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Heimauftakt gelungen

10.09.2011 -TOYOTA Bundesliga: 32:26-Sieg gegen Lemgo

Die SG Flensburg-Handewitt hat ihr erstes Heimspiel in der TOYOTA Bundesliga gewonnen. Am zweiten Spieltag feierte die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes einen 32:26 (15:14)-Erfolg gegen den TBV Lemgo. Bester Torschütze war Anders Eggert, der vor dem Spiel von HBL-Präsident Reiner Witte als Torschützenkönig (248 Treffer) der Saison 2010/11 ausgezeichnet wurde. Gegen Lemgo erzielte der Däne neun Tore, davon acht per Siebenmeter. Die Quote des Linksaußen lag von der Strafwurflinie bei 100 Prozent.

Was die Anzahl der Tore angeht, war dem dänische Vize-Weltmeister gegen Lemgo sein Teamkollege Holger Glandorf dicht auf den Fersen. Der deutsche Nationalspieler eröffnet gegen seinen Ex-Klub die Partie mit dem ersten Saisontreffer in der Campushalle – 1:0.  Insgesamt kam der Weltmeister von 2007 auf acht Volltreffer. Bis dahin war es jedoch ein hartes Stück Arbeit, denn die Gäste verkauften sich teuer. Im ersten Durchgang blieb es zunächst bis zum 5:5 (10.) offen. Vor allem mit dem wurfgewaltigen Mait Patrail hatte die SG-Abwehr ihre Probleme. Im Vergleich zum Kiel-Spiel agierte die Defensive allerdings stark verbessert.

HBL-Präsident Reiner Witte zeichnete Anders Eggert aus.

Dennoch gelang Lemgo in der 14. Spielminute die 8:7-Führung durch Manuel Liniger – es sollte jedoch der einzige Vorsprung des TBV in der Partie bleiben. Lediglich kurz nach der Pause gelang den Gästen noch einmal der Ausgleich zum 15:15. Ansonsten war stets die SG vorne. „Ich bin heute sehr zufrieden mit meiner Mannschaft“, sagte SG-Coach Ljubomir Vranjes auf die Frage, ob die Wiedergutmachung nach dem Derby gelungen sei. „Es war natürlich eine schwere Woche für uns. Wir standen unter Druck. Wir haben das Derby jedoch schnell vergessen und uns auf Lemgo konzentriert. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie mit dem Druck umgehen kann, und sie hat heute den Sieg geholt.“

Selbst durch das zwischenzeitliche verletzungsbedingte Aus von Torwart Søren Rasmussen ließ sich die SG nicht aus dem Konzept bringen. Ausgerechnet nach einer Parade musste der Däne mit Nackenbeschwerden ausscheiden (18.) und konnte erst kurz vor Schluss zu einem Siebenmeter aufs Feld zurückkehren. Er wurde jedoch glänzend von Mattias Andersson vertreten. Der Schwede war sofort zur Stelle und feierte eine gelungene Heimpremiere, die kurz vor Spielende mit einem gehaltenen Strafwurf gegen Manuel Liniger ihren Höhepunkt erreichte.

Typisch SG: Grenzenlose Leidenschaft. Fotos: Ki

„Mattias kam rein und hat seine Sache gut gemacht“, so Ljubomir Vranjes, der auch mit den beiden anderen Neuzugängen, Lars Kaufmann und Holger Glandorf, zufrieden war. „Ich habe ihnen bewusst viele Spielanteile gegeben. Sie sollen sich einspielen und dafür benötigen sie Zeit. Diese bekommen sie, und es sieht schon ganz gut aus. Es dauert jedoch lange bis es perfekt ist, eigentlich wird es das nie“, sagte der Schwede, der auch nach dem Sieg befand: „Irgendwas gibt es ja immer zu verbessern“.

Im zweiten Durchgang dürfte Ljubomir Vranjes davon allerdings nicht viel gesehen haben, denn jetzt drehte sein Team endgültig auf. Im Angriff war Holger Glandorf kaum noch zu halten. Hinten machte Mattias Andersson sein Gehäuse zu. „Wir haben zu viele gute Chancen ausgelassen, dann verliert man gegen ein Topteam wie die SG“, sagte TBV-Trainer Dirk Beuchler. Der SG kam zu Gute, dass auch der in Kiel schmerzlich vermisste Michael V. Knudsen wieder spielen konnte. Der Däne hatte seine Zerrung auskuriert und wurde in der zweiten Hälfe vor allem von Lars Kaufmann immer wieder in Szene gesetzt.

Eine kurze Schrecksekunde gab es, als Lasse Svan Hansen nach einem Zusammenprall zunächst liegen blieb und anschließend eine Behandlungspause benötigte. „Er hat nur einen Pferdekuss auf den linken Oberschenkel bekommen – es ist nicht schlimm“, gab Ljubomir Vranjes nach dem Spiel Entwarnung.So stand dem Jubel über den ersten Saisonsieg bei der SG nichts mehr im Weg. „Die Mannschaft hat heute gezeigt, wo sie steht. Es ist ein Team, das sich in der Entwicklung befindet. Und zwar in einer tollen Entwicklung“, sagte SG-Geschäftsführer Holger Kaiser nach Spielende. „Wir haben gesehen, dass wir mit unseren Neuzugängen die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Es macht bereits jetzt viel Spaß. Und wenn wir noch den ein oder anderen Flüchtigkeitsfehler abstellen, dann wird es noch eine tolle Saison werden.“ 

Freie Bahn für Michael Knudsen.

SG Flensburg-Handewitt - TBV Lemgo 32:26 (15:14)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Rasmussen – Bastian, Karlsson, Eggert (9/8), Glandorf (8), Mogensen (4), Svan Hansen (2), Djordjic (3), Heinl (1), Knudsen (2), Kaufmann (3)
TBV Lemgo: Lichtlein, Dresrüsse – Johansson (1), Smoler (2), Preiß (1), Bechtloff (1), Patrail (6), Theuerkauf (3), Kehrmann (2), Strobel (5), Liniger (5/5), Dietrich, Schneider
Schiedsrichter: Moles/Pittner (Heddesheim/Hernsbach); Zeitstrafen: 8:2 Minuten (Karlsson 4, Knudsen 2, Heinl 2 – Kehrmann 2); Siebenmeter: 8/8:6/5 (Andersson hält gegen Liniger); Zuschauer: 5820
Spielverlauf: 1:0 (1.), 2:2 (5.), 5:5 (10.), 7:8 (14.), 12:8 (21.), 13:12 (27.), 15:14 (30.) – 15:15 (31.), 19:16 (35.), 21:17 (40.), 22:19 (45.), 25:21 (50.), 29:24 (56.), 32:26 (60.)

Von: rm