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SG-Verletzungsserie reißt nicht ab

Partie gewonnen, einen weiteren Spieler verloren - die unheimliche Verletzungsserie der SG Flensburg-Handewitt will einfach nicht abreißen. Beim 28:27 (14:12) am Mittwoch beim TV Großwallstadt hat sich Petar Djordjic aller Voraussicht nach den Daumen der rechten Wurfhand gebrochen. Endgültige Klarheit über die Schwere der Verletzung soll heute eine MRT geben. Nach Michael Knudsen, Oscar Carlén und Thomas Mogensen ist der 20-jährige Serbe damit der vierte SG-Akteur, der längere Zeit ausfällt. Sollte sich die erste Diagnose bestätigen, dürfte die Saison für Djordjic vorzeitig beendet sein.
Vor dem Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim ungarischen Spitzenclub Pick Szeged (Sbd. 14.30 Uhr) hat Ljubomir Vranjes nur noch acht Feldspieler - und wohl keine Möglichkeit, sein Personal mit Spielern aus dem Junior-Team aufzustocken. Denn die "Zweite" kämpft in der 3. Liga um den Klassenerhalt und benötigt auch jeden Mann. "Ich werde wohl wieder umbauen müssen", meinte Vranjes gestern.
Nach der WM hatte der Schwede das Spiel und die Aufgaben in seiner Mannschaft neu strukturiert. Viktor Szilagyi und Patrik Fahlgren waren nur noch für die Mitte vorgesehen. Jetzt wird Szilagyi, der am Mittwoch in Aschaffenburg 60 Minuten auf der Bank "schmorte*, wieder auf halblinks ausweichen müssen. Denn für den Rückraum stehen mit Lasse Boesen und Tamas Mocsai nur noch zwei weitere Spieler zur Verfügung. Die Verletzung hatte sich Djordjic schon gegen Ende der ersten Hälfte zugezogen. Bei einem Wurf war die Wurfhand gegen den Ellenbogen eines Großwallstädters geschlagen. Obwohl sie gleich anschwoll, spielte Djordjic in der zweiten Halbzeit weiter. Doch die "Streuung" seiner Würfe (fünf Fehlversuche) signalisierte, dass der Serbe gehandicapt war.
Obwohl bei der SG in der Partie Licht und Schatten fast minütlich gewechselt hatten, ließ der Trainer keine Kritik an seinen Spielern zu. "Was die Mannschaft in den letzten Wochen leistet, ist unglaublich. Reise, Training, Spiel - die Belastung ist unfassbar. Für mich macht die Mannschaft einen sehr guten Job", sagte Vranjes. Am Sonntag war die SG in Kiel noch mit 26:38 untergangen und hatte sich am Montagnachmittag bereits wieder auf den Weg nach Aschaffenburg gemacht. "Meine Spieler kämpfen wie die Tiere, aber die Beine machen nicht mehr mit und der Kopf auch nicht", sagte Vranjes. "Die Spieler sind einfach müde. Sie wissen genau, was sie tun müssen, aber sie sind immer eine halbe Sekunde zu spät."
In Aschaffenburg reichte es dennoch zum knappen Sieg, weil die Außen Anders Eggert und Lasse Svan Hansen fast nach Belieben trafen und Patrik Fahlgren im Spielaufbau den Überblick behielt und immer die richtige Entscheidung traf. "Patrik hat ein überragendes Spiel abgeliefert", lobte der Trainer seinen Spielmacher.