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SG will zwei Punkte aus Sarajevo mitnehmen

„Das ist keine Zeit für einen Handballer“, stöhnte Mannschaftskapitän Tobias Karlsson. Gestern morgen um 6 Uhr startete die SG Flensburg-Handewitt in Richtung Sarajevo, wo sie heute (19 Uhr) beim bosnischen Meister HC Bosna das zweite Auswärtsspiel in der Champions League Gruppe D bestreitet. Keine zu unterschätzende Aufgabe, auch wenn der Handball aus Bosnien-Herzegowina international bisher kaum in Erscheinung getreten ist. Denn Sarajevo hat im ersten Heimspiel dem kroatischen Titelträger HC Croatia Zagreb beim 26:26 einen Punkt abgerungen.
„Wir fahren nicht nach Sarajevo, um dort zu verlieren“, stellt SG-Trainer Per Carlén klar. Dennoch erwartet der Schwede einen „heißen Tanz“. „Die Halle ist ziemlich eng, und die 2500 Zuschauer machen 60 Minuten lang gehörigen Druck – auf den Gegner und auf die Schiedsrichter.“
Doch damit sollte das SG-Team klar kommen. Die meisten Spieler haben so viel internationale Erfahrung, dass sie solche „Nebengeräusche“ nicht aus der Fassung bringen sollten. Die Flensburger werden mit der derzeit besten Mannschaft auflaufen. „Alle Spieler sind fit“, ließ Carlén wissen. Auch Tobias Karlsson, der Anfang der Woche wegen Knieproblemen nicht trainieren konnte. „Die Schwellung ist abgeklungen“, sagte der schwedische Abwehrspezialist. „Ich kann wieder ohne Bandage trainieren.“ Damit wird lediglich Michael Knudsen fehlen. Auch in der nächsten Woche im Derby gegen den THW rechnet der SG-Trainer noch nicht mit dem dänischen Kreisläufer. „Das ist noch zu früh.“
Carlén hat sich – wie vor jedem Spiel – einige Videos vom Gegner „reingezogen“ und dabei festgestellt, dass die erste Sieben des HC Bosna „über eine gute Qualität“ verfügt. Besonders achten muss die Flensburger Abwehr auf die beiden Rückraumspieler Risto Arnaudovski (halblinks) und  Amir Cakic (Mitte) sowie die beiden pfeilschnellen Außen Petar Kapisoda und Faruk Vrasalic. Die Deckung des HC Bosna flößt dem Flensburger Coach dagegen keine Furcht ein. „Der HC spielt meistens 6:0 oder 4:2, das passt gut zu uns mit unserem schnellen Spiel“, ist Carlén überzeugt.
Der 49-Jährige hat in den beiden vergangenen Spielen gegen Constanta und Melsungen versucht, jedem Spieler einige Pausen zu geben. „Denn die vierte englische Woche beginnt langsam an den Kräften zu nagen“, hat er festgestellt. In Sarajevo erhofft er sich vor allem von Lasse Boesen, der zuletzt zumeist auf der Bank saß, entscheidende Impulse. „Er muss jetzt kommen“, fordert Carlén.