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Achterbahnfahrt zum dritten Saisonsieg

Es war kein Spiel für schwache Nerven, das die Handballer der SG Flensburg-Handewitt gegen die Füchse Berlin ihren Zuschauern in der Campushalle boten, denn auch deutliche Führungen von bis zu fünf Toren waren kein Grund zum Zurücklehnen. Das 27:24 war eine wahre Achterbahnfahrt, immer wieder konnte die SG Führungen nicht behaupten, immer wieder kämpften sich die Gäste aus Berlin zurück und kamen bis auf ein Tor heran, konnten einmal sogar ausgleichen. "Die Füchse haben nie aufgegeben, das war ein hartes Spiel", brachte es Linksaußen Lars Christiansen auf den Punkt.
Dabei fing alles so gut an für die Heimmannschaft. Über 4:1 (11.) erarbeitete sich die Hausherren eine 7:3-Führung (16.). Dann begann allerdings die erste Aufholjagd der Gäste und durch drei Tore in Folge kamen sie auf 6:7 (19.) heran. Danach berappelte sich die SG jedoch wieder und gab die Führung zunächst nie aus der Hand, lag in der 24. Spielminute sogar wieder mit drei Treffern vorne. Kurz vor Ende des ersten Spielabschnitts starteten die Füchse dann ihre zweite Aufholjagd, so dass sie bis zur Pause beim 13:12 wieder auf Tuchfühlung mit den Hausherren waren und nach Wiederanpfiff schließlich ausgleichen konnten.

Lasse Boesen zieht ab.

Hektik bestimmte die anschließenden Minuten, vor allem weil Gäste-Trainer Dagur Sigurdsson sich nicht beruhigen konnte und sich immer wieder über die Schiedsrichter beschwerte. Das führte zu einer Zwei-Minuten-Strafe, Unruhe in seiner Mannschaft und einem Zwischenspurt der Flensburger zum 16:13 (37.) "Das war natürlich ein Fehler von mir, die Zwei-Minuten-Strafe gegen mich geht in Ordnung", räumte Sigurdsson später ein.
Natürlich gaben die Berliner aber auch nach dem erneuten Rückstand nicht auf und kamen wieder auf ein Tor heran, bevor die SG wiederum das Tempo erhöhte und sich mit 22:17 (44.) absetzten konnte. Die Achterbahnfahrt war jedoch noch nicht vorbei, denn wer das Spiel verfolgt hatte, ahnte vermutlich schon, dass auch diese Fünf-Tore-Führung noch nicht den Sieg bedeutete. In der 50. Minute beim 23:22 waren die beiden Mannschaften dann aber das letzte Mal auf Augenhöhe, da die Hausherren in den verbleibenden Minuten das ewige Auf und Ab beendeten und damit einen hartumkämpften Arbeitssieg einfuhren.
"Das war ein echtes Kampf-Spiel. Schon letzte Woche gegen Magdeburg hat die Mannschaft gezeigt, dass sie mit Druck umgehen kann und auch heute war es schön zu sehen, dass man solche Spiele gewinnen kann. Das Team entwickelt sich gut", befand SG-Geschäftführer Holger Kaiser. SG-Coach Per Carlén hatte allen voran im Angriff einiges zu kritisieren, die Freude über den Sieg überwog aber. "In der Tabelle steht es 6:0 für uns, das ist das Wichtigste."