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Per Carlén muss erneut improvisieren

"Das wird ein ganz anderes Spiel", sagt Viktor Szilagyi. "Da müssen wir von der ersten Sekunde an hellwach sein." Der Alltag in der Handball-Bundesliga hat die SG Flensburg-Handewitt wieder. Nach erfolgreichen Spielen in der Champions League gegen St. Petersburg (34:22) und im DHB-Pokal gegen die TSG Friesenheim (45:32) geht es am Sonntag (15 Uhr, Campushalle) im Kampf um Punkte gegen den TV Großwallstadt. Die Mainfranken stehen mit 10:4 Punkten einen Rang vor der SG. "Das wollen wir natürlich ändern", sagt Trainer Per Carlén.
Der schwedische Coach muss aber voraussichtlich in dieser wichtigen Partie erneut improvisieren. Zwar soll Abwehrspezialist Tobias Karlsson, der gestern wieder mit der Mannschaft trainierte, ins Deckungszentrum zurückkehren, "wenn das Knie normal reagiert", so Mannschaftsarzt Professor Dr. Hauke Mommsen. Dafür drohen aber Trainersohn Oscar Carlén (Nasenbeinbruch) und Torhüter Dan Beutler (Bluterguss im rechten Oberschenkel) erneut auszufallen. "Schade für Oscar, aber es ist nun einmal verboten, in der Bundesliga mit einer Gesichtsmaske zu spielen", bedauert Mommsen. "Und bei Dan Beutler erscheint es unwahrscheinlich, dass der riesige Bluterguss bis zum Sonntag abgeklungen ist."
Damit rücken gegen den TVG erneut andere SG-Akteure in den Fokus. Torhüter Sören Rasmussen, Tamás Mocsai, Viktor Szilagyi oder Patrik Fahlgren zum Beispiel. Der dänische Keeper hat in der Champions League bereits mehrfach überzeugt, hatte aber sonst kaum Gelegenheit, sein Können unter Beweis zu stellen. Carlén weiß jedoch um die Qualitäten des Dänen und versucht, ihm den Rücken zu stärken. Deshalb ließ es Rasmussen am Mittwoch gegen die TSG Friesenheim auch die gesamte Spielzeit im Tor, obwohl nach 45 Minuten eigentlich ein Wechsel mit Stefan Hampel geplant war. "Dieses Gefühl ist wichtig für Sören", weiß der SG-Coach.
Ein gutes Gefühl versucht der Trainer auch den beiden anderen Neuzugängen Mocsai und Szilagyi zu vermitteln. "Die Bewegungsabläufe klappen von Tag zu Tag besser", sagte der Österreicher nach dem souveränen Pokalerfolg am Mittwoch. Szilagyi stellte gegen Friesenheim mit sieben Treffern erstmals auch seine Torgefährlichkeit nachhaltig unter Beweis. Dennoch bleibt der 31-Jährige auf dem Boden. "Das habe ich bei neuen Vereinen schon mehrfach durch gemacht. Ich muss ruhig bleiben, zumal ich jetzt zumeist auf halblinks eingesetzt werde, nachdem ich sechs Jahre auf der Mitte gespielt habe."
Zu Allzweckwaffe bei der SG scheint langsam Patrik Fahlgren heranzureifen. Zu Saisonbeginn agierte der Spielmacher für den verletzten Anders Eggert auf Linksaußen, nach dem Ausfall von Tobias Karlsson jetzt einige Male am Kreis, damit Jacob Heinl verschnaufen kann. "Seine Spielintelligenz und sein Ballgefühl sind Weltklasse", lobt Carlén. "Er kann überall spielen, weil er kaum Fehler macht." Und auch Spieler wie Lasse Boesen und Petar Djordjic haben gezeigt, dass sie jederzeit eine Alternative sind.
Für den SG-Trainer ist die Partie gegen den TVG "unheimlich wichtig". "Großwallstadt hat eine gute Mannschaft", sagt Carlén. Besonderes Augenmerk muss sein Team in der Defensive auf die Rückraumspieler Kneer und Weinhold sowie Tiedtke am Kreis legen. "Und dann dürfen wir Torhüter Mattias Andersson nicht warm werfen."
Für das Spiel gegen Großwallstadt gibt es noch Sitz- und Stehplatztickets im sh:z Ticketcenter, im SG-Plop-Shop und an der Tageskasse. Zudem ist morgen Familientag. Kinder haben freien Eintritt, wenn sich die Eltern ein Ticket kaufen.