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DHB-Pokal: 33:30 – in die nächste Runde gezittert

Ein souveräner Auftritt sieht gewiss anders aus. Letztendlich hat sich die SG Flensburg-Handewitt nach Verlängerung mit einem 33:30 (27:27, 13:14) beim Zweitliga-Spitzenreiter Eintracht Hildesheim das Ticket für die Runde der letzten 32 Teams im DHB-Pokal gesichert. „Hildesheim hat sehr gut gegen uns gespielt und hätte – das muss man ehrlich sagen – auch verdient gehabt zu gewinnen", bilanzierte SG-Team-Manager Ljubomir Vranjes. „Aber jetzt freuen wir uns, dass wir weiter sind."
In den ersten Minuten lief es wohl etwas zu leicht für die SG. Lasse Boesen und Thomas Mogensen legten blitzschnell ein 2:0 vor, nach etwas mehr als zehn Minuten erhöhte Lasse Svan Hansen auf 6:3. Danach ließ der Favorit gerade im Angriff die Merkmale eines Bundesliga-Spitzenklubs vermissen und ließ die Niedersachsen, die in dieser Serie noch ungeschlagen waren, immer besser mitspielen. Zu allem Überfluss kassierte Tobias Karlsson in der 18. Minute bereits seine zweite Zeitstrafe. Die Überzahl nutzte Hildesheim: Dimitrios Tzimourtos glich zum 9:9 aus. „In der Abwehr haben wir gut gestanden", urteilte Ljubomir Vranjes. „In der Offensive allerdings haben wir uns zu viele Fehler erlaubt und Hildesheim zu Gegenstößen eingeladen."
Für die Gastgeber kam es noch besser. Michael Jahns sorgte mit seinem vierten Treffer für die 12:11-Führung, Michael Hoffmann erhöhte wenig später sogar auf 14:12. Auch wer hoffte, der Pausentee würde der SG bekömmlich sein, sah sich schnell getäuscht. Die Hausherren zogen gleich nach Wiederbeginn auf 16:13 davon. Die SG musste aufpassen, dass ihr nicht die Felle davonschwammen.
Anders Eggert glich zwar bald zum 18:18 aus, doch beim 20:21 ließ der flinke Däne einen Siebenmeter aus – und die SG musste weiter einem Rückstand hinterherrennen. Längst hatte sich ein packender Pokal-Fight entwickelt. Die SG wechselte die Torhüter: Dan Beutler kam für Sören Rasmussen. „Dan hat die letzten zehn Minuten und auch in der Verlängerung sehr gut gehalten", sagte Ljubomir Vranjes. „Er hat uns gerettet."
Die letzten Minuten waren an Dramatik nicht mehr zu überbieten. Hildesheim führte fünf Minuten vor dem Abpfiff mit 25:23. Danach verkürzte Viktor Szilagyi, und Anders Eggert markierte den 25:25-Ausgleich. Im Gegenstoß bekam Viktor Szilagyi zwei Minuten aufgebrummt. Die letzten zwei Minuten der normalen Spielzeit musste die SG in Unterzahl überstehen. Den folgenden Siebenmeter verwandelte Michael Hoffmann zum 26:25. Nach einer Auszeit ging es Schlag auf Schlag. Acht Sekunden vor Ultimo traf Oscar Carlén zum 27:27. Den folgenden Angriff stoppte die SG. Auch wenn Lasse Svan Hansen mit einer Zeitstrafe belegt wurde, war die Erleichterung über das Erreichen der Verlängerung groß. „Am Ende waren wir cool", sagte Ljubomir Vranjes. „Und in der Verlängerung haben wir Hildesheim keine Chance mehr gelassen."
Mit dem Beginn der Zusatzspielzeit schien der SG eine Last von der Schulter zu fallen. Trotz erneuter Unterzahl machte sie die Schleusen dicht. Vorne trafen Anders Eggert und Thomas Mogensen, und als Jacob Heinl 43 Sekunden nach dem erneuten Seitenwechsel zum 27:30 einlochte, zischte erstmals ein kleines Siegerlächeln über die Lippen von SG-Trainer Per Carlén. Die SG hatte die Kurve gekriegt.
Die Auslosung für die nächste Runde erfolgt am morgigen Sonntag um 17.10 Uhr live bei Sport1. Für die SG-Mannschaft rückt indes das Spitzenspiel am Dienstag (20.45 Uhr) gegen die Füchse Berlin in den Fokus. „Da müssen wir ganz anders auftreten", sagte Ljubomir Vranjes. „Aber mit unseren Fans im Rücken wird uns das auch gelingen."

Eintracht Hildesheim – SG Flensburg-Handewitt 30:33 (27:27,14:13)
Eintracht Hildesheim: Klockmann, Stange – Kolditz, Tzimourtos (5), Hoffmann (8/2), Ouist (3), Jahns (6), Schiech, Weißbach (1), Roth (4), Bouakaz (1), Ivakno (2),  Behnke
SG Flensburg-Handewitt: Beutler, Rasmussen – Karlsson, Carlén (4), Eggert (9/3), Fahlgren, Mogensen (4), Svan Hansen (4), Mocsai (2), Heinl (5), Szilagyi (3), Boesen (2)
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg/Dodendorf); Zeitstrafen: 6:10 Minuten (Jahns 4, Ouist 2 – Karlsson 4, Svan Hansen 2, Heinl 2, Szilagyi 2); Siebenmeter: 2/2:4/3 (Eggert scheitert an Klockmann); Zuschauer: 2007
Spielverlauf: 0:2 (2.), 3:2 (8.), 3:6 (11.), 6:6 (13.), 6:8 (14.), 7:9 (17.), 9:9 (19.), 9:11 (22.), 12:11 (26.), 14:12 (27.) – 16:13 (32.), 17:16 (35.), 18:18 (37.), 19:19 (38.), 21:19 (39.), 22:20 (41.), 22:21 (45.), 23:21 (47.), 24:22 (50.), 25:23 (54.), 25:25 (58.), 26:26 (59.), 27:26 (60.) – 27:28 (61.), 27:29 (64.), 27:30 (66.), 29:33 (70.)

 

 

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