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Wieder ein Happyend

30.09.2011 -TOYOTA Bundesliga: 21:20-Abwehrschlacht in Franken

Das Torverhältnis ist noch immer negativ, das Punktekonto wird aber immer positiver. Die SG Flensburg-Handewitt landete im fünften Spiel den vierten Sieg, musste um den 21:20 (8:9)-Erfolg beim TV Großwallstadt aber bis in die letzte Minute zittern. „Wir schauen in der Tabelle nach oben", sagte Mattias Andersson. „Aber um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir eine bessere Leistung bringen als heute."

Den Auftritt an alter Wirkungsstätte hatte Ljubomir Vranjes ihm natürlich gegönnt. Der ehemalige Großwallstädter stand 60 Minuten lang im SG-Gehäuse. Auf zwei anderen Positionen veränderte der SG-Coach im Vergleich zum Melsungen-Heimspiel allerdings die Startaufstellung. Tamás Mocsai fing im rechten Rückraum an, Jacob Heinl am Kreis. Der deutsche Nationalspieler startete sehr gut, erzielte die ersten beiden SG-Treffer. Lars Kaufmann erhöhte auf 1:3.

Der Anfangselan der SG war aber bald dahin. Der Rückraum taute gegen die 6:0-Deckung der Hausherren nicht so recht auf. Zudem kaufte TVG-Keeper Martin Galia den SG-Schützen einige freie Bälle ab. Die Gastgeber blieben dran und gingen beim 6:5 erstmals in Führung. Ljubomir Vranjes brachte Michael Knudsen und Holger Glandorf. Nach dem 7:6 (21.) für den TVG nahm er seine Auszeit. „Nicht so viele Seitwärtsbewegungen, mehr Richtung Tor!“, forderte der Trainer.

Doch es lief nicht besser, vielmehr nahmen die Sorgen zu. In kurzer Folge kassierten Tobias Karlsson und Michael Knudsen jeweils eine Zeitstrafe. Die SG musste eine 4:6-Unterzahl überstehen – und das 7:9 durch Jens Tiedtke einstecken. Die Offensive kam nicht in Schwung, aber zumindest Abwehr und Torwart wussten Schlimmeres zu verhindern. Neun Gegentore zur Pause – da konnte man eigentlich nicht meckern. 

Anders Eggert traf per Siebenmeter, Thomas Mogensen setzte sich frei durch. Blitzschnell ging die SG nach Wiederbeginn mit 10:9 in Führung. Doch auch jetzt bekam die SG das Treiben nicht in den Griff. Der TVG ließ sich nicht einschüchtern und lief einen wirkungsvollen Gegenstoß zum 13:11. Die SG lag wieder mit zwei Treffern zurück. „Wir standen gut in der Abwehr", meinte Mattias Andersson. „Aber wir konnten diese Stärke leider zu selten für Gegenstöße nutzen."

Holger Glandorf verkürzte mit seinem ersten Erfolgserlebnis. In Überzahl glich Jacob Heinl zum 13:13 aus – und legte postwendend nach. Mattias Andersson hatte seine ehemaligen Mannschaftskameraden immer besser im Visier. „Wenn sich Werfer und Torhüter gut kennen, ist das eigentlich immer ein Vorteil für den Torhüter", ließ der Schwede hinterher wissen. Plötzlich hieß es 15:13 für die SG, die das Blatt gedreht hatte. Die TVG-Bank nahm ihre Auszeit.

Großwallstadt gab nicht auf, antwortete mit dem 15:15-Ausgleich. Der SG-Angriff setzte nun immer wieder die Kreisläufer ein. Michael Knudsen schaffte mit einem Doppelschlag das 15:17. Als Holger Glandorf wenig später auf 16:19 erhöhte, schien die SG auf die Siegerstraße eingebogen zu sein. Doch zu früh gefreut:  Thomas Mogensen versuchte einen Gegenstoß zu stoppen und „erntete“ eine Zeitstrafe. Der TVG war wieder auf einen Treffer herangekommen; die SG musste zittern.

Petar Djordjic besorgte das 20:18. Ein ganz wichtiges Tor! Es war nun eine Nervenschlacht. Abermals verkürzte Großwallstadt. Ljubomir Vranjes legte die grüne Karte auf den Kampfrichtertisch, versuchte seinen Jungs die nötige Coolness einzuhauchen. Es klappte: 30 Sekunden vor dem Ende brach Thomas Mogensen durch und erlöste die Nordlichter.

Der TVG hatte selten solche Wurfchancen.

TV Großwallstadt – SG Flensburg-Handewitt 20:21 (9:8)
TV Großwallstadt: Galia (12 Paraden), Wolff (bei einem 7m) – Spatz (5/2), Kneer (3), Tiedtke (2), Holst (3), Larsson (2), Jakobsson, Schäpsmeier (4), Köhrmann (1), Liebald
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (11 Paraden) – Karlsson, Eggert (8/5), Glandorf (2), Mogensen (2), Svan Hansen, Djordjic (1), Mocsai, Heinl (4), Kaufmann (1), Knudsen (3)
Schiedsrichter: Fleisch/Rieber (Nellingen/Nürtingen); Zeitstrafen: 6:8 Minuten (Jakobsson 4, Schäpsmeier 2 – Karlsson 4, Knudsen 2, Mogensen 2); Siebenmeter: 2/2:5/5; Zuschauer: 3613
Spielverlauf: 1:1 (3.), 1:3 (4.), 3:3 (6.), 3:5 (10.), 6:5 (17.), 7:6 (21.), 9:7 (22.), 9:8 (27.) – 9:10 (33.), 11:10 (34.), 13:11 (38.), 13:15 (43.), 15:15 (45.), 15:17 (48.), 16:19 (51.), 18:19 (53.), 18:20 (56.), 19:20 (59.), 19:21 (60.)

Von: ki