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TOYOTA Bundesliga: 28:31 – Spitze verpasst

Nun hat es auch die SG Flensburg-Handewitt erwischt. Beim TuS N-Lübbecke verlor sie mit 28:31 (13:14) im sechsten Saison-Spiel zum ersten Mal. Trotz des ersten Rückschlags bleibt die SG in der Spitzengruppe der Bundesliga. Ein wirklicher Trost war diese Feststellung allerdings nicht. „Das war eine desaströse Leistung“, zeigte sich nicht nur SG-Geschäftsführer Holger Kaiser enttäuscht. „Die Abwehr muss stabiler stehen und im Angriff darf man keinen Alibi-Handball zeigen, wenn man in Lübbecke gewinnen will.“
Das Rekordspiel von Lars Christiansen hatte durch die Minuspunkte einen kräftigen Schatten bekommen. Per Carlén hatte ihn nicht zappeln lassen und ihn für die Startaufstellung berücksichtigt. Damit löste Lars Christiansen Torwart-Legende Jan Holpert als SG-Rekordspieler ab. „Er ist eine Institution“, sagte der dänische Linksaußen nach seiner 597. Partie im SG-Dress. „Deshalb bedeutet es mir schon etwas, dass ich diesen Rekord nun von ihm übernommen habe.“
Am smarten Dänen lag es nicht, dass die SG nicht in Tritt fand – der auffälligste Akteur stand allerdings auf der anderen Seite. Hundertprozentig sicher war der Einsatz von Michal Jurecki vor der Partie nicht gewesen; doch davon merkte man dem polnischen Halblinken kaum etwas an. Die ersten vier Lübbecker Treffer gingen allesamt auf sein Konto. Als sich nach dem 4:4 (9.) auch andere TuS-Akteure einschalteten, zogen die Gastgeber auf 7:4 davon.
Kurzfristig versuchte es Per Carlén mit einer kurzen Deckung für Michal Jurecki, beförderte Lasse Svan Hansen zum „Wachhund“. Doch plötzlich brannte es auf der anderen Seite. Der Rechtsaußen Thorir Olafsson netzte zum 10:7 (18.) ein. Nun liefen zumindest die ersten Gegenstöße. Mit einem Doppelschlag glich Lars Christiansen zum 10:10 aus.
Die SG hatte mit Michael Knudsen und Tobias Karlsson im Zentrum der 6:0-Abwehr begonnen. Nach 20 Minuten kam Jacob Heinl für Michael Knudsen. Patrik Fahlgren füllte nun die Schaltzentrale im Angriff aus, während Thomas Mogensen für Lasse Boesen auf die linke Seite auswich. Die SG spielte nun besser mit, profitierte aber auch davon, dass Michal Jurecki noch nicht über die volle Distanz gehen konnte. Dennoch gingen die Hausherren mit einer knappen Führung zum Pausentee. Heidmar Felixsson hatte mit einem Gewaltwurf getroffen.
Dan Beutler, der fünf Minuten vor der Pause ausgewechselt worden war, kehrte mit Beginn des zweiten Abschnitts zwischen die Pfosten zurück und parierte gleich sehr stark gegen den heranstürmenden Tomasz Tluczynski. Lars Christiansen glich mit seinem siebten Tor wieder aus. Die Kontrolle sollte der Gast aber nicht übernehmen. Arne Niemeyer erhöhte mit zwei Treffern auf 17:15. Die SG konnte sich in dieser Phase bei Dan Beutler, dem Glück und einer doppelten Überzahl bedanken, dass Lübbecke nicht weiter davonzog. „Im Angriff habe ich Herz und Leidenschaft vermisst“, analysierte Holger Kaiser. „Und in der Deckung muss man aggressiver in die Zweikämpfe gehen.“ Das Zeitstrafen-Verhältnis von 2:7 sprach klare Bände.
Trotzdem erzielte Lasse Boesen beim 19:20 (43.) die erste SG-Führung. Der Haken: Es blieb die einzige. Lübbecke ließ sich nicht aus dem Konzept bringen, näherte sich mit seinem starken Rückraum kontinuierlich der Überraschung. Neben Michal Jurecki übernahm nun Arne Niemeyer immer mehr Verantwortung. Mit seinem sechsten Siebenmeter traf Lars Christiansen zum 25:25 (55.). Es war der letzte Ausgleich! Die letzten fünf Minuten gehörten ganz klar Lübbecke. Daran konnte auch eine offene Deckung der SG nichts mehr ändern. Die Merkur-Arena verwandelte sich in ein Tollhaus.

 


TuS N-Lübbecke – SG Flensburg-Handewitt 31:28 (14:13)
TuS N-Lübbecke: Blazicko (14 Paraden), Putera (bei zwei 7m) – Friedrich, Felixson (4), Siodmiak (2), Hansen, Jurecki (9), Tluczynski (4), O. Tesch, Olafsson (5), Niemeyer (7)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (11 Paraden), Sjöstrand (25.-30.) – Karlsson, Carlén (6), Fahlgren, Mogensen (5), Svan Hansen (5), Christiansen (9/6), Heinl, Pettersson, Boesen (1), Knudsen (2)
Schiedsrichter: Geipel/Helbig (Steuden/Landsberg); Zeitstrafen: 14:4 Minuten (Felixson 4, Siodmiak 2, Hansen 2, Tluczynski 2, Olafsson 2, Niemeyer 2 – Karlsson 2, Boesen 2); Siebenmeter: 2/0:7/6 (Tluczynski an die Latte, Friedrich scheitert an Beutler – Christiansen über das Tor); Zuschauer: 2500
Spielfilm: 1:0 (2.), 3:2 (6.), 4:4 (9.), 7:4 (12.), 8:6 (16.), 10:7 (18.), 10:10 (20.), 11:11 (23.), 13:11 (26.), 13:13 (29.) – 14:14 (32.), 15:15 (34.), 17:15 (37.), 17:17 (39.), 19:18 (41.), 19:20 (42.), 22:20 (46.), 23:21 (46.), 23:23 (48.), 24:24 (50.), 25:24 (54.), 25:25 (55.), 27:25 (57.), 27:26 (57.), 29:26 (59.), 30:28 (60.) 


Weitere Berichte
12.10.2009 – SG ohne Einstellung in Lübbecke (Flensborg Avis; Marc Peetz)
11.10.2009 – SG-Kollektiv versagt beim Neuling (sh:z; Jan Wrege)
10.10.2009 – Bittere Niederlage für die SG (www.erlebe-flensburg.de; Benjamin Nolte)
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