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Champions League: 31:25-Sieg an der Newa

Die Reise ins entfernte St. Petersburg hat sich für die SG Flensburg-Handewitt gelohnt. Im vorletzten Spiel der Champions League Gruppe D gewann der zweimalige Finalteilnehmer mit 31:25 (17:9) gegen Gastgeber HC Sankt Petersburg. Im Sportkomplex Ubileyniy war Anders Eggert mit neun Treffern bester Torschütze der SG, die durch den Erfolg vorübergehend den ersten Platz in der Gruppe D übernommen hat.
"Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt", sagte SG-Trainer Ljuomir Vranjes nach dem Spiel. "Im ersten Durchgang haben wir viele Lösungen für unsere Ideen gefunden. Zudem standen wir gut in der Abwehr, damit bin ich sehr zufrieden. Zu Beginn der zweiten Halbzeit hat es leider nicht mehr so funktioniert. Da habe ich eine Auszeit genommen, um die Jungs noch mal aufzuwecken. Natürlich sind sie müde, und das dürfen sie nach der langen Reise und den vielen Spielen, die wir zuletzt bestritten haben, auch sein. Ich wollte sich jedoch wieder wachrütteln – und letztlich hat es funktioniert. Insgesamt bin ich absolut zufrieden mit ihnen. Wir haben bekanntlich viele Verletzte, doch alle anderen geben unglaublich viel für das Team."

Anders Eggert traf neun Mal. Fotos: Ingrid Anderson-Jensen

Die SG erwischte in St. Petersburg einen perfekten Start. Nach fünf Minuten waren die Gäste bereits 3:0 in Front. Sören Rasmussen stand im Tor. Außerdem gehörten Anders Eggert, Lasse Boesen, Patrik Fahlgren, Jacob Heinl, Támas Mocsai sowie Lasse Svan Hansen zur Startformation. In der Abwehr wechselte Fahlgren mit seinem Landsmann und SG-Kapitän Tobias Karlsson. Blitzschnell erhöhte die SG auf 8:3 und hatte die Partie sicher im Griff. St. Petersburg-Trainer Dimitri Torgowanow nahm bereits führzeitig seine Auszeit. "Um gegen die SG zu bestehen müssen wir unser bestes Niveau erreichen, doch es sollte heute nicht sein", so der ehemalige Bundesliga-Spieler. Top-Niveau erreichte dagegen die SG. Anders Eggert verwandelte sechs von sechs Strafwürfen und Patrik Fahlgren führte klug Regie. Der Vorsprung wuchs bis zur Pause auf 17:9 an.
Im zweiten Durchgang waren die Gäste allerdings nicht mehr wiederzuerkennen. "Wir waren jetzt einfach unkonzentriert", sagte Anders Eggert, der zunächst mit einem eingeklemmten Nerv auf der Bank Platz nahm. "Ich weiß nicht warum, aber irgendwie haben wir den Ball nicht mehr laufen lassen". Dies bedeutete, dass St. Petersburg auf 14:18 (36.) herankam. Ljubomir Vranjes hatte genug und nahm besagte Auszeit. Der Schwede schnauzte seine Spieler an. Diese schienen verstanden zu haben. Es dauerte noch einige Minuten, doch dann war die SG wieder Herr der Lage.

Die SG-Spieler wissen, wo sie sich zu bedanken haben.

Patrik Fahlgren, der kurzzeitig Anders Eggert auf Linksaußen vertreten hatte, kehrte auf die Spielmacher-Position zurück. Dafür ging Viktor Szilágyi nach einem Kurzeinsatz wieder hinaus. Ljubomir Vranjes kehrte sogar komplett zu seiner Startformation zurück. Diese warf jetzt eine 27:20-Führung (50.) heraus. Jetzt lag die Grüne Karte wieder auf russischer Seite – Dimitri Torgowanow nahm Timeout. Ein letztes Mal stellte er seine Mannschaft auf die SG ein, doch am Ausgang des Spiels änderte es nichts mehr.
Die Norddeutschen holten am Ende einen nie gefährdeten 31:25-Erfolg "Mit dem Sechs-Tore-Sieg und den zwei Punkten sind wir absolut zufrieden", sagte Anders Eggert, der sich zudem bei den mitgereisten Fans bedankte. "Es ist unglaublich, dass unsere Fans sogar bis nach Russland reisen. Sie waren zwar in der Unterzahl, doch vom Lärmpegel her waren sie deutlich überlegen – einfach fantastisch". Dem schloss sich SG-Coach Ljubomir Vranjes an: "Unsere Fans sind unglaublich. Ich bin schon ein paar Jahre dabei, aber so etwas habe ich noch nie erlebt, große Klasse".
Am morgigen Freitag können die SG-Stars zunächst ausschlafen, bevor sie sich gegen Mittag in Richtung Deutschland aufmachen. Die Reise geht per Flugzeug nach Hamburg und von dort per Bus weiter nach Berlin. In der Hauptstadt wartet am Sonntag um 17.30 die nächste schwere Aufgabe. In der Bundesliga heißt der Gegner Füchse Berlin.

40 SG-Fans waren in Sankt Petersburg.

 

HC Sankt Petersburg- SG Flensburg-Handewitt 25:31 (9:17)
HC Sankt Petersburg: Shitsko, Bogdanov, Kostygov – Nasyrov (2), Gaboev (2), Lyashenko (2), Semikov, Sanashkin (4/2), Mukhin (3), Chezlov (1), Vishnevsky, Orlov (4), Polyakov (3), Grinishin, Pronin (3), Shindin (1)
SG Flensburg-Handewitt: Rasmussen, Beutler – Karlsson (3), Eggert (9/7), Fahlgren (7), Svan Hansen (4), Djordjic (1), Mocsai (1), Heinl (3), Szilagyi, Boesen (3)
Schiedsrichter: Wyss/Zowa (Schweiz); Zeitstrafen: 6:4 Minuten (Orlov 2, Gaboev 2, Mukhin 2 – Heinl 2, Karlsson 2); Siebenmeter: 3/2:8/7 (Mukhin an die Latte – Eggert scheitert an Bogdanov); Zuschauer: 2000
Spielverlauf: 0:3 (5.), 3:8 (10.), 5:10 (15.), 6:14 (20.), 6:15 (25.), 9:17 (30.) – 13:18 (35.), 17:22 (43.), 20:27 (50.), 22:29 (55.), 25:31 (60.)


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22.2.2011 – Verlieren verboten (Homepage, Vorschau)