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Zweite Niederlage

11.10.2011 -TOYOTA Bundesliga: 19:27 – die Serie endete im Nordderby

Nach sechs Pflichtspiel-Siegen in Folge hat die SG Flensburg-Handewitt wieder verloren. Im Spitzenspiel der TOYOTA Bundesliga unterlag die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes mit 19:27 (6:11) beim HSV Handball. Durch die zweite Saison-Niederlage musste die SG den amtierenden Deutschen Meister in der Tabelle vorbeiziehen lassen und rangiert jetzt auf Rang fünf. 

„Glückwunsch an den HSV. Die Hamburger haben sich die zwei Punkte verdient. Trotz der Niederlage bin ich mit unserer Abwehr und dem Torwartspiel zufrieden. Johannes Bitter hat allerdings die Partie für den HSV gewonnen“, sagte SG-Trainer Ljubomir Vranjes nach Spielende. Geschäftsführer Holger Kaiser fügte hinzu: "Es war ein verdienter Erfolg für den HSV, auch in der Höhe. Wir haben es über 60 Minuten nicht geschafft, die Partie so eng zu gestalten, dass der HSV unter Druck geraten ist. Dennoch muss ich sagen, dass wir im siebten Saisonspiel mit unserem neuen Team beim Meister verloren, dabei in der Deckung aber ordentlich gespielt haben."

Vor den Augen von Neu-Bundestrainer Martin Heuberger, DHB-Manager Heiner Brand sowie dem Trainer-Duo der schwedischen Nationalmannschaft, Staffan Olsson und Ola Lindgren, begann die SG mit ihrer zuletzt gewohnten Aufstellung. Im Tor stand Mattias Andersson. Vor ihm bildeten Michael V. Knudsen und Tobias Karlsson den Mittelblock. Nach verrichteter Abwehrarbeit wechselte Tobias Karlsson stets mit Thomas Mogensen. Der Däne wurde in der Offensive von Holger Glandorf, Lars Kaufmann, Anders Eggert und Lasse Svan Hansen unterstützt. Lediglich auf Spielmacher Viktor Szilágy (Ellenbogen) mussten die Gäste weiterhin verzichten.

Lars Kaufmann akrobatisch. Fotos: Ki

Ganz anders die Situation beim HSV: Neben den ohnehin verletzten Ex-Flensburgern Oscar Carlén (erneuter Kreuzbandriss) und Marcin Lijewski sowie Michael Kraus (beide im Aufbautraining) musste der HSV kurzfristig auch auf Dan Beutler verzichten. Der frühere SG-Keeper fiel mit Magen-Darm-Problemen aus. Dennoch schickte der ehemalige SG-Coach Per Carlén eine schlagkräftige Truppe aufs Parkett.

Es entwickelte sich von Beginn an ein temporeiches Spiel, in dem Mattias Andersson im SG-Tor sofort Akzente setzte. Nach seinen ersten fünf Paraden – darunter ein gehaltener Strafwurf von Hans Lindberg – gingen die Gäste erstmals in Front: In der 7. Spielminute traf Michael Knudsen zum 2:1. Die Hausherren hatten in Johannes Bitter jedoch ebenfalls einen sicheren Rückhalt und gingen ihrerseits 5:3 (11.) in Front.

Nach einer Viertelstunde bekam Holger Glandorf eine Pause, Tamás Mocsai ersetzte ihn. Der Ungar führte sich mit einem sehenswerten Anspiel auf Svan Hansen ein, der zum 5:7 aus SG-Sicht verkürzte. Nach 20 Spielminuten kamen auch Jacob Heinl und Petar Djordjic in die Partie. Michael Knudsen und Lars Kaufmann erhielten in dieser kraftraubenden Begegnung ebenfalls eine Erholungsphase. Kurz darauf hieß es Auszeit SG. Ljubomir Vranjes stellte seine Mannen neu ein, doch bis zur Pause blieben die Angriffsschwierigkeiten bestehen. Die SG lag 6:11 hinten.

Bei der SG herrschte bis zuletzt Zuversicht.

"Sechs Tore sprechen natürlich eine deutliche Sprache, damit bin ich nicht zufrieden", so Ljubomir Vranjes zum ersten Spielabschnitt. "Im Spiel nach vorne und ganz generell hat uns im Angriff die Qualität gefehlt, um hier beim HSV mehr zu erreichen", fügte Holger Kaiser hinzu.

Die zweite Hälfte begann zum Leidwesen der SG wie der erste Durchgang: Bundesliga-Torschützenkönig Anders Eggert scheiterte per Siebenmeter am Pfosten. Zum Glück war Glandorf wieder dabei und verkürzte auf 7:12 (33.). Die SG kämpfte sich dichter heran und war beim 14:17 (45.) nur noch drei Tore in Rückstand. Als die Schlussphase eingeläutet wurde, hielt Thomas Mogensen seine Farben nochmals auf Tuchfühlung, doch dann zog der Vorjahresmeister entscheidend davon.

Auch der Torwartwechsel – Sören Rasmussen kam kurz vor Spielende für Mattias Andersson – konnte nichts mehr bewirken. Unterm Strich stand die zweite Saisonniederlage der SG zu Buche. "Am Ende haben wir noch mal alles versucht. Es fehlte uns jedoch die Wurfgenauigkeit, der Wille und eine positive Arroganz, um zu gewinnen. Zudem hat Bitter meisterlich gehalten. Wie gesagt, es war ein verdienter Sieg für den HSV."

Die SG ließ zu viele Chancen liegen.

HSV Hamburg – SG Flensburg-Handewitt 27:19 (11:6)
HSV Hamburg: Bitter (18/1 Paraden) – Duvnjak (3), Jansen (5), Lackovic (2), Flohr (3), B. Gille (1), G. Gille, Vugrinec (2), Lindberg (9/3), Hens (2)
SG Flensburg-Handewitt: Andersson (12/1 Paraden), Rasmussen (2 Paraden) –Karlsson, Eggert (1), Glandorf (5), Mogensen (4), Svan Hansen (3), Djordjic (1), Mocsai, Heinl, Kaufmann (1), Knudsen (4), Bastian, Voigt 
Schiedsrichter: Schaller/Wutzler (Leipzig/Frankenberg); Zeitstrafen: 6:4 Minuten (B. Gille 4, Jansen 2 – Knudsen 2, Svan Hansen 2); Siebenmeter: 4/3:3/0 (Andersson hält gegen Lindberg – Eggert scheitert zwei Mal am Pfosten, Svan Hansen an Bitter); Zuschauer: 12511
Spielverlauf: 1:0 (1.), 1:1 (5.), 1:2 (7.), 4:3 (10.), 6:4 (15.), 8:5 (20.), 9:5 (25.), 11:6 (30.) – 14:8 (35.), 15:10 (40.), 17:14 (45.), 19:15 (50.), 24:17 (55.), 27:19 (60.)

Von: rm