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TOYOTA Bundesliga: 36:29 – zwei Punkte vor Weihnachten

Die SG Flensburg-Handewitt hat zum Abschluss der Hinrunde einen Heimsieg gelandet. Zwei Tage vor Weihnachten gab es gegen Liga-Neuling HSG Ahlen-Hamm einen 36:29 (20:16)-Erfolg. Vor 6020 Zuschauern in der nahezu ausverkauften Campushalle war Anders Eggert mit neun Treffern der beste SG-Torschütze. "Wir hatten uns für die letzten drei Spiele in diesem Jahr Ziele gesetzt. Zunächst wollten wir gegen Ahlen gewinnen – und das ist uns gelungen. Mit den zwei Punkten bin ich daher sehr zufrieden", sagte SG-Trainer Ljubomir Vranjes nach Spielende.
Zufrieden zeigte sich der Schwede außerdem mit 36 Treffern, kritisierte jedoch im gleichen Atemzug die 29 Gegentore. Letztendlich überwog bei der SG und somit auch bei Ljubomir Vranjes an diesem Abend jedoch die Freude. Denn neben dem Sieg gab es auch erfreuliches in Sachen Zukunftsplanung zu vermelden. So entbrannte der erste Jubel des Abends bereits vor dem Spiel. Wenige Sekunden vor Anpfiff verkündete Hallensprecher Michael "Holzi" Holst, dass sowohl Mannschaftskapitän Tobias Karlsson als auch der dänische Nationalspieler Anders Eggert ihre im Sommer auslaufenden Verträge jeweils um drei Jahre verlängert hätten. Danach gab auch der Auftritt der Hausherren mehrfach Anlass zur Freude, denn die SG schenkte ihren Fans zum Weihnachtsfest einen klaren Heimsieg. 

Anders Eggert setzt zum Dreher an. Fotos: Ki

Gegen den Aufsteiger aus Nordrhein-Westfalen mussten die Norddeutschen auf Dan Beutler (Grippe) verzichten und begannen mit Sören Rasmussen im Tor. "Sören war ein bisschen müde, doch im letzten Heimspiel der Hinrunde und das zwei Tage vor Weihnachten, da holt man noch mal alles aus sich heraus", so Ljubomir Vranjes. Als Rasmussen-Ersatz saß Stephan Hampel aus dem Junior-Team auf der Bank. Dort nahmen auch Oscar Carlén (Rückenbeschwerden) und Lasse Boesen nach überstandenem Magen-Darm-Infekt platzt.
Stattdessen begannen Viktor Szilágyi und Tamás Mocsai auf den Halbpositionen. Es war vor allem der Ungar, der sich in der ersten Hälfte hervortat. Der Linkshänder präsentierte sich in bester Torlaune und steuerte allein in den ersten zwölf Spielminuten drei Tore bei. Zudem glänzte er immer wieder mit sehenswerten Anspielen an den Kreis. Dort waren abwechselnd Jacob Heinl oder auch Michael V. Knudsen dankbare Abnehmer. Der Däne bekam diesmal deutlich mehr Spielzeit. Bereits nach 16 Minuten betrat er erstmals das Parkett, da Jacob Heinl sich leicht verletzt hatte.
120 Sekunden später erzielte Thomas Mogensen die erste Vier-Tore-Führung der Gastgeber zum 13:9 und zwang Gäste-Trainer Kay Rothenspieler zur grünen Karte zu greifen – Auszeit. Sein Gegenüber, SG-Coach Ljubomir Vranjes, brachte jetzt Petar Djordjic ins Spiel. Der Serbe führte sich mit dem Tor zum 14:11 gut ein. Daraufhin wechselte die HSG ihren Torwart. Statt dem glücklosen Martin Ziemer versuchte sich fortan Torsten Friedrich gegen die SG-Schützen.

Thomas Mogensen findet die Lücke. Fotos: Ki

Es war jedoch SG-Schlussmann Sören Rasmussen, der zwischen den Pfosten den besten Eindruck hinterließ. Beim Siebenmeter gegen Marcus Hock blieb der dänische Nationaltorwart einfach stehen und somit Sieger in diesem Duell. Die SG begeisterte in der Offensive mit sehenswertem Spiel und Toren, war in der Abwehr jedoch zu nachlässig. Ansonsten wäre die Halbzeit-Führung mit Sicherheit deutlich höher ausgefallen. Den Schlusspunkt des ersten Durchgangs setzte Anders Eggert mit einem Siebenmeter-Heber.
Nach der Pause kehrte zunächst Jacob Heinl an den Kreis zurück. Nach einem tollen Pass von Viktor Szilágyi erzielte der DHB-Nationalspieler den ersten Treffer der zweiten 30 Minuten. Fortan ging es auf beiden Seiten mit vielen Toren munter weiter. Dabei konnte die SG ihren Vorsprung zunächst nur minimal erhöhen. Großen Anteil daran hatte WM-Fahrer Sören Rasmussen, der auch im Siebenmeter-Duell mit Mark Schmetz Sieger blieb und zudem mit zahlreichen weiteren Paraden überzeugte. Am Ende brachte es der Däne auf 16 gehaltene Bälle bei 45 Würfen der Gäste.
Neben dem SG-Torwart wusste auch Tamás Mocsai weiterhin zu gefallen. Höhepunkt seiner Gala-Vorstellung war die Vorarbeit zum 30:24 durch Lasse Svan Hansen. Mit einem No-Look-Pass hinter dem Rücken bediente Tamás Mocsai seinen eingelaufenen Teamkollegen, der vom Kreis ungehindert einnetzen konnte – Szenenapplaus der Zuschauer war der verdiente Lohn. Neben dem Duo auf der rechten Seite der SG verteilte Ljubomir Vranjes ebenfalls ein Sonderlob an die Adressen von Jacob Heinl und Thomas Mogensen, die in den Augen ihres Trainers ein "gutes Spiel" gemacht hatten.
Nach dem tollen Treffer von Lasse Svan Hansen war die Partie längst entschieden. So nutzte Ljubomir Vranjes die Schlussphase, um Michael Knudsen weitere Spielanteile zu geben. Der Däne dankte es ihm und erzielte mit seinem ersten Ballkontakt nach seiner erneuten Einwechslung seinen dritten Treffer. Zudem gelang Petar Djordjic in Unterzahl das 34:26. So kam die SG am Ende doch noch zu einem deutlichen Heimerfolg mit am Ende sieben Toren Unterschied.  

Michael Knudsen kommt immer besser in Fahrt.

SG Flensburg-Handewitt – HSG Ahlen-Hamm 36:29 (20:16)
SG Flensburg-Handewitt: Rasmussen (16/2 Paraden) – Karlsson (1), Eggert (9/4), Svan Hansen (6), Djordjic (2), Mocsai (5), Heinl (5), Szilagyi (1), Knudsen (3), Mogensen (4)
HSG Ahlen-Hamm: Ziemer (2 Paraden), Friedrich (4 Paraden) – Clößner (3), Machulla (4), Simon (2), Wiegers (1), Schmetz (2), Schröder (5), Hock, Hynek, Gudat (3), Lammers (3), Rycharski (2), Pomeranz (4)
Schiedsrichter: Pawel Fratczak/Paulo Ribeiro (Geldern/Diepholz); Zeitstrafen: 10:6 Minuten (Mogensen 4, Knudsen 2, Karlsson 2, Heinl 2 – Clößner 4, Hynek 2); Siebenmeter: 4/4:2/0 (Rasmussen hält gegen Hock und Schmetz); Zuschauer: 6020
Spielfilm: 1:0 (2.), 1:2 (4.), 2:3 (5.), 4:4 (8.), 6:5 (10.), 10:8 (15.), 13:11 (20.), 16:12 (25.), 20:16 (30.) – 23:19 (35.), 26:21 (40.), 27:22 (45.), 31:25 (50.). 33:26 (55.), 36:29 (60.)
 


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