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GWD Minden

In den letzten Jahren war der Traditionsklub Grün-Weiß Dankersen, der schon lange als GWD Minden firmiert, ein beständiger Kandidat im unteren Tabellendrittel. Daran scheint sich auch in dieser Saison nichts zu ändern, obwohl die Verantwortlichen im Sommer eine Zäsur verzeichneten. Gleich fünf Akteure, die teilweise längerfristig das Gesicht der Mannschaft geprägt hatten, verließen die Westfalen. Die Neuzugänge machten aber Mut. „Wir sind nicht schlechter aufgestellt als in der vergangenen Saison“, mutmaßte Manager Horst Bredemeier, während Trainer Richard Ratka seine taktische Marschroute preisgab: „Wir wollen wieder sehr diszipliniert, geduldig und defensiv stark agieren.“
Von den „Neuen“ überzeigte bislang nur Nikolaos Katsigiannis hundertprozentig. Der polnische Spielmacher Damian Wleklak hat sich bisher nicht vollends an das Bundesliga-Niveau gewöhnt, während Evars Klesniks nach einer schwerwiegenden Schulterverletzung noch nicht ganz der Alte ist. Der Lette hatte zuvor beim insolventen TUSEM Essen gespielt. Der Halblinke Rene Bach Madsen befand sich auf einem guten Weg, dann warf ihn eine Knochenabsplitterung an der Fußwurzel zurück. Inzwischen hat der Däne sein Comeback gefeiert.
Nach sehr passablen Ergebnissen – Unentschieden in Großwallstadt und Lübbecke – mussten die Mindener eine Durststrecke verkraften, die mit dem 21:27-Heimdebakel gegen den TSV Dormagen ihren Höhepunkt erreichte. Weitere Blessuren schwächten den Kader, teilweise konnten nur sieben gesunde Spieler aufs Parkett geschickt werden. Die Verantwortlichen intensivierten deshalb ihre Bemühungen um eine Neuverpflichtung. „Wir verfallen nicht in Hektik“, sagte Horst Bredemeier. „Es gilt weiterhin die Prämisse, dass wir nur jemanden verpflichten, der uns tatsächlich nach vorne bringt.“
Die Wahl viel schließlich auf Barna Putics, einem Ungarn vom slowenischen Klub Cimos Koper, der bereits in Essen Bundesliga-Luft geschnuppert hatte und aus Veszprémer Zeiten sogar die Champions League kennt. Sportdirektor Frank von Behren hatte den Kontakt zum 2,01 Meter langen Rückraumspieler hergestellt. Bei seiner Premiere in Hannover erzielte er vier Treffer, konnte die 24:25-Niederlage beim TSV Burgdorf allerdings nicht verhindern. „Barna Putics ist für uns eine Verstärkung“, sagte Richard Ratka. „Er wird uns noch helfen, zumal er auch im rechten Rückraum einsetzbar ist.“
Zuletzt zeigte das Formbarometer wieder nach oben. Beim Spitzenklub VfL Gummersbach kratzten die Mindener beim knappen 29:31 an einer Sensation. Und das Spiel in Hannover war für Trainer Richard Ratka kein Beinbruch, sondern ein Zeichen, dass die Mannschaft den Ernst der Lage erkannt hat. „Die Einstellung stimmte“, sagte er. „Wir können in Angriff und Abwehr aber noch zulegen.“ Wie in den Jahren zuvor hoffen die Grün-Weißen erneut, einen Bogen um die Abstiegsplätze machen zu können.


Daten GWD Minden