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Lektion für Le Zion

Für die Handballer der SG Flensburg-Handewitt bedeutete das Europa-Pokalspiel beim israelischen Vertreter Maccabi Rhison Le Zion in allererster Linie eines - Reise-Stress satt. Eingebettet in eine rund 60-stündige Marathon-An- und Abreise erteilten die Ballwerfer aus dem hohen Norden Deutschlands dem internationalen Leichtgewicht aus Israel eine klare Lektion in Sachen modernen Handballs. Mit dem deutlichen 43:22 (17:9)-Erfolg steht dem Einzug des zweimaligen Champions-League-Finalisten in das Achtelfinale des EHF-Cups schon vor dem Rückspiel am 21. November (17 Uhr/Campushalle) nichts mehr im Wege.
Der nationale Titelträger aus dem Nahen Osten, der Regionalliga-Niveau verkörperte, hatte gegen die dezimiert angetretenen Ballwerfer aus Mittel-Europa nicht den Hauch einer Chance. Die Feierabend-Handballer des mehrfachen und aktuellen israelischen Meisters fanden gegen die SG-Abwehr mit einem guten Dan Beutler im Tor keinerlei Mittel. "Wir haben von Beginn an in der Abwehr konsequent agiert und den Gegner fest im Griff gehabt", kommentierte SG-Kapitän Torge Johannsen.
Zudem gelang es den Gastgebern nicht wirklich das Angriffsspiel der Gäste wirksam zu unterbinden. Das 9:2 (15.) für den EHF-Cupsieger von 1997 verdeutlichte schon früh, wohin die Reise in diesem ungleichen Duell gehen sollte.
Auch ohne die an einer Magen- und Darmgrippe erkrankten Lars Christiansen (blieb zu Hause) und Torhüter Johan Sjöstrand, der im Mannschafts-Hotel in Tel Aviv geblieben war, vergrößerte die SG locker und mit einer durchschnittlichen Leistung den Vorsprung über 17:7 (30.) bis zum klaren 43:22-Endstand. Die 1000 Zuschauer in der ausverkauften "Beit Maccabi Arena" waren von der Darbietung des deutschen Vertreters angetan.
Die Befürchtung, Rechtsaußen Lasse Svan Hansen hätte sich bei einem Zusammenprall nach wenigen Spielminuten eine Knieverletzung zugezogen, bestätigte sich nicht. Der Däne erhielt direkt über dem Knie einen "Pferdekuss", der bis zum nächsten Pflichtspiel am kommenden Mittwoch gegen den MT Melsungen ebenso verheilt sein dürfte, wie die Magen- und Darmprobleme von Christiansen und Sjöstrand.
"Wir waren ein bisschen zu schnell für die Israelis", fasste Ljubomir Vranjes zusammen. Der SG-Teamchef zog entsprechend ein positives Fazit. "Die Reise ist sehr anstrengend, aber wir haben aus dieser Aufgabe das Beste gemacht. Dieser Gegner war chancenlos."