Ein Nordderby ist nicht von schlechten Eltern. Das unterstreicht der Ticket-Ansturm, den der HSV Hamburg gerade erlebt. Die SG Flensburg-Handewitt lockt die Handball-Fans in Scharen in die O2 World. Das Spitzenspiel am Samstag um 20.15 Uhr ist ausverkauft, sogar eine Sonderbestuhlung hinter den Toren ist erforderlich. Zwar hat die SG in der letzten Serie beide Vergleiche mit dem Vize-Meister von der Elbe verloren, in bester Erinnerung ist aber noch der Husarenstreich vom April 2009. Damals gewann die SG nach starker Vorstellung mit 31:29 und verpasste nur haarscharf das Halbfinale der Champions League. „Wir sehen eine Chance", glaubt Oscar Carlén. „In Hamburg haben wir schon oft gut ausgesehen."
Sein Vater und Trainer Per Carlén hat nach der Länderspiel-Pause die Serie der Übungseinheiten am Dienstag mit einem Lauf-Training eröffnet und am heutigen Mittag mit einem umfangreichen taktischen Training beendet. Bis auf Michael Knudsen sind alle Mann an Bord. „Wir freuen uns unheimlich auf dieses Spiel", gibt sich Per Carlén zuversichtlich. Er rechnet mit einem engen Fight. „Der HSV ist natürlich der Favorit, meine Mannschaft ist aber in einer sehr guten physischen Verfassung."
Auch HSV-Trainer Martin Schwalb erwartet eine enge, ja eine intensive Auseinandersetzung. „Flensburg ist kampfstark und lechzt nach einer positiven Überraschung, um einige Charten auszuwetzen." Die Hanseaten müssen auf Krzysztof Lijewski (Schulter) und Pascal Hens (Muskelfaserriss) verzichten. Der Einsatz von Michael Kraus (Reizung der Achillessehne) ist noch ungewiss.
So könnten ausgerechnet die beiden ehemaligen SG-Spieler Blazenko Lackovic und Marcin Lijewski in eine wichtige Rolle schlüpfen. Die beiden Halbpositionen hatte die SG-Deckung beim letzten Duell mit dem HSV in Flensburg sehr gut im Griff. „Man kann nicht alles neutralisieren", erinnert sich Per Carlén. „In der Schlussphase kam Domagoj Duvnjak über die Mitte." Und die SG verlor mit 25:29.
Kann die SG den Hamburgern davonlaufen?
Splitter
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Fernsehen. Sport1 sendet live ab 20.00 Uhr.
Schiedsrichter. Bernd und Reiner Methe (Vellmar)
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