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Gold und Sieg

15.02.2012 -TOYOTA Bundesliga: 32:28 – geglückter Wiederbeginn

Mit einem Heimsieg ist die SG Flensburg-Handewitt in die „Hölle Nord" zurückgekehrt. Am Abend schlug sie FA Göppingen mit 32:28 (17:13). „Das Team ist dabei, den roten Faden wieder aufzunehmen", bilanzierte SG-Geschäftsführer Holger Kaiser. „Alle Mannschaftsteile haben gut funktioniert. Emotional und vom Ergebnis her war es ein wichtiger Schritt für das Selbstvertrauen."

Sie standen noch einmal im Mittelpunkt: Thomas Mogensen, Anders Eggert, Lasse Svan Hansen, Michael Knudsen und Sören Rasmussen wurden vor dem Anpfiff von der SG-Führung für die Europameisterschaft geehrt. Stehende Ovationen ernteten die Goldjungs. Einer von ihnen erhielt einige Minuten später seinen zweiten Sonder-Applaus: Michael Knudsen. In der 8. Minute schickte ihn SG-Trainer Ljubomir Vranjes ins Rennen – allerdings nur im Angriff. „In der Defensive habe ich es noch nicht gewagt, ihn zu bringen", erklärte der SG-Trainer. „Aber vorne hat es uns sehr geholfen, dass er mitwirken konnte. Ohne ihn wäre es noch schwerer geworden."

Für die Göppinger Ambitionen war das Knudsen-Comeback zugleich ein Dämpfer. „Wir hatten die leise Hoffnung", gab FA-Coach Velimir Petkovic zu, „dass Flensburg am Kreis ersatzgeschwächt ist." Stattdessen bröckelte sein Aufgebot. Abwehr-Stratege Dalibor Anusic musste kurzfristig passen, und mit Kreisläufer Manuel Späth verletzte sich eine zweite Defensiv-Stütze. Die Schwaben mussten im Mittelblock mit ungewohnten Kräften variieren oder verteidigten auch mal offensiv. „Zum Teil haben wir uns ziemlich naiv angestellt", befand Velimir Petkovic. Eine Einschätzung, der Ljubomir Vranjes zustimmte. „Ich habe das Spiel ganz entspannt verfolgt", schmunzelte er, „da ich gesehen habe, dass es bei Göppingen in der Deckung nicht zu 100 Prozent passte."

Vor allem der SG-Rückraum profitierte von den Lücken. Beim 8:4 markierte Lars Kaufmann bereits seinen vierten Treffer. Kurz darauf kam Petar Djordjic und führte sich mit drei Fackeln glänzend ein. Sieben Tore von halblinks – im ersten Durchgang war die sogenannte Königsposition in der Tat majestätisch. Göppingen lief stetig hinterher, praktisch mit der Halbzeit-Sirene vollendete Lasse Svan Hansen eine blitzschnelle Aktion zum 17:13.

Die "Hölle Nord" ist zurück. Fotos: Ki

Nicht ganz einverstanden war Ljubomir Vranjes mit seiner 6:0-Defensive. 28 Gegentreffer waren ihm zu viel – aber er hatte auch Verständnis. „In dieser Besetzung kann die Abstimmung noch nicht perfekt sein", sagte er. Neben Tobias Karlsson standen Lars Kaufmann und teilweise auch Petar Djordjic im Mittelblock. Göppingen erhöhte seine Frequenz. Der gut aufgelegte Mattias Andersson im SG-Gehäuse entschärfte beim 20:17 einen Gegenstoß von Momir Rnic, aber kurz darauf hatten sich die Süddeutschen doch auf zwei Törchen herangepirrscht.

Ehrung für fünf Europameister.

Es war ein letztes Aufbäumen. Die SG erhöhte wieder das Tempo. Mit einem energischen Spurt über das gesamte Spielfeld besorgte Lasse Svan Hansen das 25:20. Michael Knudsen hatte nun so manchen lichten Moment, auch Viktor Szilagyi und Holger Glandorf zeigten gute Aktionen. Dagegen musste Petar Djordjic in der Schlussphase einstecken. Zunächst traf ihn Bozidar Markicevic mit dem Arm ins Gesicht – dafür gab es rot –, dann knickte der SG-Serbe mit dem Fuß um. Petar Djordjic humpelte aus der Halle, bekam vom Trainer aber immerhin ein Lob mit auf den Heimweg. „Er hat eine Zukunft im Mittelblock vor sich", meinte Ljubomir Vranjes.

Lasse Svan Hansen erzielte vier Treffer.

 

SG Flensburg-Handewitt – FA Göppingen  32:28 (17:13)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (18 Paraden), Rasmussen (bei einem 7m) –Karlsson (2), Eggert (5/2), Glandorf (4), Mogensen, Svan Hansen (4), Djordjic (3), Mocsai (1), Szilagyi (4), Kaufmann (4), Knudsen (5)
FA Göppingen: Tahirovic (12/1 Paraden), Rutschmann (2 Paraden; ab 56.) – Thiede, Schöne (1), Späth (2), Mrvaljevic, Oprea (3), Horak (4), Lobedank (4), Markez (4/4), Rnic (6), Schubert (2), Markicevic (2)
Schiedsrichter: Damian/Wenz (Bingen/Mainz); Zeitstrafen: 4:8 Minuten (Glandorf 2, Szilagyi 2 – Oprea 2, Späth 2, Mrvaljevic 2, Markicevic 2); Rote Karte: Markicevic (57. Foulspiel); Siebenmeter: 3/2:4/4 (Eggert scheitert an Tahirovic); Zuschauer: 5032
Spielverlauf: 0:1 (1.), 2:1 (4.), 2:3 (5.), 6:3 (12.), 7:4 (15.), 9:5 (16.), 10:8 (20.), 13:8 (24.), 14:9 (25.), 14:11 (27.), 15:13 (29.) – 18:13 (31.), 19:16 (34.), 21:17 (38.), 21:19 (40.), 22:20 (41.), 25:20 (44.), 27:22 (47.), 29:23 (52.), 29:25 (54.), 32:26 (58.)

Von: ki