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Dauer-Brenner SG - Farbtupfer DHK

Die Siege der SG Flensburg-Handewitt beim Jacob-Cement-Cup haben Tradition. So auch bei der siebten Auflage des letzten Härtetest vor dem Saisonstart. Allerdings erwies sich aus dem illustren Viererfeld mit Skjern Håndbold auch nur ein Konkurrent tatsächlich auf Augenhöhe mit dem Vizemeister und sorgte im Finale für einen lange Zeit ausgeglichen Schlagabtausch. Das 23:20 nach unterhaltsamen 40 Spielminuten für die Gastgeber gegen den dänischen Spitzenklub, die interessante Heim-Premiere aller SG-Neuzugänge sowie der couragierte Auftritt des Underdog DHK Flensborg, der kurzfristig für den Bundesliga-Aufsteiger Stralsunder HV eingesprungen war, erfreuten die rund 3000 Zuschauer.
"Es war wichtig, dass wir im Finale richtig gefordert wurden. Es war das beste Spiel der gesamten Vorbereitung", freute sich SG-Coach Kent-Harry Andersson. Der Schwede hatte mit Ausnahme von Alexander Petterson (Erholungspause nach Olympia) und Michael V. Knudsen (Blinddarm-Opration) seinen kompletten Kader aufgeboten und dabei vor allem seine Neuzugänge getestet.

Jacob Heinl überzeugte.

Bestnoten verdienten sich Jacob Heinl und Oscar Carlén. Die beiden Youngster stellten nicht nur in der Deckung ein "Abwehrzentrum mit Perspektive", sondern wussten auch im Angriff zu gefallen. Unter großem Applaus nahm Heinl die Auszeichnung "bester Spieler des Turniers" entgegen. In die Kategorie "in Ordnung" gehörte die Premiere von Lasse Boesen, Lasse Svan Hansen und Torhüter Jendrik Meyer, die ihre Debüt nutzten, um die Ersterwartungen zu erfüllen. Stets bemüht im Abschluss, aber harmlos war Alen Muratovic. Sichtlich litt der Montenegriner noch unter den Nachwehen der für ihn ungewohnt harten Vorbereitung.
Für eine Serie kleiner Glanzlichter fühlte sich Thomas Mogensen verantwortlich. Der 25-jährige Däne deutete an, in diesem Jahr einen weiteren Schritt in Richtung "Angriffs-Chef" machen zu wollen. Die Spezialität des Spielmachers bleiben wohl die Kontertore.
Durfte der Auftritt der Hausherren als Appetitanreger für die am Mittwoch beginnende Meisterschafts-Runde auf die Fangemeinde gewirkt haben, so nutzte mit dem DHK Flensborg der krasse Außenseiter ebenfalls die einmalige Chance, um Eigenwerbung zu betreiben. Der Regionalligist überzeugte durch couragiertes Auftreten und erhielt als Lohn bei der Siegerehrung einen Riesenapplaus von den Rängen. "Es war eine große Ehre für uns, bei diesem Turnier mitmachen zu dürfen, und das Publikum hat ein großes Herz für den Außenseiter bewiesen", zeigte sich DHK-Sportchef Harro Naujeck zufrieden. "Wir haben gesehen, was wir können und vor allem auch das, was wir noch nicht können. Es gab wichtige Rückschläge für die Trainingsarbeit."

Lasse Boesen war "ordentlich".

Als glatte Enttäuschung erwies sich hingegen das Gastspiel von Ystads IF. Der Heimatklub von Kent-Harry Andersson und die letzte Station von Oscar und Per Carlén vor ihrem Wechsel zur SG, hinterließ einen schwachen Gesamteindruck. Ob die 10:23-Packung gegen die Lokalmatadoren oder das schmeichelhafte 22:17 gegen den müder werdenden DHK Flensborg - die Schweden blieben den Beweis "guter schwedischer Handball-Schule" an diesem Abend schuldig. Ihr Trainingslager an der Förde hatte deutliche Spuren hinterlassen.
Mit der Ehrung von Lars Christiansen als erfolgreichsten Torjäger (13 Treffer), Heinl als besten Spieler und Finn Kohnagel vom DHK Flensborg als jüngsten Teilnehmer fand die 7. Auflage des Jacob-Cement-Cup ihren krönenden Abschluss. Den Siegerpokal hatte zuvor SG-Kapitän Ljubomir Vranjes in Empfnag genommen.