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Torge Johannsen: Zwischen Sehnde, Burgdorf und Hannover

Irgendetwas wird anders sein, auch wenn es auf dem ersten Blick nichts Neues gibt. Torge Johannsen, der von 2003 bis Dezember 2009 das Trikot der SG Flensburg-Handewitt trug, spielte unzählige Male in der Campushalle. Und es ist auch nicht das erste Mal, dass er seit seinem Wechsel zur TSV Hannover-Burgdorf auf seinen alten Klub trifft. Allerdings: Bislang gab es noch kein sportliches Wiedersehen in der „Hölle Nord". Das steht nun an. „Es wird sicherlich komisch sein", plaudert der 27-Jährige. „Aber ich freue mich trotzdem auf die Halle, die Mannschaft, die Zuschauer und die Fans. Und hoffentlich freut sich auch manch einer, mich wiederzusehen."

Torge Johannsen trifft auf seinen Ex-Klub.

Die Wirkungsstätte des gebürtigen Nordfriesen hat sich rund 300 Kilometer nach Süden verändert. Für den niedersächsischen Erstligisten absolvierte er zunächst eine halbjährige „Testphase", im Sommer begann ein neuer Zwei-Jahres-Vertrag. Torge Johannsen und seine Familie wohnen nun in Sehnde. Er bewegt sich nun in einem „magischen Dreieck": 20 Kilometer sind es zur AWD-Hall in Hannover, und ebenfalls 20 Kilometer nach Burgdorf, der Trainingsstätte. „Dort wären wir gerne hingezogen", berichtet Torge Johannsen. „Aber unsere Tochter wurde im August bereits eingeschult, und wir haben in der kurzen Zeit nichts in Burgdorf gefunden."
Das Haus in Handewitt ist nun an SG-Keeper Sören Rasmussen vermietet. Auch wenn Torge Johannsen zuletzt nur noch selten in den Norden kam – das Winterwetter und die kurzen Schulferien sprachen dagegen –, ist er bestens über die SG informiert. „Die letzte Serie lief fast zu gut, die Messlatte wurde dadurch sehr hoch gelegt", meint der Linkshänder, dem um seinen ehemaligen Verein nicht bange ist. „Es wurde viel am richtigen Rädchen gedreht. Ljubomir Vranjes hat ein hohes Ansehen in Spielerkreisen."
Bei der TSV hat er sich zum Leistungsträger gemausert, steht fast immer 60 Minuten auf der Platte – als Rechtsaußen, aber auch im rechten Rückraum. Dennoch kann ihm die sportliche Situation derzeit kein Lächeln abringen. „Es ist überhaupt nicht so gelaufen, wie wir es uns vorgenommen hatten", sagt das Nordlicht. Nur neun Punkte befinden sich auf dem Konto, die Leistungen verursachten häufig Kopfschütteln. Es droht bis Anfang Juni eine Hängepartie für den ganzen Klub, ob er in ein drittes Bundesliga-Jahr starten darf. „Der Abstieg wäre eine Katastrophe, mit so einer Mannschaft muss man sich im sicheren Fahrwasser bewegen", sagt Torge Johannsen.
Nicht nur wegen dem intakten Teamgeist („viele nette Kerle") hat sich zumindest die Gemütslage aufgehellt. Seit Mitte Januar lief die Vorbereitung auf die letzten 15 Spieltage. Das Gros der Burgdorfer befand sich während der Weltmeisterschaft im eigenen Stall. Für Zuversicht sorgte angesichts der starken Konkurrenz aus Magdeburg und Berlin auch ein Turniersieg in Dessau. Zumindest wirft Torge Johannsen auch vor dem Spiel in Flensburg die Flinte nicht ins Korn. „Bei der SG war praktisch die erste Sieben zur WM, viele standen im Finale", sagt er. „Und nur gut eine Woche danach geht es gegen die TSV Hannover Burgdorf. Vielleicht können wir das Spiel eng gestalten."