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TOYOTA Handball-Bundesliga: 31:41 – kein Kraut gewachsen

Gegen den erfolgreichen Zebra-Jäger hatte die SG Flensburg-Handewitt nicht viel zu bestellen. Sie verlor bei den Rhein-Neckar Löwen klar mit 31:41 (14:18). „Es war ein merkwürdiges Spiel, vielleicht das schlechteste von uns in dieser Saison", meinte SG-Rückraumspieler Viktor Szilagyi. „Wir haben schon in der ersten Hälfte viel zu viele Bälle hergegeben." Dennoch besitzt die SG noch Chancen, sich im Endklassement der TOYOTA Bundesliga auf den fünften Rang zu verbessern. FA Göppingen verlor am Samstagabend überraschend gegen die TSV Hannover-Burgdorf.
Vielleicht lag es am schönen Frühlingswetter – der SG-Angriff startete zu leger, lud die Hausherren gleich zu einigen Gegenstößen ein. Zum Glück war Sören Rasmussen zur Stelle. Sonst hätte die SG schon am Anfang einen großen Rückstand verkraften müssen. Stattdessen zeigten die Gäste, dass auch sie kontern können. Lasse Svan Hansen zauberte das 3:4 in die Maschen. Wenig später tankte sich Jacob Heinl durch. Plötzlich führte die SG sogar mit 4:6.
Insgesamt leistete sich die SG in der ersten Viertelstunde aber zu viele technische Fehler und unzureichende Würfe gegen Löwen-Keeper Slawomir Szmal. Die flinken Badener bestraften diese Nachlässigkeiten mit blitzschnellen Kontern. Sehr zur Freude von Nationalspieler Patrik Groetzki, der mit einem Doppelschlag das 9:7 besorgte und insgesamt mit zwölf Treffern auftrumpfte. „Das war kein perfektes Spiel, denn ich hatte einen Fehlversuch", meinte dieser bescheiden.
SG-Trainer Ljubomir Vranjes legte nach einer Viertelstunde die grüne Karte auf den Tisch und mahnte in der Auszeit mehr Geduld und Disziplin für die Offensive an. Zudem beorderte er nun Lasse Boesen für Patrik Fahlgren in den Rückraum. Aber nach nur einem guten Angriff unterlief der SG der nächste Fehler, und Patrik Groetzki machte sich erneut auf den Weg. 11:8 – zum ersten Mal lag die SG mit drei Treffern zurück. Dann stabilisierte sich die SG etwas. Der sehenswerte Treffer von Tamás Mocsai zum 13:11 schien ein Aufbäumen zu signalisieren, dass durch den Anschluss zum 14:13 bestärkt wurde. Doch ein schwaches Überzahlspiel, eine magere Ausbeute vor dem Tor und ein herrlicher Kracher von Darko Sesum mit der Halbzeit-Sirene ließen den Rückstand bis zum Pausentee doch deutlich wachsen.
Auch der Aufgalopp im zweiten Durchgang war gar nicht nach dem Geschmack von Ljubomir Vranjes, der sich über Fahrlässigkeiten in der Offensive und ein mangelndes Rückzugsverhalten ärgerte. Schon nach sechs Minuten – es hieß inzwischen 23:17 – nahm der Coach seine Auszeit. Nun wirkte auch Thomas Mogensen mit. Für spielerische Glanzlichter sorgten aber weiterhin fast nur die Löwen. „Es ist in der zweiten Halbzeit leider so weitergegangen wie im ersten Abschnitt", sagte Viktor Szilagyi. „Unsere Köpfe gingen immer weiter nach unten, das Selbstvertrauen war weg."
Der Rückstand wuchs fast im Minuten-Takt. 26:18! Die Defizite ließen sich nicht abstellen. Ganz offensichtlich steckte dem Rumpfkader die anstrengenden und insgesamt erfolgreichen Spiele der letzten Wochen in den Knochen. Das zeigte sich vor allem in der Schlussphase, in der die SG den Löwen nichts mehr entgegenzusetzen hatte. 23 Gegentreffer in 30 Minuten lösten bei den mitgereisten Schlachtenbummlern naturgemäß keine Jubelsprünge aus. „Die nun anstehende Pause wird uns gut tun", sagte Viktor Szilagyi und versprach den Fans. „Beim Final Four in Hamburg werden wir definitiv ganz anders auftreten." Am 7. Mai trifft die SG im Pokal-Halbfinale erneut auf die Rhein-Neckar Löwen.

Die SG hatte in Mannheim einen schweren Stand.

Rhein-Neckar Löwen – SG Flensburg-Handewitt  41:31 (18:14)
Rhein-Neckar Löwen: Szmal (6 Paraden), Fritz (7 Paraden, ab 31.) – Schmid (1), Gensheimer (3/1), Roggisch, Sesum (8), Tkaczyk (7), Bielecki (3), Stefansson (2), Groetzki (12), Gunnarsson (1), Sigurdsson (2), Müller (2)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (5 Paraden, ab 39.), Rasmussen (7 Paraden) – Eggert (4/3), Fahlgren, Mogensen (4), Svan Hansen (4), Mocsai (7), Heinl (3), Szilagyi (4), Boesen (4), Knudsen (1)
Schiedsrichter: Immel/Klein (Tönisvorst/Ratingen); Zeitstrafen: 8:6 Minuten (Sesum 4, Stefansson 2, Bielecki 2 – Szilagyi 2, Knudsen 2, Mogensen 2); Siebenmeter: 1/1:3/3; Zuschauer: 11103
Spielfilm: 0:1 (1.), 2:1 (2.), 3:2 (5.), 3:4 (7.), 4:6 (10.), 6:6 (13.), 6:7 (13.), 9:7 (16.), 11:8 (18.), 12:10 (20.), 14:11 (23.), 14:13 (24.), 17:13 (28.) – 19:14 (31.), 20:16 (33.), 23:17 (37.), 26:18 (39.), 28:20 (43.), 28:22 (44.), 30:24 (47.), 33:25 (49.), 35:26 (51.), 39:27 (56.), 39:29 (58.), 41:30 (60.)


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11.4.2011 – Peinlicher Auftritt bei den Löwen (sh:z.de; Hans-Werner Klünner)
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