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Champions League: 29:22 – klares Heimdebüt gegen Constanta

Die SG Flensburg-Handewitt hat die ersten Punkte in der Gruppe D der Champions League eingefahren. Der 29:22 (15:7)-Erfolg über HCM Constanta war zu keiner Phase der Partie gefährdet. „Heute haben Viktor Szilagyi, Tamás Mocsai und Sören Rasmussen viel Spielpraxis erhalten", sagte SG-Coach Per Carlén nach dem 150. internationalen Auftritt der SG. „Das war wichtig für die nächsten Wochen."
Es war alles etwas anders als sonst. In der Campushalle lag ein blauer Hallenboden aus, Nationalflaggen hingen an der Decke, und die Spieler beider Mannschaften standen aufgereiht über die gesamte Länge des Spielfeldes. Die Champions League hatte Einzug gehalten in die Campushalle. Endlich wieder! Das dachte sich offenbar auch das SG-Team und verwandelte ihre Ungeduld auf das Königsklassen-Heim-Comeback in einen konstruktiven Start. Anders Eggert eröffnete mit einem Gegenstoß den Torreigen, hinten rührte die SG Beton an. Die Rumänen brachten zunächst kaum mehr als hilflose Würfe zu Stande. Eine dankbare Beute für Sören Rasmussen, der diesmal im SG-Tor stand. „Wir haben diese Partie schon in den ersten 15 Minuten verloren", musste HCM-Spielmacher Branislav Angelovski erkennen. „Flensburg war klar stärker."
HCM-Coach Jovica Cvetkovic konnte mit dem Auftritt seiner Truppe nicht zufrieden sein. Frühzeitig wechselte er durch, brachte nach sechs Minuten seinen vermeintlich besten Schützen Alexandru Csepreghi. Der beendete in der 10. Spielminute die Torebbe seines Teams – mit einem Siebenmeter. 5:1 – die SG hatte frühzeitig das Heft in der Hand. Mit Viktor Szilagyi mischte im Angriff ein Akteur mit, der zuletzt nicht in der Starformation stand.

Tamás Mocsai bekam viele Einsatzzeiten.

Auf rumänischer Seite gab es aber einen Spielverderber: Torwart Mihai Popescu. Der lieferte sich mit Sören Rasmussen ein munteres Duell, hatte zur Pause mit 13 Paraden sogar knapp die Nase vorn. „Der Keeper hat meine Würfe gut gelesen", gab SG-Rechtsaußen Lasse Svan Hansen zu. „Dagegen hatte ich es nicht verstanden, wie ich gegen ihn zu werfen habe." Mihai Popescu konnte aber nicht verhindern, dass die SG immer weiter davon zog. Beim 13:4 (26.) hatte sie die höchste Führung herausgeworfen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Per Carlén längst an seiner Aufstellung gebastelt. Tamás Mocsai durfte auf beiden Linkshänder-Positionen ran, Petar Djordjic erzielte das 11:4.
Zu Beginn der zweiten Hälfte überraschte Constanta die SG mit einer unorthodox offensiven Abwehr. Eine Aufgabe für Patrik Fahlgren – und die Szenerie war eigentlich beruhigt. Allerdings ließ die Chancenverwertung der SG doch arg zu wünschen übrig. Das nutzte der Gast vom Schwarzen Meer und verkürzte auf 18:13. Per Carlén hatte genug gesehen und nahm seine Auszeit. „Im Angriff haben wir eigentlich super gespielt", bemängelte er. „Aber wenn Weltklasse-Spieler frei vor dem gegnerischen Gehäuse so viele Chancen vergeben, kann ich nicht zufrieden sein. Wir hätten 40 Tore erzielen müssen." Mit seiner Kritik war der Schwede nicht allein. „Wenn wir unsere Möglichkeiten besser genutzt hätten, wäre es knapper geworden", sagte Gegenüber Jovica Cvetkovic.
Nach der Unterbrechung ging die SG konsequenter zu Werke und packte wieder etwas auf das Polster drauf. Die Souveränität des ersten Durchgangs erreichte die SG aber nicht mehr – auch weil Constanta nun besser ins Spiel gefunden hatte. „Da hat man gesehen, dass wir es besser können", sagte Branislav Angelovski. „Das gibt uns Mut für die nächsten Aufgaben." Eine schöne Nachricht gab es zu Michael Knudsen: Er kam zwar nicht zum Einsatz, saß aber erstmals in dieser Saison auf der SG-Bank. Das Comeback rückt näher.

Patrik Fahlgrenoperierte als Spielmacher. Fotos: N. Kirschner

 

SG Flensburg-Handewitt – HCM Constanta 29:22 (15:7)
SG Flensburg-Handewitt: Rasmussen (19/1 Paraden) – Karlsson (1), Carlén (5), Eggert (9/1), Fahlgren (2), Mogensen (3), Svan Hansen (5), Djordjic (1), Mocsai (1), Heinl, Szilagyi (2)
HCM Constanta: Stanescu (bei einem 7m), Popescu (21 Paraden) – Schuch (2), Baiceanu (1), Stavrositu, Toma (10/3), Sadoveac, Angelovski, Adzic, Sabou, Csepreghi (4/1), Muresan, Onyejeke, Buricea (1), Riganas (4)
Schiedsrichter: Dobrovits/Tajok (Ungarn); Zeitstrafen: 6:2 Minuten (Karlsson 2, Carlén 2, Heinl 2 – Sabou 2); Siebenmeter: 1/1:5/4 (Rasmussen hält gegen Csepreghi); Zuschauer: 3500
Spielfilm: 5:0 (9.), 8:2 (13.), 8:4 (17.), 13:4 (26.), 14:5 (28.), 14:7 (30.) – 16:9 (33.), 18:9 (34.), 18:13 (40.), 20:15 (42.), 22:15 (44.), 25:16 (51.), 27:18 (54.), 27:21 (59.)



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