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Weihnachtsfreuden

17.12.2011 -TOYOTA Bundesliga: 37:34 – SG beschert ihre Fans

Die SG-Weihnachtsfeier wird stimmungsvoll. Die SG Flensburg-Handewitt bezwang am Nachmittag den Tabellennachbar Rhein-Neckar Löwen mit 37:34 (17:18) und festigte damit ihren vierten Rang in der TOYOTA Bundesliga. „Vielleicht haben wir heute etwas zu viele Treffer kassiert", sagte SG-Trainer Ljubomir Vranjes. „Aber wir haben noch mehr geworfen. Und man darf nicht vergessen, dass wir gegen eine Top-Mannschaft gewonnen haben, die auf jeder Position doppelt besetzt ist."

Die SG spielte in ihrer gewohnten Startaufstellung und kam auch gut in Tritt. Zwar scheiterte Anders Eggert mit einem ersten Versuch von Außen an Löwen-Keeper Goran Stojanovic, doch von den Halbpositionen wurde gleich gut gepfeffert. Lars Kaufmann und Holger Glandorf besorgten das 2:0. Der Funken sprang auf die Ränge über. „Die Halle war unglaublich", schnalzte Ljubomir Vranjes mit der Zunge. „Sie hat uns nach vorne gebracht."

Die Gäste operierten mit einer 5:1-Abwehr, National-Linksaußen Uwe Gensheimer agierte vorgezogen. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die SG geriet zwar nicht in Rückstand, musste aber das 6:6 einstecken. „Wir hatten das gespielt, was wir geplant haben und die Sache im Griff", meinte Gäste-Coach Gudmundur Gudmundsson.

Die Verfolger-Partie hatte naturgemäß auch eine kämpferische Note; es gab Zeitstrafen. Eine doppelte Überzahl nutzte die SG. Lars Kaufmann brach durch und markierte das 7:6. Es schien so, als ob die SG Oberwasser gewinnen würde. Besonders sehenswert das 11:8. Anders Eggert schlüpfte auf Außen durch, geriet aber in einen zu spitzen Winkel – und passte quer durch den Kreis auf Lasse Svan Hansen, der per Kempa-Trick vollendete. 

Ljubomir Vranjes wechselte: Jacob Heinl kam und wenig später auch Viktor Szilagyi. Aber so einfach waren die Rhein-Neckar Löwen nicht zu bezwingen. Die Badener schlugen zurück. Bei einem Gegenstoß tauchte Abwehrchef Oliver Roggisch am SG-Kreis auf und glich zum 12:12 aus. Lars Kaufmann mit Macht und Anders Eggert mit Schnelligkeit stellten zwar wieder einen Vorsprung sicher, aber die Gäste hatten Blut geleckt. Nach einem Ballverlust der SG sprintete Uwe Gensheimer davon und traf zum Halbzeitstand und zur ersten Löwen-Führung. „Am Ende der ersten Halbzeit waren wir etwas hektisch, was die Löwen bestraft haben", sagte Ljubomir Vranjes. „Wir hatten im ersten Durchgang nur einen technischen Fehler – da hätten wir höher als mit einem Treffer führen müssen", analysierte Löwen-Manager Thorsten Storm.

Der Wiederbeginn verlief gar nicht nach dem Geschmack der SG. Die SG hatte eine Überzahl, dennoch traf Uwe Gensheimer zum 18:20. Bjarte Myrhol tankte sich gar zum 18:21 durch. Nervosität im Rund! Die Spieler waren aber nicht geschockt. Schnelle Mitte – und Tor durch Holger Glandorf. Zudem kassierten Uwe Gensheimer und Bjarte Myrhol wegen Foul und Meckerns ein Zeitstrafen-Doppelpack.

Die Partie kippte, die SG kehrte zurück und ging auf die Überholspur. Holger Glandorf rannte einen Konter, Thomas Mogensen nahm sich ein Herz. 23:22 – die „Hölle Nord“ war aus dem Häuschen. Die Löwen war verunsichert, die SG tänzelte sich in einen kurzfristigen Rausch. Als Thomas Mogensen das 26:23 besorgte, herrschte wieder großer Optimismus in der Campushalle. „In dieser Phase haben wir unsere Linie verloren", stellte Gudmundur Gudmundsson fest. 

Lars Kaufmann sieht die Lücke. Fotos: N. Kirschner

Petar Djordjic betrat das Spielfeld und hielt mit seinen ersten beiden Würfen den Abstand. 28:25! Aber noch war eine Viertelstunde zu spielen. Die Badener muckten wieder auf. Nach dem 28:27 setzte Holger Glandorf zwei wichtige Duftnoten. 30:27 – und Matthias Andersson hielt einen Wurf von Michael Müller an. Die Löwen-Bank beantragte ihre Auszeit.  

Die SG-Deckung stand nun sicher. Die Gäste ackerten sich zwar noch zwei Mal auf zwei Treffer heran – mehr war aber nicht drin. Mit einem Doppelpass – fast wie beim Fußball – kombinierten sich Lasse Svan Hansen und Anders Eggert zum 33:29, Petar Djordjic hämmerte den Ball zum 34:29 in die Maschen. Die SG hatte den Sack zugemacht und durfte sich wie der Weihnachtsmann fühlen. Es war Bescherung in der „Hölle Nord“. „Es war ein leidenschaftliches Spiel", strahlte SG-Geschäftsführer Holger Kaiser. „Wer noch nicht in diese Mannschaft verliebt war, hat es heute gelernt." Und Kollege Dierk Schmäschke ergänzte: „Die Mannschaft liebt die Atmosphäre in der Hölle Nord und hat gezeigt, dass die Campushalle die Halle der SG Flensburg-Handewitt ist."

Jubel: Anders Eggert wechselte die "Fronten".

 

SG Flensburg-Handewitt – Rhein-Neckar Löwen 37:34 (17:18) 
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (11 Paraden), Rasmussen (bei zwei 7m, ab 49.; 2 Paraden) – Karlsson, Eggert (9/4), Glandorf (10), Mogensen (5), Svan Hansen (1), Djordjic (4), Heinl (1), Szilagyi (1), Kaufmann (4), Knudsen (2)
Rhein-Neckar Löwen: Stojanovic (9 Paraden), Fritz (3/1 Paraden) – Müller (4), Schmid (3), Bielecki (4), Cupic, Gensheimer (10/4), Myrhol (3), Roggisch (1), Lund, Gunnarsson, Groetzki (8), Lijewski (1)
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg); Zeitstrafen: 8:18 Minuten (Knudsen 4, Heinl 2, Szilagyi 2 – Müller 4, Lund 4. Roggisch 4, Gensheimer 2, Myrhol 2, Lijewski 2); Rote Karte: Roggisch (60.; Foulspiel); Siebenmeter: 5/4:4/4 (Eggert scheitert an Fritz); Zuschauer: 6022
Spielverlauf: 2:0 (3.), 3:1 (4.), 4:2 (5.), 4:4 (7.), 6:4 (8.), 6:6 (10.), 8:6 (13.), 8:8 (15.), 11:8 (18.), 12:9 (21.), 12:12 (23.), 14:12 (24.), 15:13 (25.), 16:14 (27.), 16:16 (28.), 17:17 (29.) – 17:19 (31.), 18:21 (35.), 20:21 (36.), 22:22 (37.), 24:22 (38.), 26:23 (41.), 27:24 (43.), 28:25 (44.), 28:27 (46.), 30:27 (47.), 31:29 (49.), 34:29 (54.), 36:31 (57.), 37:33 (60.)

Von: ki