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Jacob Cement Cup: Siebter Streich der SG

Das hat Geschmack auf mehr gemacht: Vier Spiele an einem langen Handball-Abend – dann hatte die SG Flensburg-Handewitt zum siebten Mal den Jacob Cement Cup gewonnen. Vor allem das Finale gegen Skjern Handball, das bis zum 23:20-Happyend lange auf des Messers Schneide stand, bot den knapp 4200 Zuschauern beste Unterhaltung. „Wir mussten richtig um den Sieg kämpfen“, beobachte SG-Trainer Kent-Harry Andersson. „So ein enges Spiel ist ein viel besserer Abschluss einer Vorbereitung als ein klarer Zehn-Tore-Erfolg.“
Das traf auf die erste Partie zu. Nachdem die dänischen Olympia-Teilnehmer und natürlich Silbermedaillen-Gewinner Alexander Petersson vom Verein geehrt worden waren, wurde die SG gegen Ystads IF kaum gefordert. Aus der Abwehr heraus konterte die SG den schwedischen Erstligisten locker aus. Vor allem für Torwart Jendrik Meyer war der erste Campushallen-Auftritt im SG-Dress sehr angenehm. Die ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel musste er nicht einmal hinter sich greifen.
Ein ganz anderes Bild bot sich gegen Skjern Handball. Johnny Jensen fehlte plötzlich. Ein Schlag auf den Kopf hatte ihn außer Gefecht gesetzt. Mit einer Schädelprellung musste er frühzeitig nach Hause gefahren werden. Es schlug die Stunde des „Youngster-Mittelblocks“. Oscar Carlén und Jacob Heinl agierten im Finale im Abwehrzentrum. Vor allem Jacob Heinl beeindruckte die anwesenden Journalisten, die ihn zum „Spieler des Turniers“ kürten. „Das war wirklich eine gute Wahl“, lobte Kent-Harry Andersson. „Er hat sich nicht nur in der Defensive, sondern auch im Angriff sehr gut entwickelt.“
In der Tat zeigte die SG auch in der Offensive einige, sehr gefällige Aktionen. Ljubomir Vranjes legte auf Lars Christiansen auf, der einen Kempa-Trick zum 2:2 vollendete. Nach einem sehr gelungen Anspiel von Alen Muratovic, der nicht als Goalgetter sondern als Teamspieler auftrat, auf Ljubomir Vranjes führte die SG mit 6:5 (9.). Als Lars Christiansen unmittelbar nach der Pause per Doppelschlag auf 14:10 erhöhte, roch es bereits nach einer Vorentscheidung.
Doch Skjern demonstrierte, dass es zu Recht mit großen Ambitionen der neuen Saison entgegenfiebert. Die blitzschnelle SG-Leihgabe Anders Eggert glich mit ihrem zwölften Turniertreffer zum 17:17 (30.) aus. Der wurfgewaltige Lars Möller Madsen erzielte gar das 17:18 (32.). Sollte die SG beim siebten Jacob Cement Cup ein „verflixtes“ siebtes Mal erleben?
Aber da war noch Dan Beutler, der bei zwei Siebenmetern Jendrik Meyer ablöste, und zwei Mal Anders Eggert „verhexte“. Damit zerstörte der SG-Schlussmann nicht nur die Hoffnungen des Skjern-Linksaußens auf die Torjägerkrone, sondern half seinen Mannschaftskameraden wieder auf die Sprünge. Lars Christiansen markierte mit dem 21:19 (39.) sein 13. Tor. Skjern versuchte alles, brachte einen „fliegenden Torwart“ – und verlor den Ball. Jendrik Meyer nutzte die Gunst der Stunde und schleuderte das Wurfutensil vom eigenen Kasten ins verwaiste, gegnerische Gehäuse. Die „Hölle Nord“ stand Kopf.

Johnny Jensen erlitt eine Schädelprellung. Fotos: Schellhaus

Mehr Fotos (Jan Kirschner)


Finale:
SG Flensburg-Handewitt – Skjern Handball 23:20 (12:10)
SG: Beutler, Meyer (ab 21., 1 Tor) – Carlén (3), Mogensen (7), Svan Hansen (1), Christiansen (7/4), Heinl (2), Boesen, T. Johannsen, Muratovic, Vranjes (2)
Skjern Handball: Agerschou, Winkler – Jepsen, Larsen (1), Gjessing (4), Eggert (6/3), Riber, Östergaard, Möller Madsen (6), Mathiasen (2), Bluhme (1), Rasmussen

Spiel um Platz drei:
DHK Flensborg – Ystads IF 17:22 (7:10)

DHK: Dobratz, Peters – Makowka (4), Jessen (1), Koch, Stotz (1), F. Kohnagel (2), Karstens (1), Zschiesche (1), Johansen, Steffensen, Tölle (4), Mecke (3)
Ystads IF: D. Andersson, Bolin – Gaum (2), Karlsson (5), Nilsson, Palmar, Walfridsson, Fatalski (4), Hammarstrand (6), Wydmuch (2), Grön (1), Hugoson, Rasmussen (1), Linden, Geissler (1), Rix

Halbfinale:
SG Flensburg-Handewitt – Ystads IF 23:10 (14:7)
SG: Beutler, Meyer (ab 21.) – Carlén (3), Mogensen (2), Svan Hansen (2), Jensen (2), L. Johannsen (1), Christiansen (6/1), Heinl (4), Boesen (2), T. Johannsen (1), Muratovic, Vranjes, Schneider
Ystads IF: D. Andersson, Bolin – Gaum, Karlsson (2), Nilsson, Palmar (1), Walfridsson, Fatalski, Hammarstrand (2), Wydmuch, Grön (2), Hugoson (1), Rasmussen (1), Linden, Geissler (1), Rix, Nyberg

DHK Flensborg – Skjern Handball 16:26 (8:11)
DHK: Dobratz, Peters – Makowka (3), Jessen, Koch (2), Stotz (2/2), F. Kohnagel, Karstens (2/1), Zschiesche (3), Johansen (2), Steffensen, Tölle (2), Mecke
Skjern Handball: Agerschou, Winkler – Jepsen, Larsen (3), Gjessing (1), Eggert (6/2), Riber (6), Östergaard (3), Möller Madsen (4), Mathiasen (3), Bluhme, Rasmussen

 


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