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Das Beste zum Fest

Für die SG Flensburg-Handewitt lief alles rund am 2. Weihnachtsfeiertag. Ein Spiel wie im Rausch und ein furioser 42:22 (20:7)-Triumph in der Handball-Bundesliga über die HSG Wetzlar, dazu die Vertragsverlängerung mit dem Toptalent Petar Djordjic und der Vollzug der Verpflichtung von Spitzentorhüter Mattias Andersson vom TV Großwallstadt – besser geht’s nicht.
Trainer Ljubomir Vranjes zeigte sich „überzufrieden“ mit der Gala in der Campushalle und freute sich, „dass wir so eine geile Mannschaft haben“. Sein Kollege Gennadij Chalepo aus Wetzlar wähnte seine Spieler während des Desasters „noch am Weihnachtstisch. Sie sind einfach nicht hochgekommen. Es tut mir leid für die Zuschauer. Für mich war es auch traurig“.
Damit traf er die Stimmung unter den 6150 Fans allerdings nicht. Sie waren schlicht begeistert darüber, dass die SG Tempo, Kampf und Leidenschaft inszenierte. Fast schien es, als hätten die Flensburger am Mittwoch gegen Ahlen-Hamm halblang gemacht, um sich das Beste fürs Fest aufzusparen. „So sah es aus, nicht?“, meinte augenzwinkernd Anders Eggert, der neben dem erneut tadellosen Torhüter Sören Rasmussen überragende Akteur. Der Däne würzte das Spiel mit Zaubereien, die von stehenden Zuschauern mit Szenenapplaus bedacht wurden: Überleger, gerollter Siebenmeter, Kempa mit Blindpass auf den ebenso torgierigen Svan Hansen – alles war im Angebot. Extra einstudiert? „Das liegt immer so da, heute war eine gute Zeit, viel davon zu zeigen“, sagte Eggert. 
Zum Ausgang des Spiels gab es schon nach zwölf Minuten keine Fragen mehr: 11:3 für die SG, weiter ging’s  über 15:5 (22.) zum 20:7 bei Halbzeit. Die Wetzlarer sehnten längst nur noch den Zeitpunkt herbei, an dem sie endlich den Bus besteigen konnten. Die Flensburger ließen auch nach der Pause nicht locker, obwohl am Mittwoch noch ein schweres Auswärtsspiel in Magdeburg wartet. Gut, dass alle Akteure funktionierten, Vranjes durchwechseln konnte und so Kraft gespart wurde. Eggert optimistisch zur Zwischenbilanz der SG: „Wir haben ein paar Punkte blöd liegen gelassen, aber in Magdeburg gewinnen wir, und dann ist es gut gelaufen.“
Das lässt sich auch über die Personalplanung sagen. Nach Lars Kaufmann und Holger Glandorf steht der dritte Neuzugang für die kommende Serie jetzt auch offiziell fest. Mattias Andersson (32) wird den nach Hamburg wechselnden Keeper Dan Beutler ersetzen (wir berichteten). Der Schwede hat einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben. „Damit haben wir eine adäquate Lösung gefunden. Andersson ist die Nummer eins in Schweden, war letztes Jahr der beste Torhüter der Liga“, sagte Manager Holger Kaiser. Trainer Vranjes meinte: „Mattias hat über mehrere Jahre gezeigt, dass er ein Top-Torhüter ist. Er passt in unser Konzept, hat einen guten Charakter und will unbedingt Titel gewinnen.“
Glücklich zeigt sich Petar Djordjic, dass er einen neuen Vertrag bis 2013 mit der SG in der Tasche hat: „Hier ist ein Trainer, dem ich unglaublich vertraue und der mich weiter nach vorn bringen wird. Ich hoffe, es werden schöne zwei Jahre und noch mehr, wenn es gut läuft“, sagte der 20 Jahre alte Serbe. „Petar ist ein Talent, wie es nicht viele gibt. Ich freue mich sehr. Er wird einer der größeren Spieler auf halblinks in der Bundesliga werden“, prophezeite Vranjes.