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Keine Einheit gebildet

Die SG Flensburg-Handewitt hat im Kampf um einen Europapokalplatz einen weiteren Dämpfer erhalten. Nach einer insgesamt durchwachsenen Vorstellung unterlag das ersatzgeschwächte Team von Traienr Per Carlén beim TV Großwallstadt mit 27:29 (12:15)-Toren und büßte in der Tabellen wertvollen Boden ein. Ohne die verletzten Lasse Boesen und Tobias Karlsson blieben Carlén wenig Variations-Möglichkeiten bei der Besetzung der Rückraum-Achse, die Ausfälle konnte sein Team nicht kompensieren. Besonders im Mittelpunkt stand Patrik Fahlgren, der erstmals von Beginn an die Spielmacher-Position besetzte, da Thomas Mogensen die Lücke im linken Rückraum schließen musste.
Gestützt auf eine kompakte Abwehr mit einem starken Dan Beutler im Tor drückte die SG zunächst auf das Gaspedal und setzte sich mit gutem Tempospiel ab dem 7:7 (13.) in Windeseile auf 10:7 (17.) ab. Das Erfolgs-Rezept schien gefunden zu sein. Doch geirrt. Der TVG kam nach einer Auszeit mit neuem Mut auf´s Parkett und drehte den Spieß komplett um. Gestützt auf einen überragenden Matthias Andersson im Tor bekamen die Hausherren Oberwasser und warfen eine 15:12-Pausen-Führung heraus.
Die SG hatte zunehmend Probleme im Angriffsspiel bekommen und litt extrem an mangelnder Durchschlagskraft. In der zweiten Halbzeit kämpften die Nordlichter, ließen nun aber zunächst in der Defensive die nötige Aggressivität vermissen. Die Folge war ein bedrohliches 13:17 (35.), dem allerdings ein Zwischenspurt zum 21:21 (42.) folgte. Besonders effektiv war in dieser Phase das Kreisläufer-Spiel, indem Michael V. Knudsen als Vollstrecker die Signale setzte.
Die Schwachstellen an diesem Tag forderten allerdings ihren Tribut. Zum einen fehlte der SG-Defensive weiterhin die Stabilität, um die Nase wieder nach vorne zu bekommen. Exemplarisch für die Formschwäche der SG waren die Abpraller von Keeper Dan Beutler, die ausnahmslos wieder in den Händen des Gegners landeten. Die Folge waren Rückstände von 21:24 (45.) und sogar 22:26 (51.), die Niederlage nahm immer klarere Konturen an. Mit Michael V. Knudsen konnte die SG an diesem Tag ohnehin nur einen einzigen Spieler präsentieren, der ein Top-Niveau verkörperte. Zu wenig, um beim TVG den Weg in die Erfolgsspur zu finden.
In der schwungvollen Schlussphase hatten der TVG mit Andersson den Erfolgsgaranten im Team. Der Schwede vereitelte selbst beste SG-Chancen und beim 28:24 (55.) schien der Ausgang besiegelt. Mit einer offensiven Abwehr-Variante kämpfte sich die SG beim 26:28 (56.) wieder erfolgsversprechend heran und als Fahlgren sogar das 27:28 (60.) markierte, schien der nicht mehr für möglich gehaltenen Punktegewinn zum Greifen nahe.
Mit dem Glück des Tüchtigen rettete der TV Großwallstadt den hauchdünnen Vorsprung ins Ziel und markierte mit dem Schlusspfiff das 29:27. Die SG musste erkennen, dass die Ausfälle nicht kompensiert wurden, der Auftritt als Einheit nicht zustande gekommen war.