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Ein Training und dann nach Lemgo

Das Achtelfinale in der Champions League ist nach dem 32:29 (17:12) bei HCM Constanza gebucht. Doch schon morgen steht für die SG Flensburg-Handewitt das nächste Spiel auf dem Programm. Um 17.30 Uhr (live bei Sport1) geht es für das Team von Ljubomir Vranjes beim TBV Lemgo um wichtige Punkte in der Handball-Bundesliga.
Am vergangenen Sonntag in Kroatiens Hauptstadt Zagreb, am Donnerstag in Constanza am Schwarzen Meer und morgen im Lipperland beim TBV Lemgo – die Handballer der SG Flensburg-Handewitt kommen zwischen den Spielen in der Champions League und der Bundesliga kaum noch zum Luftholen. Die meiste Zeit in der vergangenen Woche verbrachten die Spieler im Bus, im Flugzeug oder im Hotel – ach ja, und zwischendurch wurde auch noch Handball gespielt.
Mit dem 32:29 (17:12) untermauerten die Flensburger am Donnerstag beim rumänischen Meister HCM Constanza ihre Ansprüche auf Platz zwei in der Gruppe D hinter dem dreifachen spanischen Titelträger Ciudad Real. Gleichzeitig bedeutete der fünfte Sieg im siebten Spiel die Achtefinal-Teilnahme für die SG. Das erhoffte Torfestival hatte zwar nicht stattgefunden, dennoch war Trainer Ljubomir Vranjes insgesamt zufrieden. „Denn die Spieler sind nach den Strapazen der vergangenen Woche alle sehr müde“, meinte der Schwede.
Davon war in den ersten Minuten der Partie allerdings noch nichts zu spüren gewesen. Mit einer aggressiven Abwehr und einem gut aufgelegten Dan Beutler erspielten sich die Flensburger bis zur 21. Minute eine komfortable 12:5-Führung und hätten wahrscheinlich einen ruhigen Abend verlebt, wenn sie nicht Probleme bekommen hätten, als die Rumänen ihre Abwehr offensiver ausrichteten. Fünf Minuten später hieß es nur noch 12:10. Doch zur Pause war der Bundesligist wieder auf fünf Tore enteilt, und der Trainer stellte fest: „Wir haben gut gespielt in der ersten Halbzeit. Die Abwehr war aggressiv, und wir haben die Schwächen von Constanza genutzt.“
Doch in der zweiten Hälfte ließen Kraft und Konzentration bei den Flensburgern nach. Zwar lag die SG immer mit drei bis fünf Toren vorn, konnte Constanza aber nicht entscheidend abschütteln. So stand unter dem Strich lediglich ein Arbeitssieg, „weil die Fußarbeit in der Deckung nicht mehr so gut war und wir vorn nicht mehr so konzentriert gespielt haben“. So zählten für Vranjes unter dem Strich lediglich die Punkte und die Tatsache, dass sich kein Spieler verletzt hatte.
Dennoch wird ein SG-Akteur morgen im Bundesliga-Spiel beim TBV Lemgo nicht dabei sein. Viktor Szilagyi ist nach seiner Roten Karte in Gummersbach gesperrt. Zwar hat Petar Djordjic seinen grippalen Infekt inzwischen auskuriert, dafür ist Lasse Boesen nach seiner Verletzung in Zagreb noch immer nicht schmerzfrei. „Aber das lässt sich nicht ändern“, weiß Vranjes. Er kann mit der Mannschaft momentan ohnehin nicht viel arbeiten. Zur Vorbereitung auf das Lemgo-Spiel bleibt gerade einmal eine Trainingseinheit, bevor es heute Mittag mit dem Bus in Richtung Ostwestfalen geht. „Regeneration ist kaum möglich“, sagt der Trainer und will sich deshalb auch nicht auf eine Prognose für die Partie in der Lipperlandhalle festlegen. „In Lemgo ist es immer schwer. Wir werden hinfahren und gucken, was dabei rauskommt“, so der 37-jährige SG-Coach.
Besonders gespannt dürften die SG-Anhänger auf den Auftritt von Holger Glandorf sein. Der Nationalspieler wird in der nächsten Saison nach Flensburg wechseln, um den Part von Oscar Carlén zu übernehmen. Vranjes erwartet einen hochmotivierten Glandorf. „So wie ich Holger kenne, wird er auch in diesem Spiel alles für seinen Verein geben.“
Was die Zukunft von Dan Beutler, der sich mit Abschiedsgedanken trägt, angeht, ist zumindest klar, dass sein Weg nicht Mannheim führen wird. Löwen-Manager Thorsten Storm stellte klar, „dass Beutler nicht kommt. Es gibt keinerlei Kontakt.“