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Defensive furios

05.02.2013 -DHB-Pokal: 24:20 – SG verteidigte sich ins Final Four

Es hat geklappt! Die SG Flensburg-Handewitt wird Mitte April zum insgesamt neunten Mal seit 1994 am Lufthansa Final Four in Hamburg teilnehmen. Am Dienstagabend glückte im Viertelfinale des DHB-Pokals ein 24:20 (11:12) über Bundesliga-Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen. Auf den nächsten Gegner muss sich die Fan-Gemeinde noch etwas gedulden: Die Auslosung für das Final Four findet erst am kommenden Dienstag ab 19.50 Uhr („live" bei Sport1) statt.

Die Stimmung in der Flens-Arena war bestens. Schon zehn Minuten vor dem Abpfiff spendierte das begeisterte Publikum stehende Ovationen. „Das Final Four war ein großes Ziel der Mannschaft", jubelte SG-Coach Ljubomir Vranjes. „Gerade in der zweiten Hälfte hat die Abwehr sehr gut gestanden, wobei Mattias Andersson die Bilanz noch etwas aufpolierte." Und SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke ergänzte: „Es ist schon beeindruckend, dass wir nun zum insgesamt neunten Mal in Hamburg dabei sein werden. Ein Saisonwunsch ist damit in Erfüllung gegangen."

Die Ouvertüre war prächtig. Knicklichter waren verteilt worden, der neue SG-Song erklang, und der SG-Einlauf hat einige neue visuelle Effekte erhalten. Für die sportlichen Glanzlichter sorgten zunächst allerdings die Gäste. Die SG leistete sich vorne gleich zwei Ballverluste, die die Badener bestraften. Nach 80 Sekunden das erste Signal der Hausherren. Thomas Mogensen platzte durch die Löwen-Abwehr und erzielte das erste SG-Tor 2013. Positiv zu bemerken: Lars Kaufmann stand erstmals seit November wieder in der Startformation und donnerte nach etwas mehr als elf Minuten erstmals den Ball in die Maschen. „Er ist zurück auf dem Weg in die Mannschaft", meinte Dierk Schmäschke. „Dadurch haben wir im Kader für die nächsten Wochen etwas mehr Reserven."

Entsprechend begann Ljubomir Vranjes zu rotieren. Jacob Heinl kam für Michael Knudsen, Steffen Weinhold für Holger Glandorf und Olafur Gustafsson für Lars Kaufmann. Mehr als ein zwischenzeitliches 5:5 war zunächst allerdings nicht drin. „Uns fehlte etwas das Timing", meinte Ljubomir Vranjes. „Aber man muss auch anerkennen: Die Rhein-Neckar Löwen haben in der ersten Hälfte sehr gut verteidigt." Ähnlich die Konstellation zunächst im Tor: SG-Keeper Mattias Andersson hielt ordentlich, doch Niklas Landin war stärker.

Etwas verfeinerter Einlauf der SG.

Beim 8:11 nach gut 20 Minuten roch es nach einer passablen Gäste-Führung zur Pause. Doch angeführt von Thomas Mogensen robbte sich die SG heran und war mit einem knappen Halbzeit-Rückstand nicht schlecht bedient. „Ich fand, dass die SG etwas schläfrig begonnen hat", meinte Löwen-Manager Thorsten Storm später. „Wir haben diese Chance leider nicht eiskalt genug ausgenutzt."

Die SG machte es besser. Die Abwehr deckte nun noch konsequenter, und Mattias Andersson ging auf die Überholspur. Mehrfach lieferte sich der Schwede ein Jubel-Duell mit der Nordtribüne. Die Löwen schafften nur fünf Treffer in 26 Minuten. Lasse Svan Hansen zeigte nun Killer-Instinkt. Von Außen, aus dem Rückraum und per Gegenstoß – mit einem bemerkenswerten Hattrick brachte der Däne seine Farben erstmals an diesem Abend in Front. Es hieß 14:13. Jetzt hatte die SG einen ordentlichen Rhythmus gefunden und baute ihren Vorsprung kontinuierlich bis zum 24:17 aus.

Lasse Svan Hansen im Duell mit einem alten Bekannten

Die Badener mussten sich geschlagen gegeben. „Das Team hat gekämpft bis zum Schluss", fand Löwen-Coach Gudmundur Gudmundsson. „Aber das ist in einer solchen Partie nicht genug. Da muss man über 60 Minuten perfekt spielen." Die SG genoss das Bad im Siegestaumel. Die kurzfristigen Sorgen um Anders Eggert, der einen Pferdekuss einstecken musste, waren schnell vergessen. Der Linksaußen kehrte in der Schlussphase zurück auf die Platte und wusste, die Stimmung mit einem missglückten Pass, der auf den Rängen landete, zu steigern.

Anders Eggert bejubelt einen Treffer. Fotos: Ki

 

SG Flensburg-Handewitt – Rhein-Neckar Löwen 24:20 (11:12)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (15 Paraden) – Karlsson, Eggert (3/1), Glandorf (3), Mogensen (7), Svan Hansen (4), Weinhold (3), Heinl (1), Gustafsson, Kaufmann (3), Knudsen
Rhein-Neckar Löwen: Landin (13 Paraden) – Schmid (3/2), Roggisch, Sesum (5), I. Guardiola (2), Sigurmannsson (1), Myrhol (3), Groetzki (1), G. Guardiola (1), Petersson (2), Ekdahl du Rietz (2)
Schiedsrichter: Geipel/Helbig (Steuden/Landsberg); Zeitstrafen: 8:6 Minuten (Heinl 4, Karlsson 2, Gustafsson 2 – Schmid 2, Roggisch 2, Ekdahl du Rietz 2); Siebenmeter: 1/1:2/2; Zuschauer: 4601
Spielverlauf: 0:2 (2.), 2:3 (6), 3:5 (10.), 5:5 (12.), 5:7 (15.), 6:9 (19.), 7:10 (20.), 8:11 (22.), 11:11 (29.) – 13:12 (34.), 17:13 (40.), 19:14 (42.), 19:16 (45.), 23:16 (51.), 24:17 (57.)

Von: ki