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Ein Abend voller Emotionen

Das letzte Saisonheimspiel der SG Flensburg-Handewitt steht seit einigen Jahren unter keinem guten Stern. In den vergangenen beiden Jahren gab es jeweils nach blamablen Vorstellungen eine Niederlage. In diesem Jahr machte die SG jedoch alles richtig und gewann nach einer überzeugenden Leistung verdient mit 34:31 (17:15) und zeigte erneut, warum man in dieser Saison zurecht die Champions League erreichte. Im Vorfeld der Partie wurde Handballgott Johnny Jensen vom Beiratsvorsitzenden Boy Meesenburg und den rund 6400 Zuschauern lautstark mit stehenden Ovation und einem kleinen Einspieler verabschiedet.
Der Verlauf der Begegnung begann zunächst ausgeglichen. Beide Teams agierten konzentriert. Erst als Lars Christiansen, der sein letztes Heimspiel für die SG bestritt, per Gegenstoß zum 7:5 traf, schienen die Flensburger in Fahrt zu kommen. Doch zunächst konnten die Ostwestfalen postwendend ausgleichen.
Dann aber kamen die Hausherren besser ins Spiel und bestimmten fortan das Geschehen in der Halle. Phasenweise führte die Gastgeber, angeführt vom bis dahin fünffachen Torschützen Lasse Boesen, mit vier Toren, gewechselt wurden die Seite dann aber beim 17:15 für den zukünftigen Champions-League-Teilnehmer. Die 32 Tor im ersten Durchgang verdeutlichen, dass beide Mannschaften vor allem in der Deckung nicht absoluten Einsatzwillen zeigten.
Nach der Pause ließen beide Abwehrreihen es nach wie vor ruhig angehen. Zudem bekamen sowohl Dan Beutler bei der SG und der Lemgoer Martin Galia im Tor wenig zu fassen. Beim 20:20 war die Partie dann wieder komplett offen. Florian Kehrmann gelang dann sogar die Führung für die Gäste (37.). Als Lars Christiansen zwei Mal in Folge mit einem 7m an Galia scheiterte und Kehrmann zum 23:20 traf, hatte SG-Trainer Per Carlén genug gesehen und nahm eine Auszeit, um seine Mannschaft neu einzustimmen.
Oscar Carlén und Christiansen verkürzten daraufhin mit zwei schnellen Toren, doch Galia und der künftige SG-Neuzugang Tamas Mocsai drehten mächtig auf. Während der tschechische Torhüter immer stärker wurde, brillierte der Ungar als Spielmacher und Torschütze. Aber wenn die SG in dieser Saison eins konnte, dann war es kämpfen. So hielt sie weiter das Tempo hoch und bekam in Johan Sjöstrand (kam in der 37. Minute fur Beutler) einen immer stärker werdenden Rückhalt. Beim 25:25 war die SG wieder im Spiel.
Die Campushalle wurde immer mehr zur Hölle Nord. Als dann auch noch die Schiedsrichter-Brüder Methe/Methe zunächst ein Foul gegen Alexander Petersson nicht pfiffen und dann ein klares Stürmerfoul von Kehrmann nicht ahndeten, machte die Halle ihren Namen als Hexenkessel alle Ehre. Christiansen war es dann wieder vorbehalten, per Gegenstoß die 28:27-Führung zu erzielen (50.). Heinl erhöhte dann in alter "Blacky" Schwarzer-Manier vom Kreis. Erneut Sjöstrand mit einer starken Parade und Patrick Fahlgren mit einer Energieleistung brachten die Flensburger auf die Siegesstraße.
Mit einem "Steal" in Unterzahl erhöhte Lasse Svan Hansen auf 31:27 und nötigte TBV-Trainer Volker Murdow zu einer Auszeit. Doch die brachte nichts ein, denn die SG war in diesem Jahr nicht gewillt das letzte Heimspiel der Saison wie in den vergangenen beiden Jahren zuvor, abzuschenken. Zwar konnte Kehrmann mit zwei schnellen Toren auf 30:32 verkürzen (59), doch der unbändige Willen der Hausherren war letzten Ende zu viel für die Gäste. Die SG Flensburg-Handewitt gewann verdient das letzte Heimspiel der Saison mit 34:31 und sorgte so für einen passenden Rahmen für die anstehenden Verabschiedungen der Spieler Alen Muratovic, Alexander Petersson, Torge Johannsen und vor allem Linksaußen Lars Christiansen.