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SG verliert Derby gegen Kiel mit 31:37

Derby - Spiel der Spiele. Noch über eine Stunde zum Anpfiff und in der Halle herrschte bereits eine tolle Stimmung. Die Mannschaften spielten sich warm und die Spannung stieg. 20:27 Uhr die Mannschaftsaufstellung des THW dröhnt über die Lautsprecher. Bei der Nr. 20 pfeift die ganze Halle - Christian Zeitz ist hier in Flensburg sicher nicht einer der Lieblingsgäste heute. Schlachtrufe von der Nordtribüne "Flensburg" - die Südtribüne antwortet mit "Handewitt".
Noch 10 Minuten bis zum Anpfiff Marquardt Petersen der Haustrompeter der SG stimmt das Schleswig-Holstein Lied an und wird mit lautem Beifall bedacht. Überall präsent die Presse, Rundfunk und das Fernsehen, mit einer Anmoderation auf dem Spielfeld. 7-Minuten vor Spielbeginn, die Lichter gehen aus die Mannschaftsaufstellung der SG Flensburg-Handewitt wird von Hallensprecher Holzi durchgegeben die Fans schreien jeden Namen mit. Wer dieses Derby in der Campushalle noch nie Live erleben durfte, hat etwas verpasst. Die SG läuft jetzt ein, alle Fans stehen und jubeln.
Kurz vor Anpfiff gibt der Hallensprecher bekannt, das Jacob Heinl heute seinen Vertrag bis 2013 verlängert hat. Die Halle Jubelt. Nach Lasse Svan, der gerade bis 2015 verlängert hat verpflichtet sich ein weiterer junger Schlüsselspieler langfristig.
Flensburg führte nach einer spannenden umkämpften ersten Hälfte durchaus verdient mit 2 Toren. Lediglich beim 5:6 in der 11. Spielminute konnte der Favorit aus Kiel in Führung gehen. Die meiste Zeit lief Kiel einem Rückstand hinterher. Lasse Boesen wuchs in dieser Hälfte über sich hinaus. Unglaubliche 6 Tore aus dem linken Rückraum erzielte er. Bis auf einen verworfenen 7-Meter von Eggert, der am Tor vorbeisegelte und einem Fehlpass von Fahlgren auf Boesen, den die Kieler wegfischten waren Fehler auf Seiten der SG Mangelware und das Torhüterduell ging eindeutig an Dan Beutler. Omeyer wurde nach gut 15 Minuten ausgewechselt, nachdem er nicht einen einzigen Ball halten konnte.
Zwei der entscheidenden Akteure auf beiden Seiten machten jeweils das erste Tor für ihre Mannschaft. Auf Seiten der SG war es Lasse Boesen und für die Kieler Christian Zeitz. Die Flensburger kamen mit viel Dampf in diese Partie, machten es den Kielern schwer zu punkten und vorn machte ein entfesselter Lasse Boesen 3 Tore in Folge. Nach 6 Minuten führten die Gastgeber mit 3:1. Tobias Karlsson kassierte nun eine Zeitstrafe und die Kieler nutzten die Überzahl durch Tore von Christian Sprenger und Momir Ilic um auszugleichen. Eine weitere Zeitstrafe, diesmal traf es Oscar Carlén, nutze der THW, um in der 11. Minute mit einem Treffer von Henrik Lundström zum ersten Mal in dieser Partie in Führung zu gehen.
Wieder war es Boesen mit der erfolgreichen Antwort zum Ausgleich und Dan Beutler konnte mit einer Parade den nächsten Angriff einleiten. Thomas Mogensen, nur durch ein Foul zu stoppen, bekam einen 7-Meter zugesprochen und Anders Eggert verwandelte sicher. Filip Jichas nächster Wurf ging am Tor von Beutler vorbei und so Eggert erhöhte mit seinem nächsten Treffer auf 8:6. In der 16. Minute nach einem sehenswerten Hüftwurf von Oscar Carlén und einem weiteren verwandelten 7-Meter von Anders Eggert war die SG mit 3 Toren vorn (10:7).
Die nächsten 10 Minuten hielten die Gastgeber diesen Vorsprung aufrecht ehe Momir Ilic mit einem erfolgreichen 7-Meter den Anschlusstreffer zum 15:14 erzielte. Nun bekam in kurzer Folge Daniel Kubes und Filip Jicha jeweils eine Zeitstrafe und der THW musste eine doppelte Unterzahl überstehen. Die SG nutzte dies um den Vorsprung wieder auf 3 Tore  (17:14) zu erhöhen. Zwei Minuten später ging es beim Stand von 18:16 in die Pause.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellten die Kieler schnell den Ausgleich wieder her und bis 10 Minuten vor Schluss gelang es keiner Mannschaft einen 2 Tore Vorsprung herauszuspielen. So wechselte die Führung in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit rund 10 Mal. Christian Zeitz erzielte dann den ersten 2-Tore Vorsprung zum 27:29, Lasse Boesen verkürzte jedoch im Gegenstoß. Dan Beutler konnte den nächsten Wurf abwehren, doch Henrik Lundström erwischte den Abpraller und erzielte das 28:30. Dann kam die Schlüsselszene des Spiels. gleich zwei Mal konnte Zeitz schlechte Pässe der Flensburger wegfischen und beide Male wurde aus dem schnellen Gegenstoß ein Tor. Die Gäste aus Kiel lagen nun 8 Minuten vor Schluss mit 4 Toren vorn. Bei der SG lief im Angriff nun nichts mehr und Kiel legte noch 2 Tore oben drauf zum 28:34.
Momir Ilic bekam 6 Minuten vor Schluss eine Zeitstrafe, so konnten die Flensburger ein noch höher ausfallenden Sieg der Kieler verhindern. Es blieb bei dem 6 Tore Rückstand. Anders Eggert warf per 7-Meter das letzte Tor der Partie zum 31:37.
Bis zur 50. Minute lag die SG mit dem THW gleich auf. Dann kam für fünf Minuten der Einbruch. Ein paar schnelle Gegenstöße brachen der SG das Genick. Die Kraft reichte nicht mehr, um dagegen zu halten. Kiel gewinnt letztlich verdient. Fünf Minuten reichten dem Deutschen Meister um dieses Spiel zu entscheiden.