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SG lässt sich den Jacob-Cement-Cup nicht nehmen

Die SG Flensburg-Handewitt setzte gestern eine gute Tradition fort. Nach sieben vorangegangenen Erfolgen ließ sie sich auch bei der achten Auflage des Jacob-Cement-Cups den Turniersieg nicht streitig machen. Allerdings mussten die Gastgeber lange bangen. In der entscheidenden Partie gegen den Bundesliga-Konkurrenten TSV Hannover-Burgdorf tat sich die SG schwer und stellte erst in der Schlussphase den 11:9 (5:5)-Sieg sicher. Zuvor gab es beim ersten Heimauftritt dieser Saison vor 3900 Zuschauern in der Campushalle einen 23:10-Erfolg über den IFK Skövde HK. Beide Partien gingen über 2x15 Minuten.
Trainer Per Carlén nahm seinen Spielern nicht übel, dass vor allem im Angriff noch nicht alles rund lief. "Wir haben viel gewechselt, wollten noch eine Reihe von Details probieren. Das ist schwer für die Spieler", sagte der Schwede. Dafür freute er sich über die Leistung seiner Abwehrformationen und der Torhüter Dan Beutler und Johan Sjöstrand. "20 Spiele in der Vorbereitung, 19 gewonnen - da muss man zufrieden sein. Am Mittwoch gegen Göppingen zählt das nicht mehr, das wird ein total anderes Spiel."

Bester Spieler: Alexander Petersson

In der einseitigen Auftaktpartie, die als einzige über die volle Zeit von 60 Minuten ging, ließ der Bundesliga-Aufsteiger TSV Hannover-Burgdorf dem schwedischen Erstligisten IFK Skövde keine Chance und gewann mit 37:20 (18:9). Die "U23" der Skandinavier, die in Torwart Carlsson (28) und Rückraumspieler Järlström (27) ihre ältesten Akteure hatte, war von Beginn an überfordert. Skövde unterliefen etliche technische Fehler und Schwächen im Abschluss gegen die hoch gewachsene Abwehr der Hannoveraner. Im Angriff der Niedersachen erwies sich Neuzugang Daniel Brack als großer Gewinn. Der Spielmacher setzte nicht nur seine Kreisläufer Habbe, Stelmokas und Rydergaard brillant ein. Der frühere Balinger zeigte sich auch ausgesprochen torhungrig und traf zehn Mal. Eine überzeugende Leistung im Tor des Bundesliga-Neulings bot in der zweiten Hälfte Jendrik Me yer, der in der Vorsaison bei der SG gespielt hatte. Nach freundlichem Empfang verdiente sich Meyer mit zwölf Paraden Szenen-Applaus.
Auch die SG hatte anschließend wenig Mühe mit den Schweden. Die Gastgeber drückten sofort auf das Tempo und setzten sich schon in den ersten 15 Minuten auf 10:4 ab. Einige Treffer mehr waren drin, fielen aber mangelnder Präzision zum Opfer. "Wir wollten den Zuschauern, die für zwei kurze Spiele von uns gekommen waren, etwas bieten und haben deshalb sehr schnell gespielt. Da bleiben Fehlpässe nicht aus. Aber wir haben guten Willen gezeigt", meinte der neue Kapitän Torge Johannsen. Auffälligster Akteur war in dieser Partie Alexander Petersson, der vor Dynamik und Eifer sprühte. Spektakulärste Aktion war ein sehenswerter Rückhandpass von Lasse Boesen auf Anders Eggert, der dann den Schlusspunkt zum 23:10 setzte.

Torge Johannsen hat Platz.

Von einem anderen Kaliber war der TSV Hannover-Burgdorf, der den Flensburger deutlich mehr Widerstand entgegensetzte und zeitweise auf dem Weg zum Sieg schien. Mit 3:2, 4:3 und 6:5 führten die Gäste, bevor Anders Eggert das Ergebnis drehte und Kapitän Johannsen die Verantwortung ergriff und mit zwei schönen Einzelaktionen das 9:6 vorlegte. Unübersehbar waren die Probleme der SG im Positionsangriff, den diesmal auch Oscar Carlén in der Rückraummitte lenken durfte, jedoch mit mäßigem Erfolg. Die Flensburger müssen in dieser Saison ihr Heil vor allem im Tempospiel suchen. Am Ende reichte es für die SG dank der besseren Physis zu einem 11:9 und damit zum Turniersieg.
Turnier-Initiator Boy Meesenburg zeigte sich zufrieden mit der 8. Ausgabe des Jacob-Cement-Cups und der Zuschauer-Resonanz: "Die war sehr gut, zumal wir nicht die ganz zugkräftigen Gastmannschaftem hatten." Im nächsten Jahr plant der Unternehmer Größeres: "Wir möchten über zwei Tage spielen, vielleicht in verschiedenen Orten mit einem Finale in Flensburg."