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Kai Wandschneider: Aufgegeben wird höchstens ein Brief

Am 2. November feierte Kai Wandschneider im Kreise der Mannschaft und etlichen Wegbegleitern seinen 50. Geburtstag. Für den Jubilar war dieses Ereignis allerdings kein Anlass, vom Handball abzuschalten. Dafür verbindet ihn mit seinem Sport eine zu große Leidenschaft. Außerdem stand nur vier Tage später das wichtige Bundesliga-Spiel in Hannover auf dem Programm. Und dann war an diesem Tag eine wichtige Pressekonferenz, in der wichtige Weichenstellungen für die Zukunft des Vereins und die Sicherung des Spielbetriebs bis zum Saisonende bekannt gegeben wurden. „Dormagen lebt noch“, atmete Kai Wandschneider an seinem Geburtstag tief durch. „Die Fans und wir als gesamtes Team haben es verdient, dass es weiter Bundesliga-Handball in dieser Region gibt.“
Kai Wandschneider, übrigens ein gebürtiger Hamburger, ist seit 20 Jahren Handballtrainer. Nach kurzen Stationen bei CVJM Oberwiehl und DJK Hürth-Gleuel landete er 1993 beim TV Jahn Wahn und führte die Kölner Vorstädter bis in die Regionalliga. „Ich hatte als relativ junger Trainer hervorragende Bedingungen und konnte sehr viel ausprobieren“, erinnert sich der Coach. „Dabei habe ich sehr viel gelernt und konnte mich weiterentwickeln.“

Kai Wandschneider

Im März 2001 entließ Bayer Dormagen den Isländer Gudmundur Gudmundsson, fortan saß Kai Wandschneider auf dem Trainerstuhl. Den Abstieg aus der Bundesliga konnte er aber nicht verhindern, zumal sich der Klub freiwillig in die Drittklassigkeit zurückstufen ließ. Der Diplom-Sportlehrer führte die Rheinländer von der Regionalliga zurück ins Oberhaus und hat sich mit seiner Arbeit längst einen hervorragenden Ruf in der Szene aufgebaut. Dafür sprechen Angebote anderer Vereine, die er stets ablehnte, als auch die Einladung zum Bundesliga-All-Star-Game im Juni.
Inzwischen ist Kai Wandschneider in der Eliteklasse der Trainer mit der längsten Dienstzeit. „Natürlich kämpfen wir wieder gegen den Abstieg“, weiß er und baut auf die Stärken „mannschaftliche Geschlossenheit, taktische Disziplin und unbedingter Wille“. Zwei Siege glückten bislang, die Konkurrenz ist in Reichweite. „Dormagen lebt noch“, sagt Kai Wandschneider. „Das Team und der Trainer geben hier niemals auf. Aufgegeben wird bei mir höchstens ein Brief bei der Post.“