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TOYOTA Bundesliga: 26:24 – nicht alles funktionierte

Der TBV Lemgo verlor in Wetzlar, der HSV Hamburg hatte spielfrei – die SG Flensburg-Handewitt nutzte die Chance und rückte mit einem 26:24-Erfolg bei der HSG Düsseldorf an die zweite Stelle der TOYOTA Bundesliga vor. Spielerisch war die Reise an den Rhein aber kein Fortschritt. Über weite Strecken der Partie drohte die weiße Weste schmutzige Flecken zu erhalten. „26 Tore haben heute gereicht, um zu gewinnen“, sagte SG-Trainer Per Carlén. „Es hat aber nicht alles hundertprozentig funktioniert.“
Vier Linkshänder im Team – diese gute Besetzung nutzte Per Carlén für eine komplette Umbesetzung auf der rechten Angriffsseite. Torge Johannsen fing auf Rechtsaußen an, Alexander Petersson durfte an seiner alten Düsseldorfer Wirkungsstätte zunächst den rechten Rückraum bekleiden. Das Duo warf die ersten beiden Tore. Dagegen hatte der Düsseldorfer Kollege Goran Suton nicht die Qual der Wahl. Sein etatmäßiger Linkshänder Andrej Kurchev war beim Pokal-Aus in Erlangen mit dem Fuß umgeknickt und saß nur auf der Bank. Für ihn spielte der junge Kroate Nikola Kedzo.
Zwar führte die SG in der Anfangsphase mit 3:1, die Hausherren sorgten aber für einen hoffnungsvollen Start in einer defensivbetonten Partie. Kreisläufer Patrick Fölser glich zum 6:6 aus. Lars Christiansen war es vergönnt, beim 8:6 wieder ein Polster herzustellen. Während sich Goran Suton auf der Bank erregte und die gelbe Karte kassierte, übernahm die SG allmählich das Kommando. Obwohl Lars Christiansen das 11:8 markierte, konnten sich die Nordlichter aber nicht absetzen und mussten sich mit einer knappen Halbzeit-Führung und einer eher mäßigen Leistung begnügen. „Die Düsseldorfer haben aber super gespielt, hier werden auch noch andere Teams ihre Probleme bekommen“, meinte Per Carlén.

Thomas Mogensen war ein Aktivposten.

Auch zum Beginn der zweiten Hälfte wollte der SG-Motor nicht so recht anspringen. Zwar machte erneut Torge Johannsen das erste Tor nach dem Anpfiff, doch dann scheiterte Lars Christiansen mit einem Strafwurf. Michael Hegemann verkürzte für die Gastgeber auf 11:12. Und schon waren wieder fünf Minuten verstrichen. Die SG kam einfach nicht in Tritt, ihre Aktionen wirkten zusehends nervöser. Nikola Kedzo glich zum 15:15 aus, auch Anders Eggert scheiterte von der Siebenmeter-Linie. Patrick Fölser brachte Düsseldorf sogar in Front. „Wir haben das Spiel lange in der Hand gehabt“, sagte HSG-Coach Goran Suton. „Ich bin froh, dass sich meine Mannschaft nach der Pokalpleite am Mittwoch so präsentiert hat.“
Die SG stand plötzlich mit dem Rücken zur Wand. Der kaum bekannte Nikola Kedzo machte sein persönliches halbes Dutzend voll, Frantisek Sulc sorgte mit dem 21:19 für Karnevals-Stimmung im Burg-Wächter Kastello. Und es waren nur noch zwölf Minuten zu spielen. Die SG spielte mit dem Feuer. Dem Anschlusstreffer von Michael Knudsen folgte lähmend lange Minuten, ehe Anders Eggert einen Siebenmeter zum 21:21-Ausgleich in die Maschen beförderte.
Über Michael Knudsen am Kreis lief nun viel, aus dem Rückraum traf endlich Lasse Boesen. „Uns ist es gelungen, das Spiel breiter aufzuziehen, die Außen bekamen immerhin 14 Bälle“, analysierte Per Carlén. „An den Würfen aus dem Rückraum müssen wir aber noch üben.“ Es fehlte der Glanz, mit der Brechstange bekam die SG gerade noch den Bogen. Tobias Karlsson markierte mit seinem ersten Saisontreffer das 25:23. Zwar verkürzte Patrick Fölser 58 Sekunden vor Abpfiff noch einmal, doch die SG schaukelte das Kind nach Hause. Als Anders Eggert den abschließenden Strafwurf verwandelte, fiel allen ein Stein vom Herzen. Die SG war mit einem – oder gar zwei? – blauen Augen davongekommen.

Torge Johannsen erzielte vier Treffer.


HSG Düsseldorf – SG Flensburg-Handewitt  24:26 (10:11)

HSG Düsseldorf: Savonis (8/2 Paraden), Puhle (11 Paraden) – Berblinger (2/1), Kedzo (6), Hegemann (1), Ramota, Fölser (5), Kogut (4), Wernicke (1), Weiß, Asgeirsson (1), Sulc (4)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (7 Paraden), Sjöstrand (31.-38.) – Karlsson (1), Carlén (2), Eggert (2/2), Fahlgren, Mogensen (4), Christiansen (4/1), Johannsen (4), Heinl, Pettersson (1), Boesen (1), Knudsen (7)
Schiedsrichter: Schulze/Tönnies (Magdeburg/Dodendorf); Zeitstrafen: 10:6 Minuten (Berblinger 2, Ramota 2, Hegemann 2, Fölser 2, Suton 2 – Karlsson 2, Heinl 2, Mogensen 2); Siebenmeter: 1/1:5/3 (Christiansen und Eggert scheitern an Savonis); Zuschauer: 2112
Spielverlauf: 1:2 (2.), 1:3 (7.), 4:3 (13.), 5:4 (14.), 5:6 (17.), 6:8 (19.), 8:9 (24.), 8:11 (28.) – 10:12 (31.), 11:13 (36.), 13:15 (38.), 16:15 (41.), 17:17 (42.), 19:19 (47.), 21:19 (48.), 21:21 (52.), 22:23 (55.), 23:25 (59.), 24:25 (60.)


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