Carlén feilt intensiv am Angriffsspiel

Tobias Karlsson war gestern Mittag nur Zuschauer in der Duburghalle, plauderte am Rand des Trainingsfeldes mit SG-Gesellschafter Manfred Werner. Nichts Ernstes, aber ein Anzeichen, dass die hohe Spielfrequenz bei der SG Flensburg-Handewitt Spuren hinterlässt. Der Abwehrrecke schonte ein geschwollenes Knie, wird aber heute um 19 Uhr (Sport1 live) in  Kassel zum Handball-Bundesliga-Spiel gegen die MT Melsungen dabei sein.
Immerhin sah Karlsson, dass Entlastung in Sicht ist. Michael Knudsen ist wieder ins Teamtraining integriert. „Er ist in Bewegung, bekommt Körperkontakt, aber dosiert“, sagte SG-Coach Per Carlén, der den Dänen im Übungsspiel daher nicht ins Zentrum, sondern nach Außen gegen Anders Eggert stellte. Das Flügelspiel war ein großes Thema, nicht, weil Eggert und Svan Hansen zuletzt schwächelten, sondern weil Carlén eine grundsätzliche Idee verfolgt. „Ich will die Außen mehr in Bewegung sehen. Sie sollen nicht in der Ecke stehen, sondern Initiative ergreifen und Übergänge spielen. Das ist  das moderne Außenspiel, so liegt nicht über 60 Minuten die ganze Last auf dem Rückraum“, sagte der Schwede.  
Während sich Abwehr und Torhüter sehr erfreulich entwickeln, gibt es in der Offensive der SG viel zu tun. „Wir machen eine sehr gute erste Bewegung, wir bekommen aber ein Problem, wenn diese nicht gleich funktioniert“, hat Carlén in den vergangenen Spielen mit reichlich technischen Fehlern beobachtet. Daher sei nun an Geduld und Präzision im „Plan B“ zu feilen. Dass der SG zuletzt offensive Abwehrreihen begegneten, was auch  von Melsungen zu erwarten ist, begrüßt der Trainer: „Gerade dabei lernen wir sehr viel.“
Gegen die mit 0:10 Punkten gestarteten Hessen ist die SG klar favorisiert, wenngleich Carlén erwartet, dass es dem neuen Trainer Matjaz Tominec bald gelingen wird, der erheblich veränderten Mannschaft Schlagkraft zu verleihen. In Kreisläufer Klimovets, dem Halblinken Sania, Spielmacher Vuckovic, den Außen Brovko und Torbica hat Melsungen respektables Personal. Auch Linkshänder Vasilakis ist wohl wieder dabei.