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TOYOTA Bundesliga: 24:32 – bittere Niederlage in Hamburg

Im Spitzenspiel der TOYOTA Handball-Bundesliga hat die SG Flensburg-Handewitt eine deutliche Niederlage kassiert. Am zehnten Spieltag unterlag die Mannschaft von Trainer Per Carlén mit 24:32 (12:18) beim HSV Handball. In der mit 13.171 Zuschauern restlos ausverkauften O2 World konnte die SG lediglich bis zum 11:11 (19.) mithalten. Danach war der HSV eine Klasse besser.
"Glückwunsch an Hamburg", sagte SG-Trainer Per Carlén nach Spielende. "Wir waren heute eine Junioren-Mannschaft und haben heute ein schwaches Spiel gezeigt, wobei man nicht vergessen darf, dass Hamburg überragend gespielt hat. Wir haben uns 20 Minuten lang an unsere Absprachen gehalten, doch dann kamen die technischen Fehler. Die darf man sich gegen ein Team wie den HSV nicht erlauben. In den Spitzenspielen wie gegen Kiel und Hamburg ist das leider unser Problem. Heute kamen sie zudem sehr früh".
Dabei sah es zu Beginn nicht nach einer derart hohen Niederlage aus, denn die SG erwischte einen guten Start. Dan Beutler begann im Tor. Auf den Außenpositionen wirbelte das Dänen-Duo Anders Eggert und Lasse Svan Hansen. Am Kreis stand Nationalspieler Jacob Heinl, Thomas Mogensen zog auf der Spielmacherposition die Fäden, und auf den Halbpositionen waren zunächst Oscar Carlén und Viktor Szilagyi aktiv. In der Abwehr wechselte Szilagyi mit SG-Kapitän Tobias Karlsson.

Viktor Szilagyi erzielte sieben Tore. Fotos: N. Kirschner

Der erste Treffer gehörte den Gästen. Mit einem Unterhand-Hammer traf Oscar Carlén zum 1:0. Auch das 2:0 ging auf das Konto des Linkshänders. Die Gäste waren von Beginn an hellwach und packten in der Abwehr mächtig zu. In Unterzahl – Lasse Svan Hansen hatte eine Zwei-Minuten-Strafe bekommen – gelang Thomas Mogensen das 3:3. Mit seinem dritten Treffer gelang Viktor Szilagyi nach rund zehn Minuten die erneute Führung. 6:5 für die SG, der Start war gelungen.
Doch auch der HSV war im eigenen Haus sofort mit von der Partie. Und wie. Von der ersten Minute an entwickelte sich ein rassiges Spiel auf höchstem Niveau. Es ging rasend schnell hin und her. Jeder noch so kleine Fehler wurde eiskalt bestraft – auf beiden Seiten. Nach einem erneuten Carlén-Hammer in den linken oberen Winkel verließ dessen Landsmann Per Sandström entnervt das HSV-Tor. Johannes Bitter kam.
Kurz darauf nahmen die Hausherren Timeout und die vorentscheidende Phase der Partie sollte beginnen. Hamburg setzte sich auf 14:11 ab. Sichtlich erregt nahm jetzt Per Carlén seine Auszeit. Sein Team hatte binnen weniger Minuten die harte Arbeit der Anfangsphase abgeschenkt. Es half jedoch nichts. Die SG erzielte knapp zehn Minuten lang kein Tor und ging mit einem 12:18-Rückstand in die Pause. "Wir haben gut begonnen und genau das gemacht was wir abgesprochen hatten. Wir haben die Schwachstellen in der Hamburger Deckung ausgenutzt und clever gespielt", so Viktor Szilagyi. "Durch die Fehler sind wir leider aus dem Tritt gekommen und haben komplett unsere Linie verloren. Hamburg hat das sofort bestraft".

Jacob Heinl setzt sich am Kreis durch.

Die zweite Halbzeit begann die SG mit Thomas Mogensen auf der Bank und Viktor Szilagyi in der Abwehr. Im Angriff kam Lasse Boesen dazu, und Tobias Karlsson ging hinaus. Der erste Treffer gelang diesmal allerdings den Hamburgern. Domagoj Duvnjak war der Torschütze. Nachdem ein weiteres Geschoss des Kroaten hinter Dan Beutler eingeschlagen hatte, brachte Carlén Søren Rasmussen.
Es half alles nichts. Hamburg hatte sich in einen Rausch gespielt und führte nach 37 Minuten mit zehn Toren. Beim 15:26 (41.) nahm Carlén frühzeitig die zweite Auszeit und versuchte sein Team ein letztes Mal neu einzustellen. Seine Schützlinge versuchten bis zum Schlusspfiff, die Niederlage in Grenzen zu halten. "Schade, wir hatten uns hier viel vorgenommen und wollten im Derby vor ausverkauftem Haus ein gutes Spiel machen. Leider ist uns das nicht gelungen, da der HSV wirklich imponierend gespielt hat", sagte Per Carlén.
SG-Team-Manager Ljubomir Vranjes fügte hinzu: "An der mangelnden Erfahrung lag es nicht. Wir haben genug Spieler mit viel Erfahrung. Wir haben heute jedoch fast jedes Eins-gegen-Eins-Duell verloren. Hamburg hat wirklich gut gespielt und wir hatten leider nicht unseren besten Tag. Wir können uns jetzt jedoch nicht verstecken, sondern müssen nach vorne schauen. Bereits am nächsten Wochenende wartet mit dem Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen die nächste wichtige Aufgabe. Da gilt es besser zu spielen".

Größe: Die Mannschaft bedankt sich bei den Fans.

HSV Handball – SG Flensburg-Handewitt 32:24 (18:12)
HSV Handball: Bitter (10/1 Paraden), Sandström (1 Parade) – Kraus (5), Schröder, Duvnjak (3), Jansen (4), Lackovic (4), Flohr, Vori (3), B. Gille, G. Gille, Lindberg (8/3), Lijewski (5)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (6 Paraden), Rasmussen (8 Paraden) – Karlsson (1), Carlén (4), Eggert (2/1), Fahlgren (1), Mogensen (5), Svan Hansen, Mocsai (1), Heinl (2), Szilagyi (7), Boesen (1)
Schiedsrichter: Methe/Methe (Vellmar); Zeitstrafen: 2:2 Minuten (Vori 2 – Svan Hansen 2); Siebenmeter: 3/3:2/1 (Eggert scheitert an Bitter); Zuschauer: 13171 (ausverkauft)
Spielverlauf: 0:1 (1.), 3:2 (5.), 5:6 (10.), 7:7 (15.), 11:11 (19.), 15:11 (25.), 18:12 (30.) – 21:13 (35.), 26:15 (42.), 28:17 (45.), 29:19 (49.), 29:21 (55.), (60.)



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