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Champions League: 34:22 – Platz zwei übernommen

Viertes Spiel, dritter Sieg. Die SG Flensburg-Handewitt ist in der Champions League weiterhin in der Erfolgsspur und hat HC Sankt Petersburg mit 34:22 (17:14) bezwungen. Nach der Auftaktniederlage bei Ciudad Real war es der dritte Sieg in Folge. Damit kletterte die SG in der Gruppe D auf Rang zwei. „Ein guter Torhüter und ein schneller Gegenstoß waren einmal mehr unsere besten Waffen", freute sich SG-Trainer Per Carlén.
Es war klar, dass er nach dem Landesderby an seiner Aufstellung basteln würde. Ein paar Blessuren und Wehwehchen machten dies erforderlich. „Es war gut für unsere Zukunft, dass wir einige Spieler schonen konnten", sagte der schwedische Übungsleiter. Neben Torwart Sören Rasmussen stand diesmal auch Tamás Mocsai in der Startaufstellung. Der Ungar besetzte den rechten Rückraum und fungierte als Mittelblock-Kollege von Jacob Heinl. Auf den beiden Halbpositionen deckten Thomas Mogensen und Viktor Szilagyi, der im Angriff den Stab an Lasse Boesen weitergab.
Bereits nach 23 Sekunden erzielte Lasse Svan Hansen das 1:0. Aber im Schnellverfahren ließen sich die Russen nicht abhängen. Die groß gewachsene 6:0-Defensive war unbequem, und mit Vadim Bogdanov gab es einen respektablen Keeper. Auf der anderen Seite hatte die neu zusammengewürfelte SG-Deckung ihre Probleme mit einem wurffreudigen Rückraum. Das 8:4 von Anders Eggert, erzielt nach einem schnellen Gegenstoß, war trügerisch. Sankt Petersburg schloss beim 9:8 wieder auf.

Tamás Mocsai spielte 60 Minuten. Fotos: N. Kirschner

Auch danach setzte sich die Achterbahn-Fahrt fort. Nachdem Tamás Mocsai das 12:8 markiert hatte, operierte der russische Vize-Meister mit einer 5:1-Abwehr und bekam nochmals Oberwasser. Ivan Pronin hatte sogar den 13:13-Ausgleich in der Hand, scheiterte aber an Sören Rasmussen. Die SG schaltete schnell um. Einen weiten Pass des SG-Schlussmanns nutzte Lasse Svan Hansen zum 14:12. Der am Kreis eingewechselte Patrik Fahlgren erhöhte auf 15:12. Mit einem Drei-Tore-Vorsprung ging es auch in die Pause. Dan Beutler, der auf Grund einer Schleimbeutelverletzung gar nicht mitwirken konnte, fand warnende Worte. „Wir müssen uns in der Abwehr erheblich steigern und dürfen im Angriff nicht so viele technische Fehler machen", mahnte der Schwede. „Sonst bekommen wir ein Problem".
In der Anfangsphase der zweiten Halbzeit waren es zumindest kleinere Problemchen. Die Russen ließen sich bis zum 20:19 (36.) nicht abschütteln. Doch dann zog die SG davon und warf einen 26:19 (41.) Vorsprung heraus. Patrik Fahlgren hatte getroffen, und zwar vom Kreis. Zu diesem Zeitpunkt hatte die SG erstmals das von Per Carlén vorgegebene Ziel erreicht. Der Schwede hat vor dem Spiel gesagt: „Ich möchte am Sonntagabend auf Platz zwei in der Gruppe stehen". Der Sieben-Tore-Vorsprung bedeutete, dass die SG an Zagreb (30:30 gegen Ciudad) vorbeigezogen war.

Die Abwehr kassierte nur 22 Gegentore.

Am Ende wurde es ein deutlicher 34:22-Sieg. Dabei war es in den letzten 15 Minuten ein reines Schaulaufen. Per Carlén nutzte die deutliche  Überlegenheit und gab beispielsweise Jacob Heinl eine Pause. Für ihn agierte Oscar Carlén in der Schlussphase in der Abwehr, und vorne spielte weiter Fahlgren am Kreis. Am Ende bekam auch der starke aufspielende Thomas Mogensen seine Pause. Viktor Szilagyi übernahm als Spielmacher und Lasse Boesen ging auf die halblinke Seite. Zudem durften Petar Djordjic und Lennart Carstens in den letzten Minuten mitmischen.
Insgesamt ließ die SG im zweiten Spielabschnitt nur acht Gegentore zu, was vor allem an Torwart Sören Rasmussen lag. „Er hat heute richtig gut gehalten", lobte ihn sein Teamkamerad Jacob Heinl. „Dadurch konnten wir viele Tempogegenstöße laufen und sind zu einfachen Toren gekommen. Am Ende war das der Schlüssel zum Erfolg". Thomas Mogensen ergänzte: „Wir waren heute viel besser als unser Gegner. Trotz vieler Fehler haben wir am Ende mit zwölf Toren gewonnen, damit sind wir sehr zufrieden".

Lennart Carstens feierte sein Königsklassen-Debüt.
 
 

SG Flensburg-Handewitt – HC Sankt Petersburg 34:22 (17:14)
SG Flensburg-Handewitt: Rasmussen (19/2 Paraden) – Carlén, Eggert (6/2), Fahlgren (3), Mogensen (9), Svan Hansen (6), Djordjic, Mocsai (4), Heinl (2), Szilagyi (2), Boesen (2), Carstens
HC Sankt Petersburg: Shitsko (ab 41.; 3 Paraden), Bogdanov (12/1 Paraden) – Nasyrov (6), Gaboev, Lyashenko (2), Lauzhin, Sanashkin, Pyshkin (2), Mukhin (2/1), Chezlov (1), Vyshnevskyy (1), Ostroushko (3), Pronin, Shindin (5)
Schiedsrichter: Lazaar/Reveret (Frankreich); Zeitstrafen: 6:12 Minuten (Szilagyi 4, Carstens 2 – Pyskin 4, Nasyrov 2, Gaboev 2, Ostroushko 2, Shindin 2); Siebenmeter: 3/2:3/1 (Eggert scheitert an Bogdanov – Mukhin und Sanashkin scheitern an Rasmussen); Zuschauer: 3840
Spielverlauf: 1:0 (1.), 4:3 (7.), 8:4 (10.), 9:8 (13.), 12:8 (18.), 13:12 (22.), 17:12 (29.) – 19:16 (34.), 20:19 (36.), 26:19 (41.), 29:19 (45.), 31:20 (50.), 34:20 (58.)


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