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Ivan Cupic: Ein erstaunliches Comeback

Die Weltmeisterschaft 2009 hatte für Ivan Cupic kein Happyend. Im Endspiel gegen Frankreich verflogen die Titelhoffnung der Kroaten. Für viele war der Rechtsaußen dennoch einer der Spieler des Turniers. Nicht nur weil er für das All Star Team nominiert wurde, sondern auch weil ihm viele diese Leistung überhaupt nicht zugetraut hatten. Das Unglück ist schon in vielen Versionen erzählt worden. Fakt ist, dass sich Ivan Cupic im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 mit seinem Ehering in einem Drahtzaun verfing. Der Ringfinger musste zu zwei Dritteln amputiert werden, die Karriere stand vor dem Aus.

Ivan Cupic

Aber Ivan Cupic trainierte schon knapp zwei Monate nach seinem Unfall wieder wie besessen. Bei seinem slowenischen Klub Gorenje Velenje warf er im Herbst 2008 zehn Tore pro Spiel. Als Belohnung nominierte ihn Kroatiens Nationaltrainer Lino Cervar für die WM im eigenen Land. „Das Ganze ist für mich ein Traum“, sagt der nur 1,78 Meter große Flügelflitzer. Auch mit nur vier Fingern an der linken Wurfhand zählt der 24-Jährige aus der ehemaligen Handball-Hochburg Metkovic zu den besten Rechtsaußen auf dem Globus.
Inzwischen ist Ivan Cupic bei den Rhein-Neckar Löwen gelandet. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe, ich freue mich auf meinen Job in der Bundesliga“, sagte er im Februar, als er seinen Vertrag bis 2013 unterschrieb. In Mannheim möchte der Kroate für ein paar Jahre sesshaft werden. Denn in seiner jungen Karriere kann er bereits auf einige Vereinsstationen zurückblicken. Neben seinem Heimatklub RK Metkovic spielte er bereits für den kroatischen Hauptstadtklub RK Agram Zagreb, Octavio Vigo (Spanien) und RK Gorenje Velenje in Slowenien.
Die Bundesliga ist die nächste Station auf seiner Europa-Rundreise und soll möglichst auch die letzte Etappe sein. Die HBL ist laut Ivan Cupic schließlich die beste Liga der Welt, und hier will er beweisen, dass er zu den Ausnahmekönnern auf seiner Position gehört – auch ohne zwei Drittel des Ringfingers der linken Hand.