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TOYOTA Bundesliga: 31:20 – keine Gefahr in Kassel

Die SG Flensburg-Handewitt bleibt in der TOYOTA Bundesliga weiterhin auswärts ungeschlagen und siegte bei der punktlosen MT Melsungen insgesamt souverän mit 31:20 (12:9). Damit schob sich die SG vorübergehend an die zweite Stelle vor. „Wir hatten uns fest vorgenommen, weniger technische Fehler zu machen – das ist uns gelungen", bilanzierte SG-Trainer Per Carlén. „Ich bin absolut zufrieden, wir gehen mit einem positiven Gefühl in die nächsten Aufgaben."
Zwar verwandelte Anders Eggert einen Siebenmeter zum 1:0, der Start lief aber gar nicht nach dem Geschmack der SG. Der Angriff tat sich schwer gegen die zunächst bewegliche Melsunger Defensive, lud die Gastgeber zu ersten Gegenstößen ein. Grigorius Sanikis startete durch zum 4:1. Die SG operierte im Rückraum mit der gleichen Aufstellung wie vor einem Jahr. Patrik Fahlgren fungierte als Regisseur, Thomas Mogensen kam über die Halbposition und erzielte nach knapp sechs Minuten das erste Feldtor für die SG.
Erstaunlich: Diesmal lief nicht nur Lasse Svan Hansen von Außen ein, sondern erstmals auch Anders Eggert. Per Carlén scheint fest entschlossen, den Flügelspielern mehr Aufgaben zuzuteilen. Gute Wurfmöglichkeiten waren ihnen zunächst bis auf den herrlichen Konter von Anders Eggert zum 4:3 nicht vergönnt. Der SG-Angriff agierte noch zurückhaltend, Melsungen hielt dagegen. „Es ist normal, wenn eine Spitzenmannschaft bei einem Team aus der unteren Tabellenhälfte gastiert, dass diese 20 oder 25 Minuten mithalten kann", meinte Per Carlén später.

Tobias Karlsson fand die Lücken in Kassel.

Dafür wurde die 6:0-Deckung einmal mehr immer robuster. Nachdem die Melsunger ein 6:4 (12.) vorgelegt hatten, machten sie kaum noch einen Stich. Die SG gewann Oberwasser, verpasste es aber, sich ein Polster herauszuarbeiten. Der glücklose Oscar Carlén verfehlte bei einem Konter das Ziel, Anders Eggert scheiterte von der Siebenmeter-Linie an MT-Keeper Mario Kelentric. Besser machte es Tamás Mocsai, der beim 9:7 (24.) den ersten nennenswerten SG-Vorsprung markierte.
Direkt vor dem Seitenwechsel vollstreckte die SG kaltschnäuziger. Endlich brach Lasse Svan Hansen einmal über Rechtsaußen durch und traf zum 12:8. Eine Auszeit wenige Sekunden vor der Pause endete kurios: Per Carlén redete zu lange und bekam die gelbe Karte. Auf dem Spielfeld sprang nur noch ein direkter Freiwurf heraus. Lasse Boesen prüfte Mario Kelentric ernsthaft, konnte ihn aber nicht überwinden.
Der Pausentee war der SG offensichtlich gut bekommen. Sie begann konzentriert, baute ihren Vorsprung schnell auf 16:10 aus. Die Melsunger versuchten ihr Glück mit einer 3:2:1-Abwehr. Auf diese taktische Spielerei reagierte die SG cool. Vor allem Tobias Karlsson freute sich über reichlich Platz und einige Tore. „Auf diese Deckungsvariante hatten wir uns vorbereitet", lachte sich Per Carlén ins Fäustchen. Beim 14:20 kehrten die Hessen zum 6:0-Verband zurück. Patrik Fahlgren sorgte aus der Distanz für die erste Sieben-Tore-Führung.
Der Sieg war in trockenen Tüchern. Ohne größere Probleme machte die SG etwas für ihr Torverhältnis, während Dan Beutler sein Paraden-Konto füllte. Besonders sehenswert war das 18:30. Thomas Mogensen leitete einen Gegenstoß mit einem Rückhand-Pass auf Lasse Svan Hansen ein. Dieser verlängerte in Kempa-Trick-Manier auf den heranstürzenden Anders Eggert. Der visuelle Höhepunkt eines letztlich souveränen Sieges.

Thomas Mogensen machte vier Tore. Fotos: Ingrid Anderson-Jensen

 

MT Melsungen – SG Flensburg-Handewitt 20:31 (9:12)
MT Melsungen: Kelentric (7/1 Paraden), Lechte (3 Paraden; bei einem 7m, ab 33.) – Schöngarth, Klimovets (2), Schweikardt, Torbica (1), Danner, Sanikis (4), Karipidis (1), Allendorf (10/4), Vuckovic, Dacevic (1), Sania, Vasilakis (1)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (15 Paraden), Rasmussen (1/1 Parade, bei einem 7m) – Karlsson (4), Carlén (4), Eggert (8/4), Fahlgren (4), Mogensen (4), Svan Hansen (4), Djordjic, Mocsai (2), Heinl (1), Szilagyi, Boesen
Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg); Zeitstrafen: 6:12 Minuten (Klimovets 2, Torbica 2, Sanikis 2 – Carlén 4, Karlsson 2, Mogensen 2, Mocsai 2, Szilagyi 2); Siebenmeter: 5/4:5/4 (Allendorf scheitert an Rasmussen – Kelentric hält gegen Eggert); Zuschauer: 1813
Spielverlauf: 0:1 (2.), 4:1 (6.), 4:4 (10.), 6:4 (12.), 6:7 (16.), 7:9 (24.), 8:12 (30.) – 10:13 (32.), 10:16 (35.), 12:18 (37.), 14:18 (40.), 14:21 (44.), 17:23 (49.), 17:26 (54.), 18:30 (59.) 


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