachtswunder“ hatte die SG kein Interesse. Sie torkelte buchstäblich dem Sieg entgegen. „Schön, dass die Mannschaft drei Tage vor dem Derby gegen Kiel noch einmal dagegen gehalten hat", lobte Dierk Schmäschke. Förderlich war die Einwechslung von Sören Rasmussen, der in den letzten zehn Minuten vier Essener Bälle parierte.

Lasse Svan Hansen, im ersten Durchgang noch ohne Stich, markierte mit seinem vierten Treffer das 21:23. Steffen Weinhold erhöhte. So allmählich stellte sich das beruhigende Siegesgefühl ein. Ljubomir Vranjes traute dem Weihnachtsbraten noch nicht so recht, nahm knapp zwei Minuten vor Ultimo seine letzte Auszeit und mahnte nochmals höchste Konzentration an. Kurz darauf machte Thomas Mogensen mit seinem vierten Treffer alles klar. Dennoch: In Essen hingen die Weihnachtssterne für die SG hoch.

TUSEM Essen – SG Flensburg-Handewitt 24:27 (13:12)
TUSEM Essen: Kulhanek, Vukas – Böhm (5), Kühn, Leenders, Keller, Pieczkowski (2), Seidel (3), Breuer (5/2), Lindt (2), Ellwanger, Handschke, Rahmel (4), Kropp (3)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Rasmussen (ab 50., bei einem 7m) – Karlsson, Machulla, Eggert (7/2), Glandorf (4), Mogensen (4), Svan Hansen (4), Weinhold (4), Heinl, Gustafsson (1), von Gruchalla (2), Knudsen (1)
Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Altenheim/Elgersweier); Zeitstrafen: 10:8 Minuten (Kühn 4, Böhm 4, Pieczkowski 2 – Karlsson 2, Svan Hansen 2, Glandorf 2, Knudsen 2); Siebenmeter: 4/2:3/2 (Breuer und Rahmel verwerten – Eggert scheitert an Kulhanek); Zuschauer: 2578
Spielverlauf: 0:1 (1.), 2:1 (3.), 3:3 (9.), 4:4 (11.), 6:4 (15.), 9:5 (18.), 10:7 (23.), 12:8 (26.), 12:11 (28.), 13:11 (29.) – 13:14 (32.), 14:16 (37.), 15:17 (43.), 17:17 (45.), 18:18 (47.), 19:19 (48.), 19:21 (50.), 21:22 (52.), 21:24 (55.), 22:25 (57.), 24:26 (60.)

Von: ki