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„Lieber den Ball flach halten“

Mit den Füchsen Berlin erwartet die SG Flensburg- Handewitt heute zum Heimspiel in der Handball-Bundesliga (15 Uhr, Campushalle) einen Mitbewerber im Kampf um einen Europacup-Rang.
Besser konnte der Auftakt für die SG Flensburg-Handewitt nicht laufen, zumindest bei Betrachtung der nackten Resultate. Kantersieg gegen Göppingen und der Bördelandhalle in Magdeburg mit zwei Punkten entkommen – das scheint geeignet, gewisse schon gedämpfte Erwartungen wieder mit neuem Leben zu erfüllen. „So etwas will ich nicht hören. Das ist gefährlich“, meint indes SG-Kapitän Torge Johannsen zu der Einschätzung, das sei doch ein fabelhafter Saisoneinstieg gewesen. „Wir sollten lieber den Ball flach halten“, empfiehlt der Rechtsaußen vor der Begegnung mit den Füchsen Berlin heute in der Campushalle. „Ich gehe davon aus, dass es wieder ein enges Spiel wird.“
Nach den beiden ersten Siegen, sagt Johannsen, „ist jetzt nicht gleich alles anders. Wir sollten die Dinge objektiv betrachten.“ Das heißt, der Sieg gegen Göppingen ist vor allem dank der außergewöhnlichen Leistung von Torhüter Johan Sjöstrand zu hoch ausgefallen, und in Magdeburg wären die Flensburger nach einer Sieben-Tore-Führung fast noch aus der Bahn geraten. Speziell im Angriff hatten die Flensburger in beiden Partien Probleme. „Das waren schon Anzeichen dafür, wo wir stehen“, meint der Kapitän. Anderseits sei auch zu sehen gewesen, dass die Mannschaft einen guten Rhythmus gefunden hat und offenbar auch mit heiklen Situationen klar kommt.
Solche könnte es heute auch in der Campushalle geben. Die Berliner sieht Johannsen auf dem Weg von einer Aufstiegsmannschaft hin zum Aspiranten auf einen internationalen Wettbewerb. „Damit haben sie die gleiche Zielrichtung wie wir, und damit ist dies auch ein Top-Spiel für uns“, sagt  der Nordfriese. Mit Kreisläufer Torsten Laen (Ciudad Real) und Silvio Heinevetter (Magdeburg) haben sich die Füchse gezielt, namhaft und routiniert verstärkt, Neuzugang Sebastian Schneider (Flensburg) ist immerhin zum bisher besten Berliner Schützen (10 Treffer) aufgestiegen. Im Deckungszentrum hat sich das Hauptstadt-Team um den 35 Jahre alten norwegischen Haudegen Stian Vatne (BM Aragon) ergänzt.
„Die Berliner spielen disziplinierter und solider als in den Jahren zuvor“, sagt Johannsen, der das Spiel der Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson gegen Lemgo intensiv studiert hat. Die Füchse verloren 26:29, nachdem sie lange mitgehalten hatten. „Letztlich war entscheidend, dass sie in der Schlussphase zwei freie Chancen vergeben haben, ansonsten war es sehr eng“, so der SG-Kapitän.
Nachdem Johannsen am vergangenen Sonntag in Magdeburg nur zugeschaut hat, will er heute wieder eingreifen. Die Grippewelle im Team, die neben ihm auch Lars Christiansen, Lasse Boesen, Patrick Fahlgren und Tobias Karlsson erfasst hatte, ist inzwischen überstanden. Thomas Mogensen hatte zuletzt leichte Rückenprobleme, wird heute aber spielen können.
Auch die übrigen Nationalspieler sind von Lehrgängen und Testspielen unter der Woche gesund zurückgekehrt, so dass die SG personell weiter aus dem Vollen schöpfen und „rotieren“ kann. „Das ist auch ein Zeichen dafür, wie gut wir in der Vorbereitung trainiert haben“, findet Johannsen.